Heuschnupfen: Die bekanntesten Mythen im Check

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Heuschnupfen kann eine echte Belastung sein. Wir räumen mit Irrtümern auf.

Machen Medikamente gegen Heuschnupfen müde? Vertreibt Regen die nervigen Pollen? Und wird die Belastung jedes Jahr schlimmer? Das ist dran an den meistverbreiteten Mythen über die Pollenallergie.

  • Niesen und rote Augen: Ist Heuschnupfen harmlos?
  • Vorurteil: Medikamente machen müde
  • Regen hilft bei Pollenallergie - stimmt das?
  • Mythos oder Wahrheit: Heuschnupfen wird jedes Jahr schlimmer

Der Frühling kommt, die Sonne scheint – es könnte so schön sein. Leider startet gleichzeitig die Heuschnupfen-Saison. Etwa 15 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter einer Pollenallergie. Im Internet gibt es viele Ratgeber zu dem Thema. Auch Stiftung Warentest hat 7 Tipps gegen Heuschnupfen zusammengestellt. Wir haben uns hartnäckige Mythen rund um Heuschnupfen genauer angeschaut.

1. Heuschnupfen ist harmlos

Eine laufende Nase oder juckende Augen – alles halb so wild? Nicht unbedingt, heißt es auf der Seite des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V.. Eine Allergie sei immerhin eine Entzündung im Körper, die zum Beispiel an geschwollenen Augen erkennbar ist.

Wer Heuschnupfen hat, läuft außerdem Gefahr, dass sich daraus Asthma entwickelt. Symptome von allergischem Asthma sind unter anderem angeschwollene Nasenschleimhäute, Husten und Schwierigkeiten beim Atmen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte eine Allergie schnellstmöglich behandelt werden. 

2. Medikamente machen angeblich müde

Medikamente gegen Heuschnupfen haben den Ruf, dass man davon müde wird. Der Grund: Der Körper bildet im Normalzustand Histamin, das an die Nervenzellen im Gehirn andockt. Das macht uns wach.

Medikamente gegen Allergien – sogenannte Antihistaminika – sorgen dafür, dass dieser Prozess nicht so stattfindet. Das erklärt die Stiftung Warentest auf ihrer Internetseite.

Je nach Wirkstoff machen manche Heuschnupfenmedikamente mehr oder weniger müde. Inzwischen gibt es aber auch Medikamente der neueren Generation, die weniger schlapp machen. Stiftung Warentest und Öko-Test erklären, welche Produkte zu den Testsiegern gehören. 

3. Regen lindert Symptome

Laut einem Bericht des MDR kann Regen tatsächlich für eine Entlastung sorgen. Die Nässe führt dazu, dass die Pollen sich mehr auf dem Boden sammeln, anstatt in der Luft herumzufliegen. Das gilt allerdings nur im Frühjahr. 

Eine allergische Reaktion auf Gräser im Sommer kann durch Regen eher verschlechtert werden. Durch die Tropfen werden die Pollen erst recht herausgelöst und gelangen in die Luft. 

4. Heuschnupfen zeigt sich nur durch Niesen und rote Augen

Auch wenn es sich bei Schniefnase und gereizten Augen um die klassischen Symptome handelt, kann sich Heuschnupfen von Person zu Person unterschiedlich äußern. Das berichtet der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. 

Die Pollenallergie kann auch eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Bindehautentzündung oder allergisches Asthma auslösen. Ein kratzender Hals oder ein Hautausschlag sind möglicherweise ebenfalls auf Heuschnupfen zurückzuführen. 

5. Es wird jedes Jahr schlimmer

Wenn Allergiker das Gefühl haben, dass ihnen die Pollensaison von Jahr zu Jahr mehr zu schaffen macht, liegen sie damit richtig. Schuld daran sind laut NDR unter anderem die relativ milden Winter. Höhere Temperaturen führen dazu, dass die Pollen früher fliegen. Außerdem bilden die Pflanzen dadurch mehr Pollen.

Ein weiterer Faktor, der die Belastung für Pollen-Allergiker verschlimmert, sind neue Pflanzenarten. Das sind Pflanzen, die bisher nicht in Deutschland heimisch waren, sich aber aufgrund veränderter Bedingungen bei uns ansiedeln. Dazu gehört zum Beispiel Ambrosia. Diese Entwicklung führt ebenfalls dazu, dass die Allergie-Saison verlängert wird.