Der Konsum von Alkohol wird gesellschaftlich toleriert. Dabei kann ein übermäßiges Konsumverhalten dem Körper schaden und sogar zu Organversagen führen.
Alkohol wird von einem großen Teil der Gesellschaft konsumiert. Sowohl junge Erwachsene als auch ältere Menschen trinken gerne ein Glas Wein oder Bier. Wer auf Partys oder in Kneipen geht, greift häufig zu einem oder mehr Getränken. Auch an Geburtstagen, Abschlussfeiern oder Ausflügen ist ein Glas zum Anstoßen gerne gesehen. Wenn in Maßen konsumiert wird, stellt das für deinen Körper üblicherweise keine Gefahr dar, da dein Körper den Alkohol verarbeiten kann. Der Konsum selbst hat jedoch immer eine Auswirkung auf deinen Körper, da Alkohol ein Nervengift ist und deine Gehirnfunktionen beeinflusst. Greifst du häufig und im Übermaß zur Flasche, sind die Effekte auf deinen Körper deutlich größer und gefährlicher. Zudem dauert es einige Zeit, bis sich Herz, Leber und Darm von Alkoholkonsum erholen.
Betroffene Organe: Wo Alkohol im Körper wirkt
Besonders in Bezug auf Kinder- und Jugendschutz ist ein bewusster Umgang mit Alkohol wichtig. Auch wenn ein paar Schlücke nicht als Gefahr wahrgenommen werden, hat jede Art des Konsums Einfluss auf deinen Körper. Abhängig davon, wie viel du konsumierst, kann ein starker Konsum von Alkohol schwerwiegende Folgen auf deinen Körper haben. Die Präventionsseite drugcom.de zählt folgende Organe auf, die am häufigsten durch (chronischen) Alkoholkonsum geschädigt werden:
Leber
Gehirn
Periphere Nervenzellen
Bauchspeicheldrüse
Niere und Lunge
Herz
Haut
Mund und Rachen
Magen
Speiseröhre
Störungen der Libido und Impotenz
Missbildungen von Ungeborenen in der Schwangerschaft
Alkohol landet in vielen Teilen deines Körpers: Nach der Aufnahme findet er sich in deinen Verdauungsorganen und in der Blutbahn, wird von der Leber abgebaut und wirkt sich sowohl auf deine Hormone als auch Nerven aus. Die bekannte Kampagne "Alkohol? Kenn dein Limit" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für Jugendliche und junge Erwachsene klärt über die Risiken auf.
Herz-Blutkreislauf und Leber
Alkohol weitet die Blutgefäße. Wenn du Alkohol bei starker Hitze trinkst, läufst du Gefahr, einen Hitzeschlag oder Kreislaufprobleme zu bekommen. Im Winter hingegen gibt dir der Alkohol ein Gefühl von Wärme. Dieses ist jedoch trügerisch, da dein Körper eigentlich abkühlt.
Der Mythos Rotwein sei gut für das Herz hält sich, verbirgt aber den Fakt, dass ein übermäßiger Konsum zu Herzmuskelentzündungen und Herzrhythmusstörungen führen kann. Durch die hohe Anzahl an Kalorien kann Alkohol auch Bluthochdruck auslösen und einen "Bierbauch" begünstigen. Das gelagerte Fett in deinem Oberbauch kann wiederum zu Diabetes führen.
Für den Abbau von Alkohol muss deine Leber schwere Arbeit verrichten. Trinkst du viel Alkohol, dann läufst du Gefahr, deine Leber stark zu belasten und zu schädigen. Diese kann anschwellen und zu einer Fettleber werden, was auch als Leberzirrhose (Schrumpfleber) bezeichnet wird. Dabei wird das Gewebe deiner Leber verkleinert, weshalb sie nicht mehr richtig arbeiten kann. Dies kann Leberversagen oder Leberkrebs verursachen. Auch produziert die Leber beim Alkoholabbau Acetaldehyd, was den fiesen Kater am nächsten Morgen verursacht.
Periphere Nerven, Magen, Darm, Speicheldrüse und Hormone
Periphere Nerven: Menschen, die alkoholabhängig sind, erkranken, häufig an Polyneuropathie. Dies ist eine Nervenkrankheit, die Schmerzen, unangenehmes Kribbeln und gar Krämpfe verursacht. Auch die Motorik der Beine und Hände wird beeinflusst. Alkoholkonsum kann Gleichgewichtsstörungen zur Folge haben. Dein peripheres Nervensystem verbindet Augen, Ohren, Nase und Muskeln im Gehirn. Diese Verbindungen können durch Alkohol eingeschränkt werden. Auch löst Alkohol Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit (Rauschtrinken) bis hin zum Filmriss und mangelnde Selbstkontrolle aus. Etwa sechs Minuten nach dem Konsum werden zellschützende Stoffe, wie Kreatin und Aspartat weniger, wodurch die weiße und graue Hirnmasse schrumpfen kann. Inwiefern dies rückgängig zu machen ist, bleibt fraglich.
Magen, Darm und Speicheldrüse: Wird Alkohol konsumiert, gelangt er zunächst über deinen Mund und die Speiseröhre in den Magen sowie Darm. Dadurch, dass Alkohol ein Zellgift ist, läufst du mit dem Konsum Gefahr, deine Verdauungsorgane zu beschädigen. Es können Magenschleimhautentzündungen, Rachenkrebs (besonders bei Rauchern), Speiseröhren- und Magenkrebs folgen. Zudem schränkt der Konsum die Aufnahme von lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralien im Darm ein. Wer viel konsumiert, ist oft mangelernährt. Auch stört der Konsum deine Bauchspeicheldrüse, die Verdauungssäfte produziert und für das Zersetzen von Nahrung wichtig ist. Eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung und das schlechtere Vertragen von fettigem Essen sind die Folge.
Hormone und Geschlechtsorgane: Regelmäßiger Konsum reduziert die Qualität von Spermien und senkt den Testosteronspiegel im Blut, was zu Impotenz führen kann. Auch wirkt sich Alkohol auf die weibliche Gesundheit, etwa auf das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, aus. Wer 10 Gramm reinen Alkohol (ein Glas täglich) zu sich nimmt, steigert das Risiko von Veränderungen, die noch gerade noch "gutartig" sind, um 15 %. Der weibliche Zyklus kann ebenfalls gestört und verändert werden und der Konsum Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit oder Periode nehmen. Durch Erbrechen oder Durchfall, der dem Konsum folgt, kann zudem die Wirksamkeit der Pille herabgesetzt werden. Wer schwanger ist und Alkohol trinkt, schadet seinem ungeborenen Kind.
Immunsystem, Haut und Muskeln
Immunsystem und Wasserzufuhr: Da die Leistungsfähigkeit einzelner Organe und dein Immunsystem durch den Konsum von Alkohol geschwächt ist, erhöht sich das Risiko für Erkrankungen, auch einer einfachen Erkältung. Die mangelnde Wasserzufuhr, die durch den Verlust von Wasser durch den Konsum zustande kommt, schwächt den Körper ebenfalls und sorgt für Kopfschmerzen.
Haut: Durch das Entziehen von Wasser in deinem Körper kann sich deine Haut schlechter regenerieren. Dadurch kann sie schneller altern und Falten bilden. Wer viel konsumiert, bemerkt oftmals auch ein Röten der Haut, das dauerhaft bleibt. Auch die Wundheilung ist eingeschränkt.
Muskeln: Durch das Dehydrieren des Körpers kann das Wachsen von Muskeln beeinflusst werden, da deinem Körper hierzu Nährstoffe fehlen. Da auch Testosteron wichtig für den Aufbau von Muskeln ist und durch den Konsum von Alkohol fehlt, kann auch der Muskelaufbau eingeschränkt sein.
Fazit: Bewusster Umgang ist wichtig für die Gesundheit
Alkohol beeinflusst verschiedene körperliche Funktionen, was gesundheitsschädlich und irreversibel sein kann. Daher ist ein bewusster Umgang mit Alkohol wichtig. Dazu gehört auch, dass du einen Überblick hast, was mit deinem Körper während und nach dem Konsum passiert. Wenn du dich informieren möchtest, wie sich Alkohol bildlich auf deinen Körper auswirkt, kannst du die "Bodymap" der Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) "Alkohol? Kenn dein Limit" oder das Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), das Internetportal "drug.com" aufrufen.
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