Ebenso ist es nicht bekannt, dass der Erreger von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC ist hier recht eindeutig: Eine Ansteckung sei nicht möglich.
Was passiert bei einer Infektion und was sind die Symptome?
Die Gehirn-Amöbe ernährt sich von anderen Einzellern und fährt damit auch im Gehirn mit den dortigen Zellen fort. Sie zerstört – und ja, frisst buchstäblich – Gehirnzellen. Das Gehirn entzündet sich, auch durch die Immunreaktion, schwillt an und wird Stück für Stück zerstört.
Naegleria fowleri verursacht dadurch eine Amöben-Meningoenzephalitis, die in ihrem Frühstadium einer bakteriellen Meningitis ähnelt. Die Symptome können stark variieren und sind aufgrund der niedrigen Fallzahl auch nicht ausreichend statistisch aufgeschlüsselt. Meist treten aber im Verlauf von fünf Tagen nach Infektion Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel auf, dazu kommen Verwirrung, ein steifer Nacken und Gleichgewichtsprobleme.
Üblicherweise führt die Erkrankung im Lauf von etwa fünf Tagen, höchstens aber nach zwei Wochen, zum Tod.
Gibt es ein Heilmittel gegen die Amöben-Infektion?
Die CDC sagt hierzu: Es sei nicht klar, was wirklich hilft. Es gebe einige Medikamente, die im Labor erfolgreich eingesetzt wurden. In der Praxis gibt es aufgrund der hohen Todesrate nur wenige Erkenntnisse, welche Medikamente wirklich helfen. Die CDC berichtet aber von einem neuen Medikament namens Miltesfosin, das in zwei Fällen eingesetzt wurde, in denen Menschen eine Infektion überlebten.
In Deutschland ist die Amöbe nicht verbreitet – ob sie hier gelegentlich vorkommt, aber keine tödlichen Fälle auslöst, ist nicht bekannt. Kohlhöfer geht in seinem Beitrag bei T-Online darauf ein, dass es durchaus möglich ist, dass es Fälle gibt, die niemals aktenkundig werden und die Sterberate womöglich gar nicht so hoch wie angenommen ist. In Endemiegebieten wurden nämlich immer wieder spezifische Antikörper nachgewiesen, sodass es auch sein kann, dass mehr Menschen infiziert werden, als man denkt. Warum manche dann so schnell sterben, ist nicht bekannt, wie so vieles bei diesem Parasiten.
Ob eine klimabedingte Erwärmung auch hierzulande, gerade bei Süßwasser, zu einem häufigeren Auftreten der Amöbe und damit auch zu tödlichen Fällen in Deutschland, führen wird, bleibt abzuwarten, ist aufgrund der bevorzugten Lebensbedingungen in warmem Wasser, nicht auszuschließen.