- Britischer Mutant (B.1.1.7): Diese Variante des Coronavirus ist seit Dezember 2020 bekannt und gilt als hochansteckend. Experten gehen in manchen Fällen sogar von einer bis zu 56 % gesteigerten Ansteckungsgefahr aus. Junge Menschen sind dabei besonders häufig betroffen.
- Südafrikanischer Mutant (B.1.351): Auch bei der südafrikanischen Variante liegt wohl eine höhere Ansteckungsgefahr als bei dem Ausgangsvirus vor. Zwar scheint das Virus sich nicht so schnell wie die britische Variante zu verbreiten, allerdings könnte es in der Lage sein, das menschliche Immunsystem besser zu umgehen.
- Brasilianischer Mutant (P.1): Dieser Variante wird ebenfalls eine höhere Ansteckungsgefahr unterstellt. Ansonsten ist noch nicht viel über die Variante bekannt.
- Dänischer Mutant ("Cluster 5"): Die Variante aus Dänemark wird oft mit der Tötung von mehreren Millionen Nerzen im November 2020 verbunden. Die weitere Ausbreitung der Mutation sollte damit gestoppt werden. Diese Form des Virus soll das Immunsystem mutmaßlich besser vermeiden können - Antikörper wirken schwächer dagegen.
- Garmischer Mutant (B.1.1.134): Der als neu angenommene Mutant aus Garmisch wurde wenig später in Berlin als nicht neu identifiziert. Rund 102 dieser Mutanten sind bereits entdeckt worden. Es ist unklar, ob sich das Virus vergleichsweise stark oder stärker als die anderen Mutanten ausbreitet.
Sind die Mutanten gefährlicher?
Ein schwererer Krankheitsverlauf konnte noch für keine der aufgeführten Varianten bestätigt werden, es ist dennoch Vorsicht geboten. Die ansteckenderen Mutanten sorgen wiederum für mehr Infizierte, wodurch mehr Todesfälle und schwerere Verläufe ausgelöst werden können.
Der Grund für die erhöhte Ansteckungsgefahr durch manche dieser Mutanten wird auf sogenannte Spike-Proteine zurückgeführt. Dieses verfügt über eine stachelartige Struktur, welches ein Andocken an die menschliche Zelle ermöglicht und das Eindringen vereinfacht. Das Spike-Protein wurde bereits in der britischen und der brasilianischen Variante nachgewiesen. Genauere Mechanismen sind allerdings noch unbekannt.
Die Frage, ob die verschiedenen Impfstoffe gegen die mutierten Virusformen wirken, kann nicht pauschal beantwortet werden. Während Biontech/Pfizer und Moderna vielversprechende Ergebnisse gegen den britischen Mutanten zeigen, so ist die Datenlage bei der südafrikanischen Variante noch unklar. Selbiges gilt auch für den Mutanten aus Dänemark. Es werden noch weitere Forschungen betrieben werden müssen, um auch hier über klare Ergebnisse zu verfügen.
Hilft der Impfstoff gegen die neuen Varianten?
Generell sind all diese Mutanten bereits in Deutschland nachgewiesen worden. Es herrscht jedoch noch eine große Unsicherheit über die Verbreitung der einzelnen Mutanten. Das liegt zum Teil auch daran, dass nur rund jeder 900. positive Coronatest auf eine Mutation untersucht wird.
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Eine Untersuchung der genetischen Struktur des Virus kann bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Es wird davon ausgegangen, dass höchstens zwei Prozent der Viren im Umlauf auch einer entsprechenden Mutation unterliegen.
Mehr Mutationen könnten folgen
Eine Ausbreitung der Mutanten birgt allerdings das Risiko, dass noch mehr Mutanten folgen könnten. Um diese Verbreitung zu verhindern, helfen dieselben Maßnahmen, wie gegen das ursprüngliche Coronavirus. Einer der Mutanten ist nun auch im Landkreis Coburg angekommen.
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Was ist der Unterschied zwischen einer Mutation und einem Mutanten? Da scheint jemand sein Lieblingswort gefunden zu haben. Wie oft kommt es in dem Artikel vor?
Leider spricht im wissenschaftlichen Diskurs niemand von 'Mutanten'.
Auch die wissenschaftliche Aktualität des Artikels lässt zu wünschen übrig. Die dänische Variante kommt nicht mehr vor.
Gerade der Zusammenhang zwischen einer genetischen Veränderung auf dem Spikeprotein und einer neuen Linie ist schlecht herausgearbeitet. So ist die veränderte Sequenz auf 501Y.V2 offenbar für die verbesserte Ansteckung verantwortlich (alle drei [SA.BR.EN] haben das). Dazu kommt bei B.1.1.351 [Südafrika] die Veränderung auf E484, die im Serum wesentlich höhere Neutralisationstiter braucht. Deshalb gibt es in Südafrika derzeit eine hohe Quote an Menschen, die ein zweites Mal infiziert sind.
Derzeit zeichnet sich jedoch ab, dass nach einer Impfung schwere Verläufe so gut wie nicht vorkommen. Dies stimmt auch zuversichtlich auf mögliche Langzeitschäden.
Bei der englischen Variante B.1.1.7 ist nun auch die Veränderung auf E484 feststellbar, d.h. auch hier könnte es sein, dass sich zukünftig Personen, die im letzten Frühjahr schon infiziert waren, ein zweites Mal anstecken.
Besonders bedauerlich ist nun der Umstand, dass die sogenannte sterile Immunität, die für ein Ablegen von Masken und 'normales Leben' super wäre, in weitere Ferne rückt.
Ach ja. Braucht das Wort 'Mutanten' nicht.