Diese Symptome können dich auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen:
- Anhaltende Unterleibsschmerzen: Meist sind die Schmerzen einseitig
- Schmierblutungen (bräunlicher Ausfluss), die oft für eine Periodenblutung gehalten werden
- Kreislaufstörungen mit Merkmalen wie Blässe, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kurzatmigkeit und rasendem Puls
- unsichere Schwangerschaftsanzeichen, wie beispielsweise eine erhöhte Temperatur und ein Spannungsgefühl in den Brüsten
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft erfolgt in vielen Fällen überraschend. Dies liegt unter anderem daran, dass sich zu Beginn meist keinerlei Symptome zeigen. Es ist wichtig, dass du erste Anzeichen ernst nimmst. Der Arzt oder die Ärztin wird zunächst eine Anamnese durchführen, also ausführlich mit dir sprechen und Fragen unter anderem zu deinen eventuellen Vorerkrankungen stellen. Im Anschluss folgen verschiedene Untersuchungen.
In der Regel beginnt der Frauenarzt oder die Frauenärztin damit, deine Gebärmutter und den Eileiter abzutasten. Dies kann ihm*r bereits erste Hinweise auf eine mögliche Eileiterschwangerschaft geben. Anschließend wird dein Blut auf die Konzentration des Schwangerschaftshormons Beta-hCG geprüft. Bei einer Schwangerschaft ist es so, dass sich der Blutspiegel des Hormons etwa alle 48 Stunden verdoppelt. Ist dies nicht der Fall, ist dies meistens ein Anzeichen dafür, dass sich die befruchtete Eizelle nicht korrekt eingenistet hat. Um den Einnistungsort festzustellen, wird eine Ultraschalluntersuchung notwendig. Ist auch hiernach noch keine klare Diagnose möglich, kann ein spezieller mikrochirurgischer Eingriff, die Bauchspiegelung, Klarheit verschaffen. Wird hierbei die Eileiterschwangerschaft festgestellt, kommt es in der Regel zu einer sofortigen Behandlung.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Schwangerschaft zu beenden, ohne deinen Eileiter zu beschädigen. Wird die Eileiterschwangerschaft früh diagnostiziert, gibt es die Möglichkeit der medikamentösen Behandlung. In der Regel wird auf das Mittel Methotrexat gesetzt, welches in den Muskel gespritzt oder in Tablettenform eingenommen wird. Ist deine Eileiterschwangerschaft hingegen mit schweren Symptomen verbunden und schon weiter fortgeschritten, wird eine Operation notwendig. Diese erfolgt meist in Form einer Bauchspiegelung unter Vollnarkose. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, deine Eileiter zu erhalten. In schweren Fällen kann es notwendig werden, dass dein ganzer Eileiter entfernt wird. Dies ist jedoch nicht die Regel. Es ist dir nach einer Einleiterschwangerschaft möglich, wieder schwanger zu werden. Ärzt*innen empfehlen jedoch, etwa 3 bis 6 Monate vor einer erneuten Schwangerschaft zu warten.
Ursachen einer Eileiterschwangerschaft
Welche Ursachen eine Eileiterschwangerschaft hat, kann nicht pauschalisiert werden. Es kann an anatomischen Ursachen liegen: Normalerweise wandert die befruchtete Eizelle durch den Eileiter und nistet sich dann, meist nach fünf bis zehn Tagen, in der Gebärmutter ein. Die Eizelle kann den Eileiter jedoch nicht vollständig durchqueren, wenn letzterer vernarbt, abgeknickt, verengt, verklebt oder zu lang ist. Dies kann in Folge von Operationen oder Infektionen geschehen sein. Zudem kann es angeborene Veränderungen geben oder Eileiterpolypen, also Wucherungen in der Schleimhaut des Eileiters.
Daneben können Funktionsstörungen des Eileiters die Ursache für eine Eileiterschwangerschaft sein. Dazu gehören unter anderem eine eingeschränkte Beweglichkeit des Eileiters, zu wenige der haarfeine Zilien an der Innenwand des Eileiters oder eine frühe Infektion des Eileiters.
Zuletzt gibt es laut der Barmer einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es zu einer Eileiterschwangerschaft kommt. Bist du von einigen Risikofaktoren betroffen, solltest du insbesondere in den ersten Wochen der Schwangerschaft achtsam sein und dich gründlich untersuchen lassen:
- Die Verhütung mit hormonfreien Kupferspiralen oder Kupferketten
- Eine Sterilisation
- Vorhergegangene Eileiterschwangerschaften oder Schwangerschaften, in denen sich die befruchtete Eizelle an einem anderen Ort außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat (beispielsweise Bauchhöhlenschwangerschaft, Eierstockschwangerschaft)
- Vorherige Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüche
- Fruchtbarkeitsstörungen oder künstliche Befruchtung
- Ein häufig wechselnder Sexualpartner
- Rauchen
- Alter über 40 Jahre
Fazit
Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter ein, sondern bleibt im Eileiter stecken. Dies führt zu Beginn meist zu keinen Symptomen; du kannst oft erst nach einigen Wochen erste Anzeichen erkennen. Während die befruchtete Eizelle in einigen Fällen abstirbt, ist in anderen Fällen eine medikamentöse oder operative Behandlung zum Schwangerschaftsabbruch notwendig. Ziel hierbei ist, den Eileiter zu erhalten, sodass zukünftig eine normal verlaufende Schwangerschaft möglich bleibt.
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