Die sommerliche Hitze ist eine Belastungsprobe für den Körper. Experten warnen, dass besonders ein Organ unter den hohen Temperaturen leidet - und das oft unbemerkt.
Hitze kann die Nieren nachhaltig beeinträchtigen. Untersuchungen aus südlichen Ländern zeigen eine Zunahme chronischer Nierenkrankheiten (CKD) bei sonst gesunden Menschen, die im Freien in der Landwirtschaft arbeiten.
Über entsprechende Studien informierte die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) am Dienstag (30. Juli 2024). Diese Erkenntnisse lassen vermuten, was auch bei uns geschehen könnte. Da Nierenschäden sich über Jahre unbemerkt ansammeln und oft irreversibel sind, rät die DGfN dringend, die Nieren bei hohen Temperaturen zu schützen und gibt Empfehlungen.
Alarmierende Studien aus dem Süden Europas - Hitze kann Nieren dauerhaft schädigen
Es wird immer heißer: Der 22. Juli 2024 war laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus der heißeste Tag auf der Erde seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Anzahl der "heißen Tage" - Tage mit Lufttemperaturen von mindestens 30 Grad C - hat sich seit den 1950er Jahren von etwa drei Tagen pro Jahr auf jetzt durchschnittlich neun Tage pro Jahr verdreifacht. Auch lang anhaltende Hitzeperioden haben in dieser Zeit sowohl an Häufigkeit als auch an Intensität zugenommen.
Was viele nicht wissen: Hitze kann auch den Nieren schaden. "Das Trio aus Hitzestress, Dehydrierung und körperlicher Überanstrengung ist für die Nieren besonders gefährlich", sagt Professorin Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN und Leiterin der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation (NTX) am Universitätsklinikum Mainz. "Denn es kann wichtige Strukturen der Nieren schädigen." Dies kann zu narbigen Veränderungen des Entgiftungsorgans und möglicherweise zu seinem irreversiblen Funktionsverlust führen. Betroffene benötigen dann mehrere Male pro Woche eine Dialyse, also eine Blutwäsche.
Während Hitzeperioden sammeln sich vermehrt schädliche Stoffwechselprodukte in den Nieren an, insbesondere durch den stressbedingten Abbau von Muskelfasern - der Fachbegriff dafür ist Rhabdomyolyse. Hitze und Austrocknung führen zu einer verminderten Durchblutung der Ausscheidungsorgane, was Zellschäden verursacht. Oxidativer Stress entsteht und bewirkt Entzündungen und weitere Gewebeschäden. Der Urin wird aufgrund des Flüssigkeitsmangels stark konzentriert, was die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Ebenso steigt die Wahrscheinlichkeit von Harnwegsinfektionen. Prognosen erwarten bis zu 2,2 Millionen zusätzliche Fälle von Nierensteinen in den Vereinigten Staaten bis 2050.
Niere leidet bei Hitze - das sollte ich bei hohen Temperaturen tun
Zu den Risikogruppen zählen neben Kindern auch Personen mit Diabetes, Bluthochdruck, Herzschwäche oder einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) sowie ältere Menschen und stark Übergewichtige. Die Nierenexpertin betont: "Aber auch junge Menschen sollten aufpassen, etwa, wenn sie Sport treiben oder draußen arbeiten." Es sei wichtig, auf Körpersignale wie Durst, Schwindel, Kopfschmerzen oder Herzrasen zu achten.
Weiterhin: "Andere schädliche Umwelteinflüsse im Zusammenhang mit dem Klimawandel wie Feinstaub und Umweltgifte können den Hitzeeffekt verstärken, da sie die Nieren zusätzlich belasten." An heißen Tagen mit Smog oder Staubstürmen sei daher besondere Vorsicht notwendig. "Wir müssen lernen, unsere Nieren während Hitzewellen bewusst zu schützen", erklärt Weinmann-Menke. Denn die Veränderungen der Niere sind anfangs nicht spürbar. "Man wird nicht von einem Tag auf den anderen krank. Es gibt verschiedene Stadien und Übergänge."
Die Medizinerin empfiehlt, grundsätzlich 1,5 - 2 Liter Flüssigkeit pro Tag zu trinken. Bei hohen Temperaturen entsprechend mehr. Nicole Helmbold, Generalsekretärin der DGfN, unterstreicht den Handlungsbedarf: "Pro 1 Grad Celsius Temperaturanstieg rechnet man mit einer um ein Prozent höheren Rate an Nierenkrankheiten. Die Bevölkerung muss darüber informiert und geschützt werden. Deshalb ist es notwendig, die Auswirkungen von Hitzeperioden auf die Nieren intensiv zu erforschen. Beides könnte auch Aufgabe eines Deutschen Zentrums für Nierengesundheit sein, für dessen Gründung wir uns einsetzen".
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Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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