Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Doch welchen konkreten Einfluss hat das Rauchen auf das Immunsystem des menschlichen Körpers?
- Fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung raucht
- Den Körpern von Rauchenden fehlen Eiweißstoffe, die zur Abwehr von Fremdstoffen gebraucht werden
- Auch das Passivrauchen birgt einige gesundheitliche Gefahren
Auch wenn der Anteil der Raucher in der Bevölkerung seit den 1980er Jahren leicht rückläufig ist, rauchen immer noch 23,8 Prozent der Frauen und Männer in Deutschland ab 18 Jahren Zigaretten. Dies besagen die Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit. Damit zieht fast jeder Vierte am ungesunden Glimmstängel. Das Rauchen schlecht für den Körper ist, sollte allgemein bekannt sein. Laut dem Ärzteblatt ist es einer der Hauptfaktoren für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für eine Vielzahl von Krebserkrankungen. Doch hat das Rauchen auch einen negativen Effekt auf das Immunsystem?
Zigaretten als Gesundheitsrisiko: Raucher haben deutlich schwächeres Immunsystem
Wie die DKV (Deutsche Krankenversicherung) auf ihrer Website berichtet, haben Raucher eindeutig schwächere Immunsysteme als Nichtraucher. Infolgedessen haben sie auch ein größeres Risiko, krank zu werden und Infektionen zu bekommen. Medizinisch ist der Zusammenhang zwischen dem Rauchen und einem schlechten Immunsystem auch erklärbar.
Im Blut von Rauchenden befinden sich weniger Immungloboline. Dabei handelt es sich um Eiweißstoffe, die der Körper zur Abwehr fremder Substanzen, wie zum Beispiel Viren, bildet. Die Folge ist ein höheres Risiko für schwere Lungenentzündungen und Blutvergiftungen bei Rauchenden. Je mehr und je länger jemand raucht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er schwer erkrankt.
Laut den Ergebnissen einer Studie des TÜV Rheinland kann sich deshalb auch das Rauchen am Arbeitsplatz negativ auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens auswirken. Über die Studie berichtete der Merkur. Wie die TÜV-Arbeitsmedizinerin Ulrike Roth erklärt, würden Rauchende an ihrem Arbeitsplatz durchschnittlich 30 bis 40 Prozent häufiger durch Krankheit ausfallen. Zudem seien sie oft weniger produktiv als ihre nichtrauchenden Kollegen, so die Medizinerin. Raucher und Raucherinnen würden sich außerdem 30 bis 60 Minuten zusätzlich Pause genehmigen.
Passivrauchen ebenfalls sehr ungesund
Doch auch die Gesundheit der Mitmenschen leidet massiv unter der Qualmerei. Und dabei werden die negativen gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens am Arbeitsplatz oft unterschätzt. "Passivrauch enthält giftige Substanzen wie Blausäure, Ammoniak und Kohlenmonoxid sowie viele krebserregende Stoffe", erläutert Roth. Menschen, die diesen Stoffen regelmäßig ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko oder erkranken häufiger an Herz-Kreislauf-Störungen und Lungenkrebs.
Wer sich an seinem Arbeitsplatz vom Rauch der Kollegen oder Kolleginnen gestört fühlt, muss dies nicht einfach hinnehmen. In Deutschland besteht nämlich ein Rechtsanspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz.