Radioaktive Pilze: Bayern noch besonders betroffen - diese Pilze solltest du meiden
Autor: Susy Bergmann
Deutschland, Dienstag, 11. Oktober 2022
Waldpilze sind auch 36 Jahre nach Tschernobyl immer noch radioaktiv belastet. Der aktuelle Pilzbericht des Bundesamts für Strahlenschutz zeigt: Diese Pilzsorten sind besonders betroffen.
- Immer noch teils hohe radioaktive Belastung bei Waldpilzen
- Bayern besonders betroffen
- Diese Pilzsorten solltest du meiden
- Pilzgenuss in kleinen Mengen
Im September und Oktober ist Hauptsaison für Pilze. 2022 haben fehlender Regen und große Hitze im Sommer den Boden austrocknen lassen. Wie viel Regen und damit Pilze der Herbst bringen wird, bleibt abzuwarten. Doch wenn du Waldpilze suchen gehst, solltest du wissen: Diese sind teilweise stark mit radioaktivem Cäsium belastet. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlichte dazu gerade den aktuellen Pilzbericht.
Süddeutschland besonders betroffen
Für Speisepilze im Handel gilt in der Europäischen Union ein Grenzwert von 600 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm. Aber wie sieht es bei selbst gesammelten Pilzen aus? Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) untersucht dazu jedes Jahr Pilze auf ihre Belastung mit radioaktivem Cäsium. Dieses stammt hauptsächlich aus dem Unfall des Atomkraftwerks von Tschernobyl 1986. Ein kleiner Anteil wurde auch durch Kernwaffentests in den fünfziger und sechziger Jahre verursacht.
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Der Pilzbericht des BfS verrät dir, welche Pilzsorten hoch belastet und welche Regionen Deutschlands besonders betroffen sind. Er fasst dabei Untersuchungsergebnisse der Jahre 2019 bis 2021 zusammen. Du kannst dich daran orientieren, wenn du Schwammerl suchen gehen willst.
Vor allem Waldpilze in Süddeutschland, speziell in Südbayern und dem Bayerischen Wald, haben hohe Cäsium-137 Werte. "In diesen Gebieten – etwa dem Bayerischen Wald, dem Alpenrand und dem Donaumoos südwestlich von Ingolstadt – sollte man selbst gesammelte Pilze nur in Maßen verzehren, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden", rät BfS-Präsidentin Inge Paulini.
Meide diese Pilzarten
Verschiedene Pilzsorten nehmen Cäsium-137 unterschiedlich stark auf. Die Belastung von Pilzen ist also nicht bei jeder Sorte gleich. Du solltest deiner Gesundheit zuliebe Pilzarten mit hohem Cäsium-Gehalt meiden. Besonders hohe Werte bis über 4.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm fanden sich bei der Untersuchung des BfS in
- Semmel-Stoppelpilzen und
- Rotbraunen Semmel-Stoppelpilzen.