Darmkrebs wird weltweit immer häufiger bei Menschen unter 50 Jahren diagnostiziert. Grund dafür ist vermutlich ein veränderter Lebensstil.
Seit 2029 gibt es für Menschen ab 50 Jahren Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen für Darmkrebs. Es zeigt sich jedoch, dass weltweit immer mehr Menschen im Alter von unter 50 Jahren an Darmkrebs erkranken und häufig auch sterben. Woran liegt das?
Darmkrebs, die zweithäufigste Krebserkrankung
Krebs ist eine Krankheit, die an verschiedenen Stellen im Körper entstehen kann. Bei der Ausbreitung von Krebs wird gesundes Gewebe durch die bösartigen Tumorzellen zerstört. Das kann dazu führen, dass wichtige Körperfunktionen gestört werden, die betroffenen Organe nicht mehr oder nun noch teilweise funktionsfähig sind. Tumorzellen entstehen durch Schäden am Erbgut, so werden gesunde Zellen im Körper zu Tumorzellen, die sich dann ausbreiten.
Nach Lungen- und Bronchialkrebs ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. In den USA zeichnet sich eine Veränderung des Altersdurchschnitts ab. Demnach erkranken dort immer mehr junge Erwachsene an dieser Krebsform. Auch global scheint sich dieser Trend zu bestätigen. 2019 stieg die Zahl der Krebsfälle im Vergleich zu 1990 bei den unter 50-Jährigen auf knapp 80 Prozent. Das liegt vermutlich an der modernen Medizintechnik, wie zu Beispiel Darmspiegelungen, die zu mehr und früheren Diagnosen führen, aber vermutlich auch an einem veränderten Lebensstil.
Statistisch betrachtet erkrankt jede zweite Person in Deutschland im Laufe ihres Lebens an Krebs. Die Krankheit, die ganz unterschiedliche Regionen im Körper betreffen kann, ist somit in der Lebenswelt aller Menschen in Deutschland gegenwärtig. In den Krankenhäusern des Landes ins 8 Prozent aller Aufenthalte auf eine Krebserkrankung zurückzuführen und gemeinsam mit Erkrankungen des Herzkreislaufsystems ist Krebs eine der häufigsten Todesursachen. Besonders häufig sind ältere Menschen betroffen, da mit steigendem Alter auch die Gefahr an Krebs zu erkranken steigt. Das durchschnittliche Alter der im Krankenhaus Behandelten liegt bei 60 bis 79 Jahren.
Umwelt- und Lebensstilfaktoren bei Darmkrebs
Krebs kann aus unterschiedlichen Gründen auftreten. Schätzungsweise jede 6. Krebserkrankung ist auf Viren oder andere Krankheitserreger zurückzuführen. Gegen diese Erreger, die zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs auslösen können, gibt es inzwischen wirksame Impfungen, die das Risiko einer Erkrankung stark verringern. Auch eine genetische Disposition kann Krebs begünstigen.
Daneben gibt es auch viele äußere Auslösefaktoren, die zum Teil vermeidbar sind. Als Umweltfaktoren werden jene äußeren Einflüsse bezeichnet, die durch den Lebensraum wirken. Wie stark eine Person krebsauslösenden Stoffen, Kanzerogenen, im Alltag ausgesetzt ist, hängt davon ab, wo sie lebt oder auch arbeitet: Umweltgifte, Asbest oder Chemikalien sowie natürliche Strahlung können zu Hause oder am Arbeitsplatz gefährlich werden.