Alkoholfreies Bier: Gesund oder Zuckerfalle für deinen Körper?

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Bier ohne Alkohol ist sehr beliebt und genießt den guten Ruf als idealen Durstlöscher. Aber ist alkoholfreies Bier wirklich gesund?

Alkoholfreies Bier ist so beliebt wie noch nie. Die Produktion von alkoholfreiem Bier hat sich seit 2007 fast verdoppelt: 2022 wurden etwa 670 Liter gebraut. "Deutschland ist heute weltweit führend bei der Produktion alkoholfreier Biere. Alkoholfreie Biere haben dementsprechend eine immer größere Bedeutung für die 1500 deutschen Brauereien", erklärt Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Holger Eichele, gegenüber der Tagesschau. Viele Menschen trinken die alkoholfreie Alternative gerne nach dem Sport, aber ist das wirklich sinnvoll?

Oft hört man, dass alkoholfreies Bier isotonisch sein soll. Laut der AOK-Krankenkasse kann man Getränke danach unterscheiden, ob sie isotonisch, hypertonisch oder hypotonisch sind. Isotonisch bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Getränk in etwa die gleiche Konzentration an Elektrolyten aufweist wie unser Blut. Solche Teilchen können beispielsweise Mineralstoffe, Vitamine oder Zuckermoleküle sein. Hat ein Getränk weniger gelöste Teilchen als das Blut, nennt man es hypotonisch. Hat es mehr, ist es hypertonisch. Isotonische Getränke eignen sich dabei besonders nach dem Sport.

Alkoholfreies Bier: Wie gesund ist es?

Tatsächlich ist alkoholfreies Bier isotonisch. Laut der Verbraucherzentrale ist Bier ohne Alkohol für Erwachsene durchaus geeignet, um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Es sei jedoch nicht belegt, dass es schneller gegen Ermüdungserscheinungen wirken würde.

Außerdem sollte man auch den Kaloriengehalt von alkoholfreien Bieren beachten. Neben Wasser, Hopfen, Malz, Hefe und Vitaminen enthalten alkoholfreie Biere nämlich auch eine ordentliche Menge Zucker. Eine 0,33-Liter-Flasche hat der Verbraucherzentrale zufolge rund 80 Kalorien und damit zwar weniger als normales Bier, aber dennoch enthält es etwa zehn Gramm mehr Zucker als alkoholhaltige Biere. Laut einer Studie wirken sich viele alkoholfreie Biere auch negativ auf den Blutzuckerspiegel aus. Will man abnehmen, sollte man daher lieber auf den Durstlöscher nach dem Sport verzichten. 

Wenn man aber nicht auf die Erfrischung nach einer sportlichen Anstrengung verzichten will, kann man sich isotonische Getränke auch selbst mischen und so ein paar Kalorien sparen. Laut der AOK und der Verbraucherzentrale sind nämlich auch selbst gemischte und stark verdünnte Saftschorlen mit einer Prise Salz isotonisch. Dafür kann am einfachsten zwei Teile Wasser und einen Teil Saft vermischen. 

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Bei der alkoholfreien Alternative sollte man außerdem beachten, dass alkoholfrei nicht automatisch bedeutet, dass wirklich gar kein Alkohol enthalten ist. Ein Hinweis auf Alkohol muss nämlich erst ab einem Alkoholgehalt von 1,2 Prozent auf den Flaschen stehen. "Wer Wert auf ein wirklich alkoholfreies Getränk legt, sollte beim Kauf darauf achten, dass '0,0 Volumenprozent' draufsteht. Nur dann ist sicher, dass wirklich kein Alkohol enthalten ist", erklärt Saskia Vetter, Ökotrophologin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Für trockene Alkoholiker, Kinder, Schwangere und Stillende ist daher in den meisten Fällen auch alkoholfreies Bier nicht geeignet. Schwangere und Stillende sollten genau darauf achten, dass die Biere wirklich null Prozent Alkohol enthalten. Menschen mit Diabetes sollten wegen des Zuckergehalts auch vorsichtig sein. 

Fazit: Alkoholfreies Bier ist nur bedingt ein guter Durstlöscher. Es ist zwar isotonisch, enthält aber auch jede Menge Zucker. War man sportlich aktiv, kann man sich ruhig ab und zu ein alkoholfreies Bier gönnen. Es sollte allerdings nicht als gesundes Sportgetränk angesehen werden, sondern eher zu den Softdrinks gezählt werden.

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