Neuer Therapieansatz gegen Corona: Nanopartikel sollen Viruslast um 99,9 Prozent reduzieren

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Forscher aus Australien haben einen neuen Ansatz entwickelt, bei dem Nanopartikel zum Einsatz kommen, um eine Vermehrung des Virus zu verhindern.
Symbolbild: Coronavirus
Thor_Deichmann/pixabay.com

Ein Forschungsteam aus Australien und den USA hat einen neuen Ansatz entwickelt, um die Vermehrung des Coronavirus mit Nanopartikeln zu unterbinden. Erste Tests der Methode verliefen äußerst erfolgreich.

  • Neue Behandlung von Covid-19-Infektion getestet
  • Nanopartikel können Viruslast verringern und Vermehrung der Viren verhindern
  • Erste Versuche der antiviralen Therapie erfolgreich

Die Corona-Pandemie begleitet uns jetzt schon seit über einem Jahr. Trotz mehrerer Impfstoffe gibt es nach wie vor keine wirksame Behandlungsmöglichkeit, die spezifisch gegen das Virus gerichtet ist. Der Wettlauf um die Entwicklung eines Sars-Cov-2-Impfstoffes begann schnell und dauert an, jedoch hat das Auftreten neuer Virusvarianten die begrenzte Wirksamkeit einiger Impfstoffe gegen diese Varianten gezeigt. Welche Impfstoffe auch vor den Corona-Mutanten schützen, lesen sie hier. Eine antivirale Therapie gegen das Virus wird daher weiterhin dringend gesucht.

Studie zu neuem Therapieansatz: Viruslast von Covid-19 durch Nanopartikel reduziert

Ein Forschungsteam, bestehend aus australischen und amerikanischen Wissenschaftlern, hat zuletzt eine Studie veröffentlicht, bei der ein siRNA-Therapeutikum gegen die Sars-Cov-2-Infektion vorgestellt wird. Dabei wurde ein neuartiges "Lipid-Nanopartikel-Transportsystem" verwendet. Diese Therapie könnte als Zusatztherapie zu den derzeitigen Impfstoffstrategien verwendet werden.

Bei dem neuartigen Ansatz der Forscher sollen die Nanopartikel und sogenannten siRNA verwendet werden, um die Vermehrung des Virus zu unterbinden. Ersten Ergebnissen der Studie zur Folge könne die Viruslast fast vollständig beseitigt werden. Die Ergebnisse wurde in dem Fachmagazin "Molecular Therapy" veröffentlicht.

Herkömmliche Medikamente gegen Viren, wie der Arzneistoff Remdesivir, haben laut den Wissenschaftler der Studie nur begrenzte Wirksamkeit und deshalb seien dringend neue Ansätze nötig. Neben Remdesivir wurde auch das Grippe-Medikament Molnupiravir als möglicher Kandidat zur Eindämmung der Pandemie entwickelt. Die Forscher der Griffith University in Brisbane und des Menzies Health Institute aus Queensland sprechen in ihrer Studie nun von einem antiviralen Ansatz der nächsten Generation. 

Nanopartikel sind kostengünstig und in großen Mengen produzierbar

Als Basis dieses Ansatzes wird eine sogenannte "gen-silencing RNA-Technologie" mit dem Namen siRNA (small-interfering RNA) genutzt. Dabei handelt es sich um kurze doppelsträngige RNA-Moleküle. Diese verhindern, dass die Information, die in bestimmten Genen gespeichert ist, tatsächlich in Erscheinung tritt. Außerdem können sie das Genom des Virus direkt angreifen  und es an der Vermehrung hindern. Speziell entwickelte Lipid-Nanopartikel dienen dazu, die siRNA direkt an den Ort des Infektionsgeschehens zu transportieren. siRNA-Moleküle können über die Nase oder intravenös in die Lunge verabreicht werden.

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In der Studie wurden die Nanopartikel an Mäusen getestet. "Die Behandlung mit virusspezifischer siRNA reduziert die Viruslast um 99,9 Prozent. Diese getarnten Nanopartikel können an eine Vielzahl von Lungenzellen abgegeben werden und schalten virale Gene aus", so Professor Nigel McMillan, ein an der Studie beteiligter Forscher, in einer Pressemitteilung der Griffith University.

"Wir haben auch gezeigt, dass diese Nanopartikel bei 4 Grad für 12 Monate und bei Raumtemperatur für mehrere Monate stabil sind, was bedeutet, dass dieses Mittel in ressourcenarmen Umgebungen zur Behandlung von infizierten Patienten eingesetzt werden könnte", führt er weiter aus.

Außerdem sei diese Behandlungsmethode auch gegen alle neuen Varianten wirksam, wie Professor Kevin Morris von der Griffith University mitteilt: "Diese Behandlung ist so konzipiert, dass sie bei allen Betacoronaviren wie dem ursprünglichen Sars-Virus (Sars-Cov-1) sowie Sars-Cov-2 und allen neuen Varianten, die in der Zukunft entstehen können, funktioniert, weil sie auf ultrakonservierte Regionen im Genom des Virus abzielt." Zudem sei es möglich, die Nanopartikel relativ kostengünstig in großen Mengen zu produzieren. Die Nanopartikel bieten damit einen vielversprechenden Ansatz, um in Zukunft Corona-Patienten zu behandeln.

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