Darm als zweites Gehirn: Wie Schlafstörungen und die Darmflora zusammenhängen

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Eine ungesunde Darmflora kann sich negativ auf deinen Schlaf auswirken.
Darmgesundheit, eine blonde frau liegt im bett und kann nicht schlafen, sie hat schmerzen im gesicht und hält sich den Bauch, das zimmer ist dunkel
KI-generiertes Symbolbild/AdobeStock

Der Zustand der Darmflora hat erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und den Schlaf. Studien zeigen Zusammenhänge mit Schlafstörungen wie obstruktive Schlafapnoe.

  • Welche Bedeutung hat der Darm für unsere Gesundheit?
  • Inwiefern hängt die Darmflora mit dem Schlaf zusammen?
  • Was kann ich tun, um meine Darmflora zu stärken?

Die Darmflora hat von Geburt an immensen Einfluss auf unsere Gesundheit. Kein Wunder, dass ihr Zustand sich auch auf den Schlaf auswirkt und Ursache für Schlafstörungen sein kann. In einer Studie sind Darmmikrobiota herausgefiltert worden, die die sogenannte obstruktive Schlafapnoe fördern. Betroffene fühlen sich trotz ausreichenden Schlafs tagsüber schläfrig und erschöpft. Atemaussetzer in der Nacht sind keine Seltenheit. Um eine gesunde Darmflora zu fördern, ist es wichtig, Stress zu reduzieren, sich ausreichend zu bewegen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Antibiotika, Alkohol und Rauchen schaden dem Mikrobiom, während Ballaststoffe und Milchprodukte es unterstützen.

Welche Bedeutung hat der Darm für unsere Gesundheit?

Im Darm gibt es zahlreiche Mikroorganismen, insbesondere Bakterien. Aktuell geht man davon aus, dass sich bis zu 100 Billionen bakterielle Bewohner im Darm aufhalten, die sich auf bis zu 1000 verschiedene Spezies verteilen.

Diese sogenannte Darmflora beziehungsweise das Mikrobiom ist für den Körper essenziell. Die Darmbakterien helfen bei der Nahrungsverwertung, bekämpfen Krankheitserreger und sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Die Darmflora ist für einen geregelten Stuhlgang zuständig und produziert Vitamin K sowie gesunde Fettsäuren.

Unser Mikrobiom hat somit immense Auswirkungen auf die GesundheitEine Fehlbesiedelung ist für zahlreiche Krankheiten verantwortlich. Daher ist es wichtig, für eine gesunde Darmflora zu sorgen.

Inwiefern hängt die Darmflora mit dem Schlaf zusammen?

Forscher aus China haben Zusammenhänge zwischen der Darmflora und Schlafstörungen, genauer gesagt der obstruktiven Schlafapnoe, untersucht. Wer unter einer obstruktiven Schlafapnoe leidet, schläft in der Regel ausreichend, fühlt sich aber tagsüber schläfrig und erschöpft. Außerdem haben Betroffene in der Nacht Atemaussetzer.

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Die Forscher konnten zwanzig Darmmikrobiota herausfiltern, die die obstruktive Schlafapnoe fördern und Betroffenen das Leben schwer machen; darunter fallen insbesondere die Darmbakterien der Gattung Anaerostipes. Umgekehrt konnten sie spezifische Darmbakterien isolieren, die Betroffene vor dieser Schlafstörung schützen können. Inwiefern diese drei "helfenden" Darmbakterien – Eubacterium xylanophilum, Bifidobacterium longum und Parabacteroides merdae – dafür in der Praxis genutzt werden können, muss noch erforscht werden.

Doch es besteht nicht nur ein Zusammenhang zwischen der Darmflora und einer obstruktiven Schlafapnoe. Eine Studie aus dem Jahr 2021 hat nachgewiesen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom und dem Säuglingsschlaf im ersten Lebensjahr sowie dem Gehirn besteht. Die Darmflora wirkt sich somit von Geburt an auf die Entwicklung des Menschen aus.

Was kann ich tun, um meine Darmflora zu stärken?

Zum einen ist es wichtig, Stress zu reduzieren, um die Darmflora nicht zu reizen. Bewegung und ein gesunder Lebensstil unterstützen eine gesunde Darmflora. Auch Antibiotika, Alkohol und Rauchen können die Darmflora ins Ungleichgewicht bringen.

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Um deine Darmflora zu stärken, kannst du beispielsweise Probiotika einnehmen. Hierbei handelt es sich um lebensfähige Mikroorganismen, beispielsweise Milchsäurebakterien und Hefen, die du deinem Darm zuführst. Sogenannte Präbiotika fördern das Wachstum und die Aktivität der Bakterien im Dickdarm und können deine Darmgesundheit ebenfalls unterstützen. Symbiotika enthalten sowohl Pro- als auch Präbiotika.

Jede Darmflora ist individuell und wird unter anderem von der Ernährung beeinflusst. Viele Lebensmittel beinhalten Mikroorganismen, sodass du gar nicht erst zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen musst. Sie kommen zum Beispiel in Joghurt, Kefir, Buttermilch sowie Sauerkraut und Kimchi vor. Gemüse und Vollkornprodukte agieren als Präbiotika und bilden die Grundlage für eine gesunde Darmflora. Wenn du wissen möchtest, wie du Verdauungsprobleme natürlich bekämpfen kannst, legen wir dir unseren separaten Artikel ans Herz: In diesem stellen wir dir 15 Lebensmittel vor, die deinen Darm stärken. Eine neue Studie zeigt, dass sich auch Bier positiv auf die Darmflora auswirken kann. Untergärige Biere wie Helles und Lager sind besonders vorteilhaft.

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