Hämorrhoiden, schmerzhafte Ekzeme und Verstopfung: So viel kannst du auf dem Klo falsch machen

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Darmgesundheit und Hygiene: Das sind typische Fehler beim Toilettengang
Die richtige Hygiene auf der Toilette spielt auch für die Gesundheit des Darms eine Rolle.
Darmgesundheit und Hygiene: Das sind typische Fehler beim Toilettengang
Unsplash.com/Giorgio Trovato

Wer das große Geschäft nicht richtig erledigt, kann damit auf Dauer seiner Gesundheit schaden: Für den Stuhlgang sind nämlich auch die Sitzposition und Abwischtechnik wichtig. Was für viele eklig klingen mag, ist aber wichtig, um den Darm fit zu halten.

Für die meisten ist es ein tägliches Geschäft, doch trotzdem gilt es noch immer als Tabuthema: Der Stuhlgang ist zwar ein ganz natürlicher Vorgang, mit dem der Darm entleert wird. Dennoch gibt es einige verbreitete Fehler, die auf der Toilette gemacht werden. Und die können nicht nur unhygienisch, sondern sogar ziemlich schädlich für die Gesundheit sein.

Der erste Fehler taucht nämlich schon auf, bevor man überhaupt auf der Toilette Platz genommen hat: Wer seinen Stuhlgang längere Zeit unterdrückt, obwohl er eigentlich aufs Klo müsste, verlangsamt dadurch die Darmtätigkeit. Das kann zu unangenehmen Blähungen und Verstopfungen führen. Bleibt der Stuhlgang zu lange im Darmtrakt, verliert er immer mehr Wasser und erhärtet sich. Dadurch riskiert man nicht nur einen schmerzhaften Toilettengang, sondern auch Analfissuren und Hämorrhoiden.

Hocken statt sitzen: So lassen sich typische Fehler beim Toilettengang vermeiden

Auch die Körperhaltung auf dem WC kann sich auf den Stuhlgang auswirken: Wer zu aufrecht sitzt, beispielsweise aufgrund einer hohen Toilette, tut sich schwerer und hat eine angespannte Beckenmuskulatur. Besser ist dagegen eine hockende Position mit leicht angezogenen Beinen und erhöhten Knien, wie das Gesundheitsportal Vital.de empfiehlt. Dafür kann bereits ein Hocker unter den Füßen helfen. Diese Haltung verspreche ein möglichst reibungsloses Geschäft.

Hat man erst einmal die richtige Sitzposition gefunden, sollte man sich aber auch nicht zu lange auf der Toilette aufhalten. Dadurch wird nämlich der Schließmuskel ausgedehnt, es kommt zu Ausstülpungen am Darmausgang und dadurch zu Hämorrhoiden. Also Finger von Handy, Zeitung und anderen Ablenkungen!

Während des Toilettengangs auf dem Smartphone zu wischen und zu tippen, hat aber noch weitere Nachteile: Besonders auf öffentlichen WCs können sich an den Türgriffen und Klodeckeln viele Bakterien sammeln, die sich dann wiederum auf dem Handy ausbreiten. Das wird besonders eklig, wenn das Smartphone anschließend zum Telefonieren das Gesicht berührt.

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Nicht nur langes Hinauszögern, sondern auch zu starkes Pressen schaden dem Darm: Besonders wenn der Stuhl sowieso schon erhärtet ist, können durch zusätzliches Pressen Darmgefäße verletzt werden sowie Analfissuren und Ausstülpungen entstehen. Die Folge ist auch hier: Hämorrhoiden.

Feuchttücher schaden dem After und den Rohren

Angefeuchtetes Toilettenpapier oder Feuchttücher zu verwenden, erscheint auf den ersten Blick besonders hygienisch. Letztere werden aus ökologischer Sicht aber nicht nur schwerer abgebaut und können das Klo verstopfen, sondern können durch die enthaltenen Duftstoffe und Parabene Infektionen und schmerzhafte Ekzeme am After auslösen. Wer auf Nummer sicher gehen und besonders reinlich sein möchte, sollte neben gewöhnlichem Toilettenpapier auch einen Waschlappen und warmes Wasser zum "Abputzen" verwenden.

Auch die richtige Abwischtechnik ist auf dem Klo entscheidend: Anstatt möglichst schnell und rabiat mit dem Klopapier zu reiben, sollte man tupfen und von vorne nach hinten abwischen. Das verhindert sowohl einen wundgeriebenen After als auch Darmkeime, die sich im Genitalbereich ausbreiten.

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Augen zu und möglichst schnell herunterspülen? Das ist die falsche Strategie! Nach der erledigten "Sitzung" einen Blick in die Kloschüssel zu werfen, kann Hinweise auf mögliche Krankheiten oder Unverträglichkeiten liefern. Eine ungewöhnliche Konsistenz oder Farbe sowie enthaltenes Blut deuten beispielsweise auf Flüssigkeitsmangel, Darmträgheit, Polypen oder Morbus Crohn hin. Vor dem Spülen sollte der Klodeckel immer geschlossen werden, damit sich im Kot enthaltene Bakterien nicht in der Luft verbreiten können.

Zu guter Letzt gilt: Auch wenn der Stuhlgang nicht zu lange hinausgezögert werden soll, sind bei einer kurzzeitigen Verstopfung nicht gleich Medikamente notwendig. Wer zu häufig auf Abführmittel zurückgreift, verlangsamt seine Darmtätigkeit auf Dauer nur zusätzlich. Viel Wasser trinken und Lebensmittel essen, die die Darmflora anregen, ist die natürlichere und gesündere Lösung.

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