Nach einer Corona-Infektion leiden einige Betroffene unter Long Covid oder Post Covid. Es gibt Symptome, die treten noch Wochen oder Monate nach der überstandenen Erkrankung auf. Viele leiden unter Husten und Atemnot.
Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot sind nur einige der Folgen, an denen rund zehn Prozent aller mit dem Coronavirus infizierten Menschen noch Wochen und Monate nach der Erkrankung zu kämpfen haben. Dieses Phänomen heißt "Long Covid" oder "Post Covid". Gemeint ist damit, dass die Erkrankung ursächlich für weitere Beschwerden ist, auch wenn die Corona-Infektion selbst längst überstanden ist.
Lungenärztinnen und Lungenärzte berichten zudem von Patientinnen und Patienten, die erst Wochen nach einem milden Krankheitsverlauf Beschwerden entwickelten. Dass die Beschwerden bisweilen erst Wochen nach der Erkrankung auftauchen, zeigt, wie unterschiedlich die Immunreaktion der Menschen auf die Infektion ausfällt. Das Immunsystem setzt, um den Erreger bekämpfen zu können, Abwehrzellen ein. So soll das Virus daran gehindert werden, sich auszubreiten.
Immunreaktion kann zu hartnäckigen Corona-Langzeitfolgen führen
Post-Covid-Expertin Carmen Scheibenbogen erklärt das Phänomen gegenüber der NDR-Sendung "Visite": "Insbesondere dann, wenn bei der Untersuchung der Lunge selbst alles in Ordnung ist, wird es unwahrscheinlicher, dass die Lunge selbst das Problem ist. Wir gehen in so einem Fall davon aus, dass möglicherweise die Lunge das Signal bekommt ‚Atme schneller weiter‘. Häufig sehen wir bei solchen Fällen, dass die Muskulatur mit Sauerstoff unterversorgt ist. Das erklärt dieses subjektive Gefühl der Atemnot." Laut Forschungsdaten der Queen Mary Universität von London birgt die Omikron-Variante jedoch ein niedrigeres Risiko für Long Covid.
Auch Omikron-Infektionen können Long-Covid auslösen, meint eine Expertin
Die leitende Forscherin der Studie, Claire Steves, erklärte: "Die Omikron-Variante scheint eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit zu haben, Long Covid auszulösen als frühere Varianten - aber dennoch leidet eine von 23 Personen, die sich mit Covid-19 infiziert, länger als vier Wochen an Symptomen.
Leidet man nach einer Corona-Infektion etwa an einem trockenen, hartnäckigen Husten, kann auch dieser den Alltag beeinträchtigen. Der kann sich von ein paar Wochen bis viele Monate nach der Erkrankung halten. Betroffene klagen im Zusammenhang mit den Langzeitnebenwirkungen über verminderte Leistungsfähigkeit.
Der Heilungsverlauf von Covid-Patienten umfasst eine große Spannweite. Sie reicht von einer vollständigen Heilung und der kompletten Wiederherstellung des vorherigen Gesundheitszustandes bei den meisten Patientinnen und Patienten bis zu wenigen Menschen, die auf eine Lungentransplantation angewiesen waren. Eine britische Studie über Covid-Patientinnen und Patienten, die in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, zeigt, dass sich weniger als drei von zehn Patientinnen und Patienten vollständig von der Infektion erholt haben.
Therapie-Möglichkeiten bei Long-Covid
Die Studie zeigt die Möglichkeit auf, dass monoklonale Antikörpertherapien sowie antivirale Medikamente die Wahrscheinlichkeit von Long Covid verringern können, auch wenn die Wirksamkeit noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen wurde. Zudem gebe es laut den Forschenden Hinweise darauf, dass "multidisziplinäre Rehabilitationsmaßnahmen" die Heilungsaussichten der Patientinnen und Patienten verbessern können.
Die meisten Long-Covid-Symptome scheinen nicht lebensbedrohlich zu sein, aber Dinge wie Kurzatmigkeit oder Müdigkeit können zu Einschränkungen im Alltag führen. Bei einigen Covid-Genesenen kann die Infektion lebenswichtige Organe schädigen und andere Krankheiten verschlimmern, deren Auswirkungen möglicherweise erst nach Monaten sichtbar werden.
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