Immer mehr Menschen leiden an Depressionen. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge lässt sich das Risiko für die Erkrankung mit Vitamin B gezielt bekämpfen.
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Bei der Behandlung von Depressionen denken viele zuerst an die Einnahme von Antidepressiva. Doch hinter der Krankheit könnte auch ein Vitamin-B-Mangel stecken. Eine Studie gibt Hoffnung für Menschen mit Depressionen.
In dieser Studie konnte ein unmittelbarer Effekt von zu wenigen Vitaminen und dem daraus resultierenden Risiko, an schwerwiegenden psychischen Krankheiten zu leiden, nachgewiesen werden. Demnach gibt es etwa einen Zusammenhang zwischen einem Vitaminmangel und einer Depression.
Vitamin B soll bei Depressionen helfen
B-Vitamine sind für die ordnungsgemäße Funktion und Produktion der menschlichen Zellen, den sogenannten "Methylierungszyklus", sowie die Reparatur und Erhaltung der körpereigenen Zellbestandteile erforderlich. Somit spiele die Zellregeneration, für die Vitamine (vor allem Vitamin B) verantwortlich sind, eine entscheidende Rolle bei der Hemmung von Neurotransmittern. Funktioniert diese nicht, liegt also eine Funktionsstörung der Monoaminoxidase vor, kann diese für eine Reihe von psychiatrischen und neurologischen Störungen verantwortlich sein - einschließlich Depressionen.
Depressionen sind weltweit mittlerweile die vierthäufigste Erkrankung überhaupt. Australische Forscher gehen davon aus, dass in den nächsten 20 Jahren Depression gar die zweithäufigste Ursache für Tod und Behinderung sein wird.
Eine Depression äußert sich in der Regel anhand mehrerer Symptome. Dazu zählen zum Beispiel:
die Unfähigkeit, am Arbeitsplatz und zu Hause effizient zu funktionieren
das Gefühl, überfordert zu sein
sich elend zu fühlen
ein Gefühl der Wertlosigkeit
körperliche Manifestationen wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen
Das Ergebnis ließ dabei wenig Spielraum für Interpretationen. Die Forscher konnten feststellen, dass Patienten mit Depressionen niedrigere Folatkonzentrationen aufweisen als Patienten mit anderen psychiatrischen Störungen. Mit einer niedrigen Folatkonzentration geht demnach auch eine schwächere Wirkungsweise von Antidepressiva einher.
Trotzdem geben die Forscher zu bedenken, dass die Rolle von B-Vitaminen in der psychischen Gesundheit und in anderen Gesundheitsbereichen noch nicht eindeutig geklärt ist. "Bislang gibt es nur wenig Belege für die Rolle von Vitamin B bei Depressionen. Es hat sich gezeigt, dass Vitamin B12 mit Depressionen assoziiert ist, wobei höhere Konzentrationen von Vitamin B12 zu besseren Behandlungsergebnissen führen", schildert Seren Haf Roberts in einer Studie, die in der "Oxford Academy" veröffentlicht wurde.
Depressionen mit Vitamin B bekämpfen
Weiter heißt es: "Es hat sich gezeigt, dass eine höhere ernährungsbedingte Zufuhr von Folat, jedoch nicht von anderen B-Vitaminen, mit einer geringeren Häufigkeit depressiver Symptome bei Männern verbunden ist." Außerdem, so die Forscher, habe ein niedriger Folatstatus und eine niedrige Vitamin-B12-Aufnahmefähigkeit Einfluss auf depressive Symptome bei Frauen. Ein schwerer Vitamin-B12-Mangel erhöhe das Risiko für schwere Depressionen bei älteren Frauen. Deshalb vermuten die Forscher, dass vor allem die ältere Bevölkerung von einer erhöhten Vitamin-B-Zufuhr profitieren könnte, da sie vermehrt Störungen feststellen konnten, die die Folat-, Vitamin-B12- und Vitamin-B6-Aufnahme reduzieren.
Für einen Vitamin-B-Mangel seien demnach unterschiedliche Faktoren verantwortlich. "Manchmal tritt aus unbekannten Gründen ein Vitamin-B12-Mangel auf. Bei Verdacht auf einen Mangel kann Ihr Arzt einen Bluttest anordnen, um den Gehalt an B12 oder anderen Vitaminen zu überprüfen."
Fazit: Überzeugende Belege für Schutzwirkung von B-Vitaminen als Hilfe bei Depressionen
Das Forscherteam um Seren Haf Roberts erklärt abschließend: "Die Studie liefert überzeugende Belege für die Schutzwirkung der diätetischen Zufuhr und Nahrungsergänzung von Vitamin B12 gegen Depressionen. Sie zeigt auch, dass die Zufuhr von Vitamin B6 durch Nahrungsergänzungsmittel, nicht aber durch die Ernährung, ebenfalls diesen schützenden Effekt haben kann." Daniel Hall-Flavin mahnt indes: "Man sollte bei aller Euphorie im Hinterkopf behalten, dass weitere Forschung erforderlich ist. Außerdem kann kein Nahrungsergänzungsmittel bewährte Depressionsbehandlungen wie Antidepressiva und psychologische Beratung ersetzen."
Das bedeutet also: Gerade für ältere Menschen kann der Griff zu Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll und eine Hilfe bei Depressionen sein. Denn bei dieser Bevölkerungsgruppe konnten die Forscher die größten Defizite feststellen. Bei jüngeren Menschen ist dagegen die Wirkungsweise noch nicht zweifelsfrei bewiesen.
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