Schimmel an Karotten: Wegschneiden oder wegwerfen?
Autor: Svenja Hentschel
Deutschland, Montag, 22. August 2022
Es passiert jedem mindestens einmal im Leben: Beim Blick in den Kühlschrank stellt man fest, dass die Karotten im Gemüsefach angefangen haben zu schimmeln. Doch, was sollte man jetzt mit dem Gemüse tun? Reicht es, die schimmlige Stelle wegzuschneiden? Oder sollte man lieber die ganze Karotte wegwerfen? Wir verraten euch, was zu tun ist.
- Schimmel an Karotten eindeutig erkennen
- So gefährlich ist Schimmelbefall an Möhren
- Das ist bei schimmeligen Karotten zu tun
- So vermeidest du Schimmel
Schimmelpilze erscheinen überall in der Natur. Die Pilze vermehren sich durch Sporen, die über die Luft verbreitet werden. Treffen die Sporen dann auf Lebensmittel, keimen sie aus und bilden Pilzzellen. Diese sind mit dem bloßen Auge oft nicht erkennbar. Verbraucher*innen sehen erst den "Schimmelrasen" auf der Oberfläche. Der ist aber meist nur ein kleiner Teil des ganzen Schimmelpilzes. Letzten Endes verursacht Schimmel das Verderben von Lebensmitteln.
So erkennst du Schimmel
Schimmel bei Karotten kann an verschiedenen Stellen auftreten und unterschiedlich aussehen. So kann beispielsweise der grüne Ansatz Schimmel aufweisen. Die Möhre kann aber auch an anderen Stellen dunkel verfärbt sein. Es kann aber auch ein heller "Rasen" aus Schimmelpilzen auf der Oberfläche des Gemüses auftreten. Schimmlige Karotten sind also relativ leicht zu erkennen. Die Frage ist dann erstmal, wie gefährlich ist der Schimmelbefall?
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Interessant zu wissen ist, dass nicht alle Schimmelpilzarten per se schädlich für die Gesundheit sind. Harmlose Pilzarten werden sogar für die Lebensmittelproduktion - beispielsweise für Edelschimmel bei einigen Käsesorten - eingesetzt. Es gibt aber dennoch Schimmelpilzarten, die gesundheitsschädigend auf den Körper wirken. Die Schimmelpilze, die sich typischerweise ungewollt auf Lebensmitteln ansiedeln, können die Gesundheit beeinträchtigen. Denn sie produzieren krebserregende Gifte, die Mykotoxine. "Das kann akute Vergiftungssymptome hervorrufen, wie Erbrechen und Durchfall. Schimmel kann auch leber- und nierenschädigend sein und das Immunsystem in Mitleidenschaft ziehen. Wenn man langfristig verschimmelte Produkte isst, kann das auch krebserregend und erbgutschädigend sein", erklärt Alexandra Borchard-Becker von der Verbraucherinitiative e.V., gegenüber dem NDR.
Sind Karotten nun also von Schimmel befallen, reicht es oft nicht, die betroffenen Stellen einfach wegzuschneiden. Selbst wenn nur kleine Bereiche des Gemüses Schimmel aufweisen, kann nicht garantiert werden, dass nicht die ganze Möhre von Schimmel durchzogen ist. Das Problem ist, dass Schimmel Giftstoffe produziert, die nicht sichtbar sind. Deswegen sollte die Karotte dann komplett entsorgt werden, da die Schimmelsporen oft schon im ganzen Gemüse verteilt sind. Leider. Von außen ist also nicht erkennbar, ob die Karotte noch sicher für den Verzehr ist.
Schimmelbefall: So kannst du vorsorgen und Schimmel vermeiden
Damit es erst gar nicht so weit kommt, dass man das Gemüse wegwerfen muss, gibt es einige Tipps, um Schimmel von Anfang an bestmöglich zu vermeiden:
- Karotten aus der Plastiktüte auspacken, denn in dieser "schwitzen" die Möhren und werden schneller schlecht
- Schon im Supermarkt auf mögliche verfärbte Stellen achten
- Das Grün direkt entfernen
- Karotten kühl lagern
- Regelmäßig den Kühlschrank reinigen