Hier erfährst du die richtige Anwendung von Glaubersalz und wann es besser ist, darauf zu verzichten.
Bei Glaubersalz handelt es sich wie bei Bittersalz um ein freiverkäufliches Abführmittel, das du in der Apotheke, in Drogerien und Online-Shops bekommst. Es ist ein Natriumsulfat, das 1625 vom Chemiker und Apotheker Johann Rudolph Glauber im Quellwasser entdeckt wurde und das zu seiner Genesung von Typhus beigetragen hatte. Er war auch der erste, der es künstlich aus Kochsalz und Schwefelsäure herstellte. So wird Glaubersalz heute vorwiegend zur Darmentleerung vor Fastenkuren, Untersuchungen und Operationen eingesetzt.
Wie wirkt Glaubersalz?
Glaubersalz wirkt osmotisch, das heißt, es entzieht dem Körper Wasser. Laut Apotheken Umschau wird das Salz nicht in die Darmzellen aufgenommen, sondern zieht Wasser in den Darm. Dadurch wird der Darminhalt aufgeweicht, was einen Dehnungsreiz auf die Darmwand auslöst, der wiederum die vollständige Darmentleerung bewirkt. Die Wirkung zeigt sich nach etwa zwei bis drei Stunden durch einen starken Stuhldrang und kann mehrere Stunden anhalten. Zwischendurch kann auch eine Ruhephase auftreten, nach der erneut eine plötzliche Darmentleerung folgen kann. Deshalb ist es ratsam, während des Prozesses zu Hause in der Nähe einer Toilette zu bleiben.
Wichtig zu wissen ist, dass Glaubersalz immer nur kurzzeitig angewendet werden sollte, auch bei Verstopfung, da eine längerfristige Verwendung laut Apotheken Umschau zu chronischer Verstopfung und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann. Der chronische Gebrauch kann Ödeme, Bluthochdruck, Muskelschwäche oder Herzstörungen auslösen. Außerdem wird ausdrücklich betont, dass Abführmittel sich grundsätzlich nicht zur Gewichtsreduktion eignen.
Du solltest Glaubersalz nicht anwenden, wenn du schwanger bist oder an entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen, Darmverschluss, Herzschwäche, Bluthochdruck oder Störungen des Flüssigkeits- und Salzhaushaltes leidest. Kinder unter sechs Jahren dürfen Glaubersalz nicht einnehmen. Verhütest du mit der Antibabypille, musst du wissen, dass deren Wirkung nach Durchfall nicht mehr zuverlässig ist. Wenn dir das Natriumsulfat nicht ohnehin von deinem Arzt oder deiner Ärztin, deinem Heilpraktiker oder deiner Heilpraktikerin empfohlen wurde, solltest du die Anwendung vorher mit ihr oder ihm besprechen.
Tipps für die Anwendung von Glaubersalz
Glaubersalz erhältst du als Pulver, das du in Wasser auflöst und trinkst. Wie der Arzt Dr. med. André Sommer auf der Plattform Cara Care schreibt, gibt es zwar auch Kapseln mit Bittersalz-Glaubersalz-Mischung. Diese gelten aber als nicht so wirkungsvoll. Die einzunehmende Menge beträgt für Erwachsene zehn bis 20 Gramm, also zwei bis vier Teelöffel. Soll die Darmentleerung schneller herbeigeführt werden, können auch ein bis zwei Esslöffel in 500 Milliliter Wasser aufgelöst werden.
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Da dein Körper durch das Glaubersalz und die darauffolgende Darmentleerung Flüssigkeit und Mineralstoffe verliert, solltest du eine halbe Stunde nach Einnahme einen halben bis ganzen Liter Wasser nachtrinken. Der Geschmack der Salzlösung ist zudem gewöhnungsbedürftig bitter. Es kann dir helfen, dich während des Trinkens abzulenken oder dir schon einmal ein süßes Getränk wie eine Saftschorle zum Nachtrinken bereitzustellen. Während des Wartens auf das Einsetzen des Stuhlgangs solltest du es dir zu Hause gemütlich machen und dich mit etwas ablenken, das dir guttut. Bewegung in Form von Gymnastik oder ein paar Schritte durch die Wohnung kann die Wirkung ankurbeln.