Schuppenflechte, Arteriosklerose und Co.: Stille Entzündungen im Körper erkennen und bekämpfen
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Artikel von:
Jessica Helbig
Stille Entzündungen im Körper
Stille Entzündungen können zu zahlreichen chronischen Erkrankungen führen - beispielsweise auch zu Schuppenflechte.
Miller_Eszter/pixabay.com (Symbolbild)
Stille Entzündungen können schwere Erkrankungen nach sich ziehen, wenn sie lange unbemerkt bleiben. Mit welchen Anzeichen sie sich im Körper bemerkbar machen und wie die sie bekämpfen kannst, erfährst du hier.
Fieber, Rötungen, Schwellungen und Schmerzen - jeder kennt die Symptome von Entzündungen. Doch nicht jede Entzündung kommt mit solch offensichtlichen Begleiterscheinungen daher. Das Immunsystem kann auch reagieren, ohne dass man es sofort bemerkt. Stille Entzündungen (engl. silent inflammation) nennt man dieses Phänomen, wenn die Körperreaktion zunächst ohne offensichtliche, eindeutige Symptome, dafür aber chronisch verläuft.
Anzeichen für stille Entzündungen im Körper
Gerade ihre Unauffälligkeit macht die stillen Entzündungen so gefährlich: Denn oftmals werden sie erst spät erkannt und haben dann womöglich bereits große Schäden im Körper angerichtet. Zu den möglichen Folgen gehören Allergien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Diabetes mellitus. Außerdem begünstigen stille Entzündungen Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Morbus Crohn und Multiple Sklerose. Sogar das Risiko für Demenz und Krebs steigt.
Auch wenn diese Art der Immunreaktion ihren Namen nicht umsonst trägt, gibt es dennoch körperliche Anzeichen, die auf stille Entzündungen hinweisen können. Besonders aufmerksam sollte man bei diesen Symptomen werden:
Häufige Müdigkeit und Antriebslosigkeit
Kopfschmerzen
Schwindel
Infektanfälligkeit, allgemeines Krankheitsgefühl
Konzentrationsprobleme
Depressive Verstimmungen
Sehstörungen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Wodurch stille Entzündungen verursacht werden können
Die Diagnose ist auch deshalb so schwierig, weil die genannten Symptome auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen können. Oftmals werden sie deshalb nicht direkt mit stillen Entzündungen in Verbindung gebracht.
Die Ursachen für das Phänomen sind vielfältig. Begünstigt werden stille Entzündungen vor allem durch einen ungesunden Lebensstil. Alkohol- und Zigarettenkonsum etwa fördern die Erkrankung, aber auch Bewegungsmangel und Dauerstress. Ein wichtiger Einflussfaktor ist die Ernährung. Bestimmte Lebensmittel können ebenfalls stille Entzündungen anfachen.
Bekannt ist zudem, dass Bauchfett in großen Mengen Entzündungsbotenstoffe produziert, die sich dann über das Blut im gesamten Körper verteilen. Übergewicht und Adipositas gelten darum ebenfalls als wichtige Ursache.
Gesunde Lebensweise zur Vorbeugung und Bekämpfung
Im Umkehrschluss bedeutet das aber: Eine gesunde Lebensweise kann nicht nur helfen, stille Entzündungen zu bekämpfen - sie kann sogar dazu beitragen, dass sie gar nicht erst entstehen. Am besten hilft Folgendes:
1. Sport treiben und mehr bewegen
Eigentlich ganz klar: Je weniger Bauchfett, desto weniger Entzündungsbotenstoffe werden ausgeschüttet. Um den Bauchumfang zu reduzieren, gibt es keine effektivere Möglichkeit als Sport zu treiben. Aus diesem Grund ist Bewegung eine der besten Möglichkeiten, um stille Entzündungen zu bekämpfen. Am besten ist es, die Alltagsaktivität zu steigern, also beispielsweise öfter mal die Treppe zu nehmen oder zu Fuß zu gehen statt das Auto zu nutzen, und zusätzlich Sport zu machen.
2. Gesund ernähren
Diese Empfehlung hängt eng mit der vorhergehenden zusammen. Auch sie dient dazu, Bauchfett abzubauen oder am besten gar nicht erst anzusetzen. Nun ist es nicht so, dass bestimmte Lebensmittel per se schlecht sind. Doch gibt es Lebensmittel, die Entzündungen verstärken können. Außerdem kommt es immer auf die Menge an. Fast Food, Fertiggerichte, überhaupt fettige und frittierte Speisen, Wurst und Weißmehlprodukte sowie Süßigkeiten sollte man wirklich nur in Maßen zu sich nehmen.
Besonders förderlich für das Immunsystem ist dagegen eine Ernährung, die viel Vitamin C,D und E liefert. Diese Vitamine wirken antientzündlich, antioxidativ und fangen freie Radikale ein. Auch "gesunde" Fette wie Omega-3-Fettsäuren sind wichtig. Lebensmittel mit Milchsäurebakterien hemmen Entzündungen und stärken die Darmflora, die wiederum eng mit dem Immunsystem verknüpft ist. Und schließlich sind auch ballaststoffreiche und basische Lebensmittel ideal geeignet, um stillen Entzündungen den Kampf anzusagen. Diese Produkte sollten deshalb auf jedem Fall auf dem Speiseplan stehen:
Brokkoli, Paprika und Kohl
Kirschen und Beeren (Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren, etc.)
Gut und vor allem genug zu schlafen, ist wichtig - nicht nur, um stillen Entzündungen vorzubeugen. Im Schlaf regeneriert sich der Körper, Stress wird abgebaut. Ausreichend Schlaf sorgt außerdem dafür, dass Heißhungerattacken ausbleiben. Mindestens sieben Stunden pro Nacht braucht ein erwachsener Mensch, um wirklich ausgeruht zu sein.
4. Gesunde Techniken zur Stressbewältigung lernen
Jeder Mensch hat Techniken, um Stress zu reduzieren - doch nicht alle sind gesund und uns bewusst. Manche Menschen kauen Fingernägel, andere essen viel Süßes. Überprüfe deine Stressbewältigungsstrategien und lege die ab, die dir nicht gut tun. Versuche sie durch gesunde Techniken des Stressmanagements zu ersetzen. Hilfreich können Yoga, autogenes Training oder Meditation sein. Wenn du es schaffst, deinen Stress zu reduzieren, beugst du Essanfällen und Gewichtszunahme vor - und damit auch stillen Entzündungen.
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