Unkraut verbreitet sich rasant in Deutschland - und kann starke Allergien auslösen

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Ambrosia oder auch Beifußblättriges Traubenkraut genannt, verbreitet sich immer weiter in Deutschland. Ihre Pollen können schon in kleinen Mengen starke allergische Reaktionen hervorrufen.

Der Polleninformationsdienst prognostiziert, dass Ambrosia - auch Traubenkraut oder Ragweed genannt - in diesem Jahr alle Rekorde brechen wird. Die aktuelle Wetterlage lässt die Pflanze nämlich in Deutschland immer weiter wuchern. Durch die intensiven Regenfälle wächst und gedeiht die einjährige krautige Pflanze extrem gut. Auch in Franken ist Ambrosia bereits zu finden.

Dies könnte ein großes Problem für Menschen mit Allergien werden. Denn die Ambrosia produziert in einem Jahr bis zu einer Million Pollen. Ihre allergene Wirkung ist zuweilen stärker als bei Gräser- und Birkenpollen. Ihre Pollen fliegen von August bis September - am stärksten aber im Spätsommer.

Ambrosia: So erkennst du die Pflanze

Ursprünglich heimisch in Nordamerika, wurde das Unkraut bereits im 19. Jahrhundert nach Europa importiert und breitete sich dort insbesondere in südlichen Ländern wie Italien, Ungarn und Teilen Frankreichs aus. Erst seit den frühen 1990er-Jahren verbreitet sich die scheinbar harmlose Pflanze auch in Deutschland in alarmierender Geschwindigkeit. Der Klimawandel spielt hierbei eine maßgebliche Rolle, wie von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst berichtet wird.

Aufgrund der steigenden Temperaturen gedeihen Pflanzen, die wärmeabhängig sind, mittlerweile auch in nördlicheren Regionen. In zahlreichen deutschen Städten werden mittlerweile sogar umfassende Projekte zur Bekämpfung der Ambrosia durchgeführt.

Die Ambrosia-Pflanze wächst als kleiner Busch von bis zu 1,80 Metern Höhe und bildet meist kleine Populationen. Die Blätter sind zweifach gefiedert und auf beiden Seiten grün. Der stark behaarte Stängel ist zunächst grün und verfärbt sich im Verlauf der Blütezeit rötlich. Insgesamt ähnelt die Ambrosie stark anderen Pflanzen wie Beifuß oder Möhrenkraut, was ihre Bekämpfung erschwert.

Hier kommt Traubenkraut vor

In Deutschland tritt Ambrosia artemisiifolia hauptsächlich in den wärmeren und mäßig feuchten Gebieten Süddeutschlands auf. Die Pflanze ist insbesondere auf brachliegenden Grünflächen, Schuttplätzen, Randstreifen sowie entlang von Eisenbahnstrecken und Autobahnen anzutreffen.

Besonders aggressiv sind Ambrosia-Pflanzen, die an Straßenrändern wachsen, wie Forscher herausgefunden haben. Die Pollen dieser Pflanzen erfahren aufgrund der stickoxidhaltigen Autoabgase eine Veränderung in ihrer Proteinzusammensetzung, was dazu führen kann, dass allergische Reaktionen noch heftiger ausfallen.

Ambrosia-Allergie - diese Symptome zeigen sich

Wie auch bei anderen Pollenallergien löst Traubenkraut die typischen Symptome aus. Folgende körperlichen Reaktionen sind charakteristisch:

  • Schnupfen, Niesen, Fließschnupfen, Nasenjucken, behinderte Nasenatmung
  • Bindehautentzündung mit tränenden, brennenden, juckenden und geröteten Augen, längerfristig auch Nasennebenhöhlenentzündung
  • trockener Husten, Atembeschwerden, Luftnot, Engegefühl in der Brust
  • Hautekzeme, gerötete und juckende Hautstellen, Bildung von Quaddeln (Nesselsucht)

Wer glaubt, unter einer Beifuß-Allergie zu leiden, sollte einen Arzt aufsuchen, um kein chronisches Asthma zu riskieren. Zudem können Kreuzreaktionen mit Kernobst wie zum Beispiel Äpfeln oder Nektarinen bestehen.

Tipps für die Allergenvermeidung

Am besten sollte die Pflanze schon vor der Blüte mitsamt der Wurzel ausgerissen werden. Hierbei sollten unbedingt Handschuhe und Atemschutzmasken getragen werden. Die Pflanzen sollten anschließend in einem Plastiksack im Hausmüll entsorgt oder verbrannt werden.

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Beim Mähen sollte die Schnitthöhe möglichst tief gesetzt werden und dies erst ab Mitte Juli, dann sollte wieder Mitte August und Mitte September gemäht werden. Außerdem sollte kein billiges Vogelfutter oder schlecht gereinigtes Saatgut verwendet werden. 

Risikogruppen wie Asthmatiker, Menschen mit Heuschnupfen und Personen mit Neurodermitis sollten den Kontakt zur Pflanze komplett meiden, da sie ihre Allergie noch weiter verschlimmern könnten.

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