Eine Studie hat bei Männern einen genetischen Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten gefunden. Das Risiko, häufige Stoffwechsel-, Gefäß- und Atemwegserkrankungen zu entwickeln, wird dadurch verstärkt.
- Die Studie
- Ergebnisse der Studie
- Betroffenheit von Frauen
- In der Regel vorliegende Geschlechts-Chromosomen
- Das kannst du tun
Das Risiko, eine Erkrankung zu entwickeln, ist bei allen Menschen unterschiedlich hoch. Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass es bei Männern einen Risikofaktor gibt, der genetischen Ursprungs ist.
Erste Informationen rund um die Studie
Es gibt diverse Krankheiten, die in der Bevölkerung weit verbreitet sind, wie Typ-2-Diabetes, Arteriosklerose und Thrombose. An Typ-2-Diabetes sind aktuell in Deutschland rund 8,5 Millionen Menschen erkrankt, von einer Arteriosklerose sind etwa 10 % der Bevölkerung und von einer Thrombose etwa 90 bis 130 pro 100.000 Menschen betroffen. Das Erkrankungsrisiko ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich hoch. Bei Männern spielt die Genetik eine wichtige Rolle, wie eine aktuelle Studie herausfand.
Die erwähnte Studie wurde in der medizinischen Fachzeitschrift "Genetics in Medicine" veröffentlicht. In der Studie beschäftigten sich Forscher*innen der britischen Universitäten Cambridge und Exeter damit, die genetischen Daten von 200.000 britischen Männern zu untersuchen. Dabei konnte überraschenderweise festgestellt werden, dass rund einer von 500 Männern einen Gendefekt hat, bei dem ein drittes Geschlechts-Chromosom vorliegt.
Anstelle von nur einem X-Chromosom und einem Y-Chromosom weist etwa jeder 500. Mann noch ein zusätzliches Geschlechts-Chromosom auf. Dieses kann entweder ein zusätzliches Y-Chromosom oder ein zusätzliches X-Chromosom sein, sodass entweder XXY oder XYY vorliegt.
Ergebnisse: Auswirkungen des dritten Chromosoms
Das dritte Chromosom zieht gewisse Folgen mit sich. Hat ein Mann ein zusätzliches X-Chromosom, kommt es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu einer Verzögerung der Pubertät, Unfruchtbarkeit und niedrigen Testosteron-Werten. Liegt hingegen ein weiteres Y-Chromosom vor, geht dies häufig mit einer überdurchschnittlichen Körpergröße einher.
Von den 200.000 Männern, die untersucht wurden, hatten 213 ein zusätzliches X- und 143 ein zusätzliches Y-Chromosom; dem Großteil war dieser Gendefekt unbekannt. Dennoch kann er dein Risiko auf verschiedene Grunderkrankungen erhöhen. Betroffene Männer hatten: