Ohrenschmalz mit Föhn entfernen - Ist dieser Trend aus dem Internet wirklich sinnvoll? Erfahre hier mehr über die Methode und ihre Risiken.
Der Föhn wird klassischerweise zum Trocknen der Haare verwendet. Ein neuer Trick aus dem Internet zeigt allerdings, wie der Föhn dabei helfen soll, Ohrenschmalz zu entfernen. Doch wie genau soll das gehen? Und wie sinnvoll ist diese Reinigungsmethode?
Ohrenschmalz: Funktion und die Föhn-Methode
Grundsätzlich ist Ohrenschmalz etwas ganz Natürliches und sogar Gutes. Es ist ein Mittel für den äußeren Gehörgang, mit dem er sich selbst reinigen kann. Der äußere Gehörgang ist der Abschnitt zwischen Ohrmuschel und Trommelfell. Ohrenschmalz ist sehr fetthaltig. Dadurch kann es unter anderem Schmutz und abgestorbene Hautschüppchen nach außen transportieren. Weiter sorgt Ohrenschmalz für ein saures Milieu. In diesem fühlen sich Pilze und Bakterien unwohl.
Ohrenschmalz kann teilweise allerdings zu einem Problem werden. Beispielsweise dann, wenn zu viel davon produziert wird oder das Sekret zu trocken ist. Bei letzterem Fall kann es passieren, dass sich das Ohrenschmalz im Gehörgang sammelt und dort festsetzt. Versuchst du dann, beispielsweise mit einem Wattestäbchen in den Gehörgang zu gelangen, kann das Ohrenschmalz noch tiefer hineingelangen. Mögliche Folge ist ein erschwertes Hören. Nutzt du Wattestäbchen, solltest du deshalb unbedingt darauf achten, sie nicht in den Gehörgang zu schieben. Andernfalls kann es auch passieren, dass du den Gehörgang oder das Trommelfell reizt oder sogar verletzt.
Doch wie sieht es mit der Verwendung eines Föhns aus? Im Internet liest man manchmal, dass die warme Luft verhärtetes Ohrenschmalz lösen kann. Das verflüssigte Sekret soll dann ganz einfach mit Wasser ausgespült werden können. Du findest in einigen Online-Shops sogar spezielle "Ohr-Föhne". T-online weist darauf hin, dass HNO-Ärzte von der Nutzung eines Föhns zur Ohrenschmalzentfernung abraten. Föhne bergen gewisse Risiken, wie beispielsweise einen kurzzeitigen Tinnitus durch die Lautstärke des Gerätes. Weiter bringt der Föhn eine Gefahr für Verbrennungen mit sich, wenn du ihn beispielsweise zu nah am Ohr oder auf zu hoher Stufe verwendest. Wirklich gut gereinigt werden kann der Gehörgang ebenfalls nicht durch einen Föhn. Der Grund dafür liegt an der Anatomie des Gehörgangs: Er ist ungefähr zwei bis drei Zentimeter lang und geht quasi "um die Ecke". Um das hier festsitzende Ohrenschmalz aufzuweichen, sind die Geräte oft nicht stark genug. Auf die Föhn-Methode solltest du also lieber verzichten.
Ohrenschmalz sanft entfernen
Die AOK weist darauf hin, dass die Ohren sich selbst reinigen. Du solltest also nicht zu viel in diesen Prozess eingreifen. Fühlst du dich gestört von abgelagertem Ohrenschmalz, kannst du diesen beispielsweise mit einem angefeuchteten, weichen Lappen entfernen. Auch unter der Dusche kannst du die Haut in und hinter der Ohrmuschel ganz einfach mit deinen Fingern und dem Wasser säubern.
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Ohrenschmalz lässt sich außerdem sanft durch Ohrenspülungen, Ohrensprays oder Ohrentropfen entfernen. Entsprechende Mittel kannst du in der Apotheke erhalten. Hast du eine sehr trockene und/oder juckende Ohrmuschel, können dir verschiedene Öle Abhilfe leisten. Du kannst beispielsweise einige Tropfen Mandel-, Oliven- oder Babyöl benutzen und damit deine Ohrmuschel massieren. Die Haut sollte durch das Öl wieder geschmeidiger werden.