Bis zu sieben Jahre im Voraus: Parkinson frühzeitig erkennen durch Augen-Scan

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Eine neue Studie aus England hat sich mit der frühzeitigen Erkennung von Parkinson-Erkrankungen beschäftigt. Der Schlüssel dabei soll das menschliche Auge sein.

In den letzten Jahren haben Forscher*innen immer mehr Krankheiten gefunden, die sich mit Augen-Scans frühzeitig erkennen lassen. Durch eine schnellere Diagnose bleibt Betroffenen mehr Zeit, sich auf eine Krankheit einzustellen und vielleicht sogar das eigene Leben noch so anzupassen, dass der Ausbruch verzögert oder sogar verhindert wird.

Eine neue Studie hat jetzt gezeigt, dass auch die neurodegenerative Krankheit Parkinson weit vor dem Entstehen erster Symptome erkannt werden kann. Forscher des University College London haben dafür die Netzhaut mit einer 3D-Scan-Methode untersucht und dabei Marker für eine Parkinson-Erkrankung festgestellt. Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht.

3D-Netzhautscan liefert Ergebnisse

Für die Suche nach den Markern wurden Daten von 155.000 Patienten einer Londoner Augenklinik, sowie von weiteren 67.300 Freiwilligen, die ihre Gesundheitsdaten der UK Biobank übermittelt hatten. Alle untersuchten Patienten waren dabei über 40 Jahre alt. Innerhalb der Patienten der Augenklinik hatten 700 Personen eine nachgewiesene Parkinson-Erkrankung. Im Zusammenhang mit der Erkrankung stellten die Forscher fest, dass jeder Betroffene sowohl eine dünnere retinale Nervenfaserschicht, als auch eine dünnere innere Körnerschicht im Auge.

Aus den Daten der UK Biobank geht außerdem hervor, dass 53 der beteiligten Personen über die Jahre ebenfalls an Parkinson erkrankten. Auch hier konnte bei allen Fällen die dünnere Nervenfaserschicht sowie die dünnere Körnerschicht festgestellt werden. Die Studie zeigt also einen Zusammenhang zwischen diesen Merkmalen der Augen und einer (späteren) Parkinson-Erkrankung.

Mithilfe der modernen Augen-Scans ist man in der Lage, diese veränderte Dicke bis zu sieben Jahre vor dem Auftreten der Krankheit festzustellen. Siegfried Wagner, einer der Autoren der Studie, erklärt in einer Pressemitteilung, dass Parkinson dadurch zwar nicht eindeutig vorhersehbar werden würde, aber die Methode schon bald weitläufig für Vorsorge-Screenings verschiedener Krankheiten genutzt werden kann.

Parkinson schon sieben Jahre im voraus erkennbar

Zwar ist eine Heilung oder ein Verhindern dadurch (noch) nicht möglich, innerhalb der Forschung ist man aber zuversichtlich, dass es einen positiven Einfluss auf den Umgang mit der Krankheit sowie deren Behandlung haben kann. 

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