Schlankheitsmittel als Pille oder Pulver versprechen, was sonst mühselig und langwierig ist: einfaches Abnehmen. Umgerechnet 0,99 bis 4 Euro pro Tag lassen sich die Hersteller die "Wunderheilmittel" kosten. Doch halten sie auch, was sie versprechen? Stiftung Warentest klärt auf.
Gute Vorsätze fasst von Zeit zu Zeit jeder von uns: mehr Sport, weniger Zeit am Handy und endlich abnehmen! Langfristig Gewicht zu verlieren erfordert allerdings viel Durchhaltevermögen und Disziplin, gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport. Um ein Kilo Fett zu abzubauen, muss der Körper 7000 Kilokalorien verbrennen oder weniger bekommen. Da das gar nicht so einfach ist, greifen viele aus Bequemlichkeit auf Schlankheitspillen zurück, die große Effekte in kürzester Zeit versprechen. Stiftung Warentest hat in den Jahren 2014 und 2020 verschiedene Schlankmacher mit und ohne Rezeptpflicht getestet. Hier die wichtigsten Ergebnisse.
Rezeptfreie Medikamente zum Abnehmen
Orlistat Hexal 60 mg
Da Orlistat die Enzyme blockiert, die für die Aufspaltung der Fette zuständig sind, gelangen insgesamt weniger Nahrungsfette ins Blut. Ein paar Pfunde könnten hier also schon purzeln. Da Orlistat allerdings nur bei starkem Übergewicht eingesetzt werden sollte und auch nur, um eine fettarme Diät zusätzlich zu unterstützen, ist Orlistat Hexal eher wenig geeignet, um den Winterspeck loszuwerden.
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Formoline L112 und Refigura Sticks
Durch die Inhaltsstoffe Chitosan und Litramin wird bei diesen beiden Medikamenten die Aufnahme von Nahrungsfetten im Darm verringert. Kurzfristig können diese Präparate beim Abnehmen helfen, allerdings fehlen für die langfristigen Erfolge noch Daten und Studien, weshalb Formoline L112 und Refigura Sticks ebenfalls wenig geeignet sind.
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Rezeptpflichtige Medikamente
Orlistat-Ratiopharm 120 mg
Das rezeptpflichtige Orlistat weist dieselbe Wirkung wie das rezeptfreie Orlistat auf, allerdings mit dem Unterschied, dass die Tabletten höher dosiert sind und durch medizinische Studien geprüft wurden. Somit kann Orlistat-Ratiopharm durchaus zum Abnehmen verhelfen, wenn Bewegung und gesunde Ernährung alleine nicht ausreichen. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Bei den Betroffenen muss starkes Übergewicht vorliegen, um Orlistat-Ratiopharm verschrieben zu bekommen.
Saxenda
Ursprünglich kam Saxenda zur Behandlung von Diabetes Typ 2 auf den Markt. Das darin enthaltene Liraglutid ahmt die Wirkung bestimmter Darmhormone nach. Im Vergleich zu den rezeptfreien Schlankheitsmitteln hilft Saxenda etwas besser beim Abnehmen, allerdings mit derselben Einschränkung, dass es nur bei wirklich starkem Übergewicht zugelassen ist.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass weder die rezeptfreien noch die rezeptpflichtigen Schlankmacher allein wirklich geeignet sind, um mehrere Kilos zu verlieren. Im direkten Vergleich sind die rezeptpflichtigen jedoch mit Einschränkungen geeignet und können in Verbindung mit gesunder Ernährung und viel Sport zumindest dazu beitragen, dass das Abnehmen erleichtert beziehungsweise gefördert wird. Der Arzt wird diese Medikamente allerdings nur stark übergewichtigen Menschen verschreiben.
Den vollständigen Test lesen Sie kostenpflichtig bei Stiftung Warentest.