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Wasservergiftung erkennen: Trinkst du zu viel Wasser?


Autor: Andrea Blatzky

Deutschland, Montag, 26. August 2024

Übertriebenes Trinken kann gefährlich werden. Erfahre hier, wie du die Anzeichen einer Wasservergiftung erkennst und was die empfohlene Trinkmenge ist.
Zu viel Wasser trinken kann gesundheitlich gefährlich sein, doch wie erkennst du eine Wasservergiftung?


Ein übermäßiger Wasserkonsum kann zu gesundheitlichen Schäden führen, darunter eine Wasservergiftung mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und im Extremfall Koma oder Tod. Besonders gefährdet sind Ausdauersportler und Personen, die ihr Hungergefühl durch Trinken unterdrücken wollen. Forscher empfehlen eine tägliche Wasseraufnahme von 1,5 bis 1,8 Litern für Erwachsene. Bei Hitze oder körperlicher Anstrengung sollte die Menge erhöht, jedoch 3 Liter nicht überschritten werden. Personen mit Herzerkrankungen oder Nieren- und Leberschäden sowie Senioren sollten ihr Trinkverhalten genau beobachten.

Welche Auswirkungen hat ein übermäßiger Wasserkonsum?

Wasser ist die Existenzgrundlage für jedes Lebewesen, denn ohne Flüssigkeit kann keine Pflanze und kein Tier überleben. Der Mensch ist nur bis zu drei Tagen in der Lage, ohne Flüssigkeit auszuhalten, denn der menschliche Organismus besteht zu einem Großteil aus Wasser. Er benötigt Flüssigkeit für chemische Prozesse und den Transport von Nährstoffen. Ferner wird gewährleistet, dass das Blut nicht eindickt. Die im Wasser enthaltenen Elektrolyte sorgen für gut funktionierende Körperzellen. Durch die Haut, die Verdauung und die Atmung wird Flüssigkeit ausgeschieden - diesen Verlust musst du regelmäßig auffüllen.

Ein normales Trinkverhalten kurbelt deinen Stoffwechsel an, dadurch erhältst du eine gut durchblutete Haut, die straff und rein aussieht. Außerdem wird die Regeneration der Hautzellen sowie deren Erneuerung beschleunigt. Allerdings hat ein hoher Wasserkonsum keine nennenswerten Vorteile für dein Hautbild, sie wird nicht glatter oder sieht rostiger aus – im Gegenteil, ein übertriebenes Trinken ist kein guter Tipp. Denn nimmst du täglich viel zu viel Flüssigkeit zu dir, kann dies ernsthafte Folgen für deine Gesundheit haben.

Unter ungünstigen Umständen kann das Trinken von zu viel Wasser eine Wasservergiftung hervorrufen. Hierbei wird das Blut zu stark verdünnt und der Natriumaustausch sowie die Versorgung mit Kalium werden gestört, da mehr Flüssigkeit in den Körper gelangt und er in dieser Zeitspanne weniger verliert. Zu den Symptomen einer Wasservergiftung gehören eine Beeinträchtigung der Herz- und Kreislauffunktion, der Nieren sowie der Lunge.

Symptome einer Wasservergiftung: Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit

Zudem sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein sowie Erbrechen typische Anzeichen, weil der Organismus auf Sparflamme läuft. In extremen Fällen kann dies zu Wassereinlagerungen im Gehirn (Hirnödem) führen. Ferner füllen sich die Lungenbläschen mit Flüssigkeit (Lungenödem) und es kommt zu akuten Atemproblemen. Eine Wasservergiftung kann im Koma oder schlimmstenfalls mit dem Tod enden. 

Sportlerinnen und Sportler, die einen Ausdauersport, wie beispielsweise Marathon, betreiben, sind besonders gefährdet. Durch den Schweiß werden neben Flüssigkeit auch Mineralstoffe und Spurenelemente ausgeschieden. Trinkst du Wasser mit einem kleinen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen, kann der Körper nur wenig Wasser binden.

Anfänger sind besonders gefährdet, weil sie die richtige Menge nicht einschätzen können und während des Trainings übermäßig viel trinken. Menschen, die auf ihre Figur achten und sehr schlank sein möchten, gehören zu der übermäßig gefährdeten Personengruppe, weil sie durch ständiges Trinken ihr Hungergefühl unterdrücken möchten.

Welche Menge solltest du täglich trinken?

Es hält sich hartnäckig die Meinung, dass eine Menge von zwei bis drei Litern täglich erforderlich ist, damit du dich wohlfühlst und dein Körper gut versorgt ist. Doch dieser Wert wurde im Jahr 2022 mit einer Studie nach unten angepasst. Die Forscherinnen und Forscher empfehlen für Erwachsene eine zusätzliche Menge zwischen 1,5 und 1,8 Litern, die du trinken solltest. Schließlich nimmt jeder Mensch zusätzlich circa 1 Liter Flüssigkeit mit der Nahrung zu sich, außerdem produziert der Organismus durch den Stoffwechselprozess ca. 300 ml Flüssigkeit. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Menge von 1,5 Litern, um deinen Tagesbedarf zu decken.

Bei heißem Wetter oder bei körperlicher Anstrengung solltest du die Menge selbstverständlich erhöhen, weil dein Körper die Schweißproduktion ankurbelt. Du scheidest mehr Mineralstoffe aus und musst den Verlust ausgleichen, um gesundheitliche Probleme zu verhindern. Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Schwindel oder allgemeine Erschöpfung. Schlimmstenfalls kannst du einen Hitzekollaps erleiden. Die Gesamtmenge sollte allerdings 3 Liter täglich nicht überschreiten, weil der Körper übermäßig Mineralstoffe mit dem Urin ausscheidet. Achte darauf, dass dein Getränk einen hohen Mineralstoffgehalt hat, um deinen Haushalt aufzufüllen.

Ideale Durstlöscher sind Mineralwässer und ungesüßte Getränke, wie beispielsweise Tee. Stark verdünnte Saftschorlen eignen sich am besten, um dich zu erfrischen, greife hier bevorzugt zu Apfelschorle. Alkoholfreies Bier liefert deinem Körper ebenfalls wichtige Mineralien. Bevorzugst du Leitungswasser, kannst du es mit etwas Kochsalz anreichern, füge auf einen Liter Wasser eine Prise Salz hinzu. Dagegen solltest du Limonaden und übersüßte Fruchtgetränke vermeiden. Für aktive Sportler eigenen sich isotonische Getränke

Wann musst du dein Trinkverhalten überprüfen und was bewirkt ein Wassermangel?

Du kannst auf dein Durstempfinden vertrauen, es ist keinesfalls notwendig, "auf Vorrat" zu trinken. Dagegen sollten Personen mit Herzerkrankungen oder Schäden im Nieren- und Leberbereich ihr Trinkverhalten genau beobachten. Denn die Organe sind durch die gesundheitliche Beeinträchtigung geschwächt und können eine enorme Flüssigkeitsmenge nicht mehr richtig verarbeiten. Hingegen kann das Trinken einer größeren Menge sinnvoll sein, wenn du unter einer Blasenentzündung oder Harnwegsinfektion leidest, um die Erreger auszuschwemmen. Ausreichend Wasser hilft ebenfalls dabei, dass sich keine Nierensteine bilden.

Ferner gibt es eine weitere Personengruppe, die ihren Flüssigkeitskonsum täglich überprüfen muss. Senioren sollten auch dann zum Wasserglas greifen, wenn sie kein Verlangen verspüren, weil bei ihnen das natürliche Durstempfinden teilweise nicht mehr richtig funktioniert, und sie daher Gefahr laufen, zu dehydrieren. Trinkst du zu wenig Wasser, werden die Haut und die Lippen rissig und verlieren an Elastizität. Zudem führt ein Flüssigkeitsmangel (Dehydration) zu Konzentrationsstörungen oder Krämpfen. Nimmst du über einen längeren Zeitraum zu wenig Flüssig zu dir, können sogar Organschäden entstehen. Hier kann ein einfacher Trick helfen: Stelle ein gefülltes Glas neben dich, dann wirst du daran erinnert, ausreichend zu trinken.

Wer unter einer trockenen Haut leidet, versucht oftmals, mit längerem Duschen oder Baden der Haut Feuchtigkeit zuzuführen, doch dieser Versuch scheitert oftmals, weil die Haut in den oberen Schichten eine wasserabweisende Schicht bildet. Ist die Epidermis aufgrund eines Feuchtigkeitsmangels spröde und rissig, kann das Wasser die Schutzschicht zusätzlich angreifen. Stattdessen solltest du deine Haut mit einer reichhaltigen Feuchtigkeitscreme verwöhnen und nähren. Gut verträglich sind parfümfreie Produkte mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt. Die Erhöhung deiner Trinkmenge ist ein wahrer Jungbrunnen und hilft natürlich, dass die Haut wieder glatt und gut durchfeuchtet ist. 

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