Salat, Hackfleisch, Sushi & Co. : Bundesamt warnt vor verkeimten Produkten

1 Min
Bundesamt warnt vor vermeintlich gesunden Produkten: Keime im Salat
Bundesamt warnt vor vermeintlich gesunden Produkten: Keime im Salat.
Bundesamt warnt vor vermeintlich gesunden Produkten: Keime im Salat
CC0 / Pixabay / kaboompics

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz haben bei amtlichen Untersuchungen von einigen vermeintlich gesunden Lebensmitteln (von Salat bis Sushi) massive Keimbelastung festgestellt und Lebensmittelbetrug aufgedeckt.

Weil die Hersteller selbst für die Sicherheit ihrer Lebensmittel verantwortlich sind, überprüfen die Behörden der Bundesländer die Produkte im Rahmen der Lebensmittelüberwachung und der Verbrauchersicherheit. Am Donnerstag (1. Dezember 2022) sind die neuesten Ergebnisse bekannt gegeben worden. Was dabei herauskam, ist schockierend. Lebensmittel, die wir als "gesund" wahrnehmen, sind keimbelastet oder enthalten nicht das, was auf der Packung steht.

Rinderhackfleisch wird als gesündere Alternative zu gemischtem Hack und Schweinehack angepriesen, weil es einen geringeren Fettanteil aufweist. Leider wurden bei amtlichen Untersuchungen von Rinderhackfleisch potenziell krankmachende Keime gefunden. 6,7 Prozent der Proben enthielten STEC-Bakterien, 21,5 Prozent Listerien (Listeria monocytogenes). Verbrauchergruppen wie Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen sowie Schwangere sollten Hackfleisch daher nur ausreichend durcherhitzt verzehren.

Salat in Fertigpackungen birgt Gesundheitsgefahr

Salat gilt als ballaststoffreich, sehr gesund und als klassisches Diät-Lebensmittel. Die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache: Für das Zoonosen-Monitoring wurden 2021 über 400 Proben von Feldsalat, Rucola und Pflücksalat in Fertigpackungen untersucht. In fast jeder zweiten Probe (46,7 Prozent) wurden präsumtive Bacillus cereus nachgewiesen, welche bei hohen Keimzahlen zu Erbrechen und Durchfall führen können. In geringerem Umfang wurden ebenfalls STEC-Bakterien (Shiga-Toxin-bildende E. coli) und Listerien (Listeria monocytogenes) gefunden. Da Salate roh verzehrt und die Keime damit nicht durch Erhitzen abgetötet werden, sollten empfindliche Verbrauchergruppen vorsichtshalber auf den Verzehr von Salat aus Fertigpackungen verzichten.

Auch bei Gemüsechips denkt man sich nichts Böses. Sie können eine kohlenhydratarme Alternative zu Kartoffelchips darstellen. Doch in den Chips und in geschwärzten Oliven ist Acrylamid nachgewiesen worden. Bei Acrylamid kann eine krebserregende und erbgutschädigende Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Es entsteht beim Backen, Braten und Frittieren von Lebensmitteln. Bei amtlichen Untersuchungen wiesen Gemüsechips und geschwärzte Oliven höhere Mengen an Acrylamid auf. Zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher sind weitere Maßnahmen zur Minimierung des Acrylamidgehalts notwendig, so das Bundesamt.

Sushi-Liebhaber haben ebenfalls einen Grund zum Ärgern: Sushi enthält neben Reis und Gemüse häufig auch Fisch und Meeresfrüchte. Neben den Klassikern wie Lachs oder Thunfisch werden auch teurere Arten angeboten. Lebensmittelfälscher tauschen diese jedoch unerlaubt gegen preiswerte Arten aus und steigern somit illegal ihren Gewinn. Bei amtlichen Untersuchungen von Fisch und Meeresfrüchten wurden bei 8,1 Prozent aller Proben eine andere als die angegebene Tierart nachgewiesen.

Zum Weiterlesen: Gesundheitsrisiko Plätzchenteig? Forschende verraten, warum du niemals rohen Teig essen