Die WHO hat Aspartam als "möglicherweise krebserregend für Menschen" eingestuft. Der Süßstoff steht schon länger in der Kritik.
Wer abnehmen will oder seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, bestellt häufig statt einer normalen Cola eine Cola Zero oder Cola Light. In diesen Getränken findet sich der Süßstoff Aspartam - und dieser hat auch einige Vorteile.
"Im Vergleich zu Zucker haben Süßstoffe den Vorteil, dass sie keine Karies verursachen und keine Kalorien haben", sagt Katrin Böttner von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegenüber der dpa. Doch Aspartam steht - seit er 1965 entdeckt wurde - immer wieder im Verdacht, krebserregend zu sein. Die International Agency for Research on Cancer (IARC), ein Krebsforschungsinstitut in Lyon, das der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugeordnet ist, hat Aspartam als "möglicherweise krebserregend für Menschen" eingestuft.
WHO: Aspartam "möglicherweise krebserregend für Menschen"
Künstliche Süßungsmittel waren in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Der Verdacht, dass sie krebserregend sein könnten, ist daher nicht neu. Insbesondere Aspartam gilt als eines der am meisten untersuchten Süßungsmittel. Trotzdem wurde die Unbedenklichkeit von Aspartam in gewissen Mengen von der amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA bestätigt. Wie ist das Ergebnis der IARC also zu deuten?
Die IARC beurteilt, ob eine Substanz generell bei Menschen Krebs verursachen könnte. Sie unterteilt untersuchte Stoffe in drei Kategorien: "möglicherweise krebserregend", "wahrscheinlich krebserregend" und "krebserregend". Aspartam wurde erstmals untersucht und landete in der Kategorie "möglicherweise krebserregend", unter die auch 320 anderen Substanzen fallen. Die IARC berücksichtigt aber nicht, wie viel ein Mensch zu sich nehmen müsste, um ein Krankheitsrisiko zu haben. Deshalb ist es möglich, dass ein Stoff zwar als möglicherweise krebserzeugend eingestuft ist, die Menge, die ein Mensch üblicherweise etwa über Lebensmittel aufnimmt, aber so gering ist, dass das Risiko als vernachlässigbar gilt. Genau dies ist bei Aspartam der Fall.
Die WHO macht anders als die IARC eine Risikoanalyse und berücksichtigt die konsumierte Menge. Sie hält die Studien, die die IARC heranzog, für nicht eindeutig genug. Deshalb hält sie den Verzehr im Rahmen ihrer bislang geltenden Tageshöchstempfehlungen für unbedenklich.
Wie viel Aspartam sollten Menschen täglich höchstens zu sich nehmen?
Die akzeptable Aufnahmemenge pro Tag (ADI) liegt laut EFSA und WHO bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Menge kann ein ganzes Leben lang ohne Bedenken eingenommen werden.
Um diesen Wert zu erreichen, müsste eine 70 Kilogramm schwere Person am Tag beispielsweise 9 bis 14 Dosen herkömmlicher Größe mit stark aspartamhaltigem Diät-Getränk trinken, rechnet die WHO vor.
Allerdings sind die Mengen Süßstoff je nach Getränk und Hersteller unterschiedlich. Coca-Cola Schweiz berichtete 2020, dass in der Schweiz Coca-Cola zero und Coca-Cola light etwa 130 Milligramm Aspartam pro Liter enthielten. Davon könnte ein 70-Kilogramm-Mensch theoretisch dann am Tag mehr als 20 Liter trinken, ehe er an die empfohlene Höchstmenge stößt.
Sollte man Lebensmittel mit Aspartam künftig meiden?
Die WHO beruhigt: Dafür bestehe kein Anlass, solange man unter den täglichen Höchstmengen bleibe. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sagt, Aspartam sei eines der am besten untersuchten und von internationalen Expertengremien wiederholt bewerteten Süßungsmittel. Das BfR hat auch keine Bedenken. Gleichwohl rät die WHO generell, sowohl Zucker als auch Süßstoffe zu reduzieren. Besser sei es, etwa mit Obst zu süßen.
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