Was hilft bei Heuschnupfen am besten?

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Fast 15 Prozent aller Deutschen leiden im Laufe ihres Lebens an einer Pollenallergie.
Fast 15 Prozent aller Deutschen leiden im Laufe ihres Lebens an einer Pollenallergie.
CC0 / Pixabay / renateko

Juckende Augen, laufende Nasen und Schnupfen quälen zahlreiche Allergiker in Deutschland jedes Jahr aufs Neue. Verschiedene Medikamente sollen bei Heuschnupfen Linderung verschaffen. Nicht alle halten, was sie versprechen.

  • Tabletten, Nasenspray, Augentropfen: Was kannst du bei Heuschnupfen verwenden?
  • Welche Medikamente halten, was sie versprechen?
  • Alternativen zu Medikamenten: Was kann man bei Heuschnupfen noch tun?

Die Augen brennen und jucken, man niest ständig und leidet manchmal sogar unter Atemnot, Erschöpfung und Schlafstörungen. Inzwischen bekommen laut dem Robert-Koch-Institut fast 15 Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens eine Pollenallergie. Damit ist Heuschnupfen die häufigste allergische Erkrankung. Doch nicht nur Erwachsene, auch viele Kinder und Jugendliche sind von Heuschnupfen betroffen. So erhalten bereits etwa 9 Prozent der unter 18-Jährigen in Deutschland die Diagnose Heuschnupfen.

Heuschnupfen: Wie kommt es dazu?

Hierbei reagiert der Körper überempfindlich und besonders heftig auf an sich völlig ungefährlichen Blütenstaub, der vor allem durch Bäume zu Beginn des Frühjahrs verbreitet wird und sich auch noch bis in den Herbst hineinziehen kann. Der Körper setzt dann unter anderem das Gewebs­hormon Histamin frei. Das ist dafür verantwortlich, dass es zu den typischen Symptomen wie Schnupfen und Augenbrennen kommt.

Natürlich gibt es inzwischen eine Vielzahl an Medikamenten und Hilfsmitteln, welche die Beschwerden lindern. Wann hilft welches Mittel am besten?

  • Sprays oder Tropfen mit Cromoglicinsäure: Diese Mittel sollten unbedingt schon zwei Wochen vor dem ersten Pollenflug angewendet werden, da sie länger brauchen, um im Körper zu wirken. Die Cromoglicinsäure ist ein sehr effektiver Wirkstoff. Er reichert sich im Gewebe unseres Körpers an und behindert so die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen, welche die Symptome auslösen.
  • Medikamente mit Antihistaminika: Sie helfen bereits unmittelbar nach der Anwendung. Gerade, wenn die Beschwerden von Dauer sind, gibt es akut wirkende Mittel. Sie enthalten beispielsweise Cetirizin, Levocetirizin und Loratadin. Wer unter tränenden Augen, Jucken und Brennen leidet, wird die positive Wirkung der Mittel sofort bemerken.
  • Cortison-Sprays: Die Anwendung dieser Mittel sollte vorher mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden. Sie sind zwar inzwischen rezeptfrei, haben aber einen wirklich starken Effekt. Diese Medikamente sind nicht für die Daueranwendung und auch nur für Erwachsene gedacht.

Alternativen zu Medikamenten

Wenn langfristig gesehen rezeptfreie Medikamente kaum oder nur wenig Linderung verschaffen, kann der Arzt oder die Ärztin natürlich auch rezeptpflichtige Medikamente verschreiben. Daneben kann aber auch eine sogenannte Hyposensibilisierung sinnvoll sein. Diese wird auch Allergieimpfung genannt. Es geht bei dieser Behandlung darum, das Immunsystem des Körpers an die allergieauslösenden Stoffe in kleinen Schritten zu gewöhnen. Sie kommt besonders für Allergiker infrage, deren Allergie immer stärkere Symptome ausbildet oder wenn sich ein Asthmaleiden entwickelt.

Eine Hyposensibilisierung dauert in der Regel etwa drei Jahre. Im Rahmen der Behandlung wird ein Allergenextrakt in Form von Spritzen, Tabletten oder Tropfen verabreicht. Die Dosis wird dabei allmählich erhöht, solange, bis der Körper von sich aus eine Toleranz entwickelt hat.

Neben Medikamenten und der Hyposensibilisierung hilft auf jeden Fall eine regelmäßige Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin. Oftmals können auch schon kleine Hausmittel wie beispielsweise eine abendliche Nasendusche enorme Linderung verschaffen. Nur durch stetige Überprüfung und Vorsorge kann man seine Symptome gezielt behandeln.