Erkrankungen der Nieren können laut einer aktuellen Studie bald leichter erkannt werden. Möglich machen dies 3D-Augenscans. Die Wissenschaftler erklären, was es mit dieser innovativen Methode auf sich hat.
Eine britische Forschungsgruppe hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: Die Wissenschaftler haben einen 3D-Augenscan entwickelt, mithilfe dessen Nierenerkrankungen früher erkanntwerden können. Ihre Studie dazu ist im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht worden.
Nierenerkrankungen laufen im Frühstadium häufig ohne Symptome und bisherige Forschungsmethoden konnten die Erkrankung nicht frühzeitig erkennen. Die derzeitigen Screenings-Tests können Nierenerkrankungen erst erkennen, wenn bereits die Hälfte der Nierenfunktion verloren gegangen ist.
Kranke Niere: 3D-Bilder machen Warnsignale am Auge erkennbar
Wie ging das Team dabei vor? Forscher an der Universität Edinburgh setzten 3D-Bilder der Netzhaut ein, die mithilfe der optischen Kohärenztomographie (OCT) aufgenommen wurden, um eine präzise Diagnose und Vorhersage des Fortschreitens von Nierenerkrankungen zu ermöglichen.
Die OCT-Scanner erstellen innerhalb weniger Minuten Querschnittsbilder der Netzhaut, die jede einzelne Schicht deutlich zeigen. Die Forscher nutzten daraufhin hochauflösende Vergrößerungen dieser Bilder, um Veränderungen an der Netzhaut zu identifizieren.
Das Forscherteam analysierte OCT-Bilder von 204 Patienten in verschiedenen Stadien der Nierenerkrankung, einschließlich Transplantationspatienten, sowie von 86 gesunden Freiwilligen. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit chronischer Nierenerkrankung im Vergleich zu gesunden Probanden dünnere Netzhäute aufwiesen. Zudem wurde festgestellt, dass die Netzhaut mit fortschreitendem Nierenfunktionsverlust weiter an Dicke abnahm. Diese Veränderungen kehrten sich um, wenn die Nierenfunktion nach einer erfolgreichen Transplantation wiederhergestellt wurde.
Vorsorge zur Nierenerkrankung: Augenuntersuchungen sind sinnvoll
Um Nierenerkrankungenfrühzeitig zu erkennen, könnten regelmäßige Augenuntersuchungen also sehr sinnvoll sein. Die neue Technologie könnte zudem bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen, meint das Forscherteam. Veränderungen an der Netzhaut könnten beispielsweise Rückschlüsse darüber zulassen, ob ein Medikament oder eine Behandlung wirkt.
Es seien jedoch noch weitere Forschungen nötig, wie beispielsweise längerfristige klinische Studien mit größeren Patientengruppen, bevor die neue Technologie eingesetzt werden kann.
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