Gute Vorsätze fürs neue Jahr: So lässt sich das Krebsrisiko um 40 Prozent senken
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Freitag, 03. Januar 2025
Du brauchst noch Motivation, um deine Neujahrsvorsätze auch durchstehen zu können? Forscher aus den USA haben neue Zahlen vorgelegt, die zeigen, wie massiv unsere Lebensweise das Risiko beeinflusst, an Krebs zu sterben.
Jedes Jahr nehmen sich Millionen Menschen zum neuen Jahr vor, ihr Leben umzukrempeln. Und jedes Jahr scheitern viele von ihnen damit. Dabei gibt es sehr gute Gründe, sich an seine Neujahrsvorsätze zu halten. Einer davon ist sie Sorge vor einer Krebserkrankung: Die WHO hatte zuletzt prognostiziert, dass es bis 2050 fast eine Verdopplung der Krebserkrankungen geben könnte. Vielleicht können Neujahrsvorsätze einen Beitrag leisten, diese Zahl zu senken.
Denn die Risikofaktoren für ein Krebsleiden lesen sich wie eine Liste der gängigsten Gewohnheiten, die man zu Neujahr angehen möchte. In einer Studie der American Cancer Society lautet die Reihenfolge so: Zigaretten, Übergewicht, Alkohol, zu wenig Sport, Verzehr von roten und verarbeitetem Fleisch, zu wenig Obst und Gemüse sowie zu wenig Ballaststoffe und Kalzium. Überspitzt ausgedrückt: Wer sich an seine Neujahrsvorsätze hält und die genannten Risikofaktoren reduziert, kann sein Krebsrisiko um bis zu 40 Prozent senken.
Bis zu 40 Prozent weniger Krebserkrankungen möglich?
Genauer ausgedrückt kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass bei US-amerikanischen Erwachsenen ab 30 Jahren etwa 40 Prozent der Krebserkrankungen auf beeinflussbaren Risikofaktoren zurückzuführen sind. Dazu gehören neben dem ungesunden Lebenswandel mit Zigaretten und dem falschen Essen noch weitere Faktoren. Auch zu viel UV-Strahlung und sieben krebserregende Infektionen wurden mit als Risiko aufgenommen.
Die Ergebnisse seien auf Deutschland übertragbar, sagt Ute Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention im Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, der Deutschen Presse-Agentur. "Solche Daten sehen wir in fast allen Industrienationen fast spiegelbildlich." Eine Untersuchung des DKFZ aus dem Jahr 2018 kam für die wichtigsten Krebserkrankungen zu dem Schluss, dass 37 Prozent auf Risikofaktoren zurückzuführen seien. Dabei wurde aber unter anderem die UV-Strahlung der Sonne nicht berücksichtigt.
Zudem gibt es eine ganze Reihe weiterer äußerer Umwelteinflüsse, die das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. Zuletzt hatte das U.S. Department of Health and Human Services acht weitere solcher Faktoren auf der Liste der potenziell krebserregenden Faktoren ergänzt. Insgesamt über 250 solcher Risikofaktoren werden dort nun aufgeführt.
Fettleibigkeit erhöht Krebsrisiko um fast die Hälfte
Dass Rauchen krebserregend ist und vor allem Lungenkrebs verursacht, ist hinlänglich bekannt. Zigaretten hatten in der US-Studie auch den mit Abstand stärksten Einfluss auf das vermeidbare Krebsrisiko. Aber auch die Ernährung spielt eine herausragende Rolle bei der Krebsvorsorge. Auch dies ein Grund, warum der "Veganuary" ein Trend bei den Neujahrsvorsätzen ist.
Das DKFZ weist aber dabei darauf hin, dass bei fettleibigen Menschen erheblich häufiger Brustkrebs nach den Wechseljahren und Darmkrebs auftreten als bei normal-gewichtigen Menschen. Bei Gebärmutter- und Nierenkrebs oder bei Karzinomen der Speiseröhre sei sogar fast die Hälfte aller Fälle durch Adipositas, also Fettleibigkeit, bedingt. Dabei gilt: Je stärker ausgeprägt die Fettleibigkeit, desto höher das Krebsrisiko.