Lange wurde es vorbereitet, seit September 2022 ist es nun da: das "E-Rezept". Mit ihm ändert sich einiges beim Arztbesuch und in der Apotheke. Was es mit der Neuerung auf sich hat, erfährst du hier.
- Neuerung in der Arztpraxis: Arzt- und Apothekenbesuch wird digitaler
- Rezepte für Medikamente können künftig elektronisch eingereicht werden
- Seit 1. September 2022: Alle Apotheken müssen Digitalrezept annehmen
- Wie du das E-Rezept nutzen kannst und welche Vorteile es hat
Zum 1. September 2022 ist eine wichtige Änderung in unserem Gesundheitssystem in Kraft getreten. Seit diesem Tag brauchen Rezepte für Medikamente nach einem Arztbesuch nicht mehr in Papierform in der Apotheke abgegeben werden, sondern können digital eingereicht werden. Grund dafür ist die Einführung des sogenannten "E-Rezepts". Was es damit auf sich hat und was das digitale Rezept für Patientinnen und Patienten bedeutet, erfährst du hier.
Änderung beim Arztbesuch seit September: Das E-Rezept ist da
Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen des Lebens weiter voran - auch im Gesundheitswesen. So soll in Zukunft der gesamte Prozess von der Ausstellung eines Medikamenten-Rezeptes in der Arztpraxis bis zur Bestellung in der Apotheke digital - über das sogenannte "E-Rezept" - ablaufen. Zum 1. September 2022 wurde bei diesem Umstellungsprozess eine große Hürde genommen: Seit diesem Tag sind alle Apotheken in Deutschland verpflichtet, Rezepte nicht mehr nur in Papierform, sondern auch auf elektronischem Weg anzunehmen. Patient*innen können jetzt das E-Rezept bei jeder Apotheke ihrer Wahl einlösen - ob online oder im Wohnort.
Voraussetzung für die Nutzung des E-Rezeptes ist, dass Praxen, Kliniken, Apotheken wie auch Patientinnen und Patienten über die nötige Technik und Software verfügen. Die offizielle App für das elektronische Rezept kann in den App-Stores von Apple und Google heruntergeladen werden. Nutzerinnen und Nutzer der App erhalten einen Code, sobald ein Arzt oder eine Ärztin ein Rezept ausgestellt hat. Diesen können sie dann an die Apotheke übermitteln oder vor Ort vorzeigen.
Um das E-Rezept zu übermitteln, wird die Telematikinfrastruktur (TI) genutzt. Sie ist das sichere Informations- und Kommunikationsnetz im Gesundheitswesen und verbindet alle Institutionen und Einrichtungen, die an der gesundheitlichen Versorgung beteiligt sind.
Warum wird das E-Rezept eingeführt?
Das sogenannte E-Rezept soll die Behandlung mit Arzneimitteln sicherer machen - etwa, indem mögliche Wechselwirkungen leichter erkannt werden können. Es soll die Abläufe in Arztpraxis und Apotheke vereinfachen und auch den Papierkram im Gesundheitswesen reduzieren.
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Patientinnen und Patienten sollen sich zudem Wege einsparen können. So wird etwa das digitale Medikamenten-Rezept als sinnvolle Ergänzung für die Videosprechstunden gesehen, die ebenfalls häufiger Anwendung finden. Wer für das Behandlungsgespräch nicht in die Arztpraxis gekommen ist, kann sich das Rezept einfach digital zusenden lassen und dann bei einer Apotheke seiner Wahl ebenfalls bequem per Smartphone bestellen. Über die App kann man auch eine unverbindliche Anfrage stellen, ob das Arzneimittel überhaupt vorrätig ist. So spart man sich auch den Weg in Apotheken, die das Medikament dann doch nicht vorrätig haben und erst bestellen müssten. Auch bei Folgerezepten fallen mit dem E-Rezept möglicherweise zusätzliche Arztbesuche weg.