Bio-Erde: Ist sie wirklich besser als "normale" Blumenerde?

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Blumenerde mit der Kennzeichnung "Bio" wird immer häufiger verwendet, um den Garten zu verschönern. Doch ist diese Variante besser als herkömmliche Pflanzerde?

Für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner ist ein üppig blühender Garten oder ein Balkon mit einem Blütenmeer der Traum schlechthin. Liebevoll pflegen sie die Stauden, gießen regelmäßig die Beete und zupfen verwelkte Blüten ab. Zudem bauen immer mehr Familien ihr eigenes Gemüse an. Weil Ökologie im Gartenbereich eine immer bedeutendere Rolle spielt, kaufen die Gartenbesitzer*innen nicht nur irgendeine Blumenerde. Um der Natur etwas Gutes zu tun, greifen sie zu Bio-Blumenerde. Doch häufig ergibt sich eine berechtigte Frage: Gibt es Vorteile, dieses Produkt einzusetzen?

Welche Bestandteile sind in Bio-Erde enthalten?

Eigentlich hat Bio-Blumenerde keine herausragenden Besonderheiten und ist mit herkömmlicher Erde vergleichbar. Hauptsächlich ist darin Kompost enthalten, der aus kommunalem Biomüll besteht. Zusätzlich wird beispielsweise Hornmehl beigemengt. Denn der Begriff "Bio" ist bei Pflanzerde nicht gesetzlich geschützt. Allerdings ist der Zusatz von Abfall aus Biomülltonnen privater Haushalte verboten, weil dieser verunreinigt sein kann. Zudem muss Grünschnittkompost von speziellen Erdenwerken auf Schwermetalle geprüft werden. 

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Jedoch sind in Bio-Blumenerde keinerlei chemische Düngemittel enthalten. Stattdessen wird organischer Dünger beigemengt. Dies können beispielsweise Guano oder Pferdemist sein. Doch was ist Guano? Bei diesem natürlichen Dünger handelt es sich um die Ausscheidungen von Seevögeln, insbesondere von Tölpeln oder Pelikanen. Durch die Verwitterung auf dem Untergrund ist dieser Nährstoffmix reich an Phosphor und Stickstoff. Zudem enthält er Schwefel und Kalium. Doch der Hauptbestandteil von Bio-Pflanzerde ist nach wie vor reichhaltiger Kompost aus verdorbenen Pflanzenresten.

Bei Kauf von Bio-Blumenerde solltest du unbedingt darauf achten, dass das Erzeugnis keinen Torf oder nur eine geringe Menge enthält. Dennoch ist nicht jede Erde, die torffrei ist, automatisch ein "Bio-Produkt". Am besten achtest du auf eine Auszeichnung mit einem Öko-Siegel. Beispielsweise das EU-Ecolabel – diese gekennzeichneten Produkte dürfen keinerlei Torf enthalten. Das Gütezeichen von der Bundesgemeinschaft Kompost besagt, dass der enthaltene Kompost auf Schadstoffe, Verunreinigungen oder Fremdstoffe geprüft wurde. Zudem sind die mit dem Siegel gekennzeichneten Produkte für die Pflanzen sehr gut verträglich

Gibt es Unterschiede zu herkömmlicher Blumenerde?

Bis dato gibt es keine eindeutige gesetzliche Regelung, wie hoch der Torfanteil sein darf. Trotzdem ist der Unterschied von Bio-Erde zu herkömmlichen Produkten beachtlich. Grundsätzlich solltest du beim Kauf billiger Angebote vorsichtig sein, denn bei einem Geruch nach Rindenmulch enthält das Produkt nur sehr wenige Nährstoffe. Eine gute Erde, die reichlich Nährstoffe enthält, riecht stattdessen nach einem erdigen Waldboden. Der Hauptbestandteil von herkömmlichen Pflanzenerden ist Torf – und das kann bis zu 90 % des Produktes ausmachen. Ferner enthalten die Produkte Kalk und Dünger. Hierbei kann es sich durchaus um Kunstdünger handeln. Zusätzlich werden folgende Komponenten beigemengt, die die Erde auflockern und Feuchtigkeit speichern sollen: 

  • Ton
  • Sand
  • Holzfasern
  • Mineralstoffe
  • organische Bestandteile
  • Polyurethanschaum
  • Hydrogel-Polymer

Torf hat einen entscheidenden Vorteil, denn er ist ein hervorragender Wasserspeicher. Doch diese Eigenschaft hat maßgebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Denn durch den Abbau von Torf werden Moore ausgetrocknet. Sie gehören zu den bedeutendsten Ökosystemen auf der Erde. In ihnen herrscht ein einzigartiger Lebensraum für zahlreiche Wildpflanzen, Mikroorganismen und Tiere. Durch die Trockenlegung entfällt ein wichtiger Speicher für Kohlenstoff. Schließlich ist deren Speicherkapazität höher als die von Wäldern. Zudem wird bei der Gewinnung von Torf das für das Klima schädliche Kohlendioxid (CO₂) freigesetzt, dessen Anteil eigentlich verringert werden soll, weil es unter anderem für die Erderwärmung verantwortlich ist. 

Welche Sorten benötigst du für ein erfolgreiches und ökologisches Gärtnern?

Dein Saatgut sowie deine Jungpflanzen sind in einer Bio-Anzuchterde am besten aufgehoben. Einige Sorten kannst du sogar vorziehen, wie beispielsweise Tomaten. Die spezielle Erde enthält Sand sowie nur einen geringen Anteil Nährstoffe. Dies sind ideale Voraussetzungen, um Wurzeln auszubilden und sich zu kräftigen Stauden zu entwickeln. Denn ein Übermaß an Nährstoffen kann für die Pflänzchen schädlich sein. Achte darauf, dass die Nächte frostfrei sind, damit sich deine Deko- oder Nutzpflanzen gut entwickeln.  

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Nach der Wachstumsphase setzt du die Pflanzen in Bio-Erde um. Hier ist der Anteil an biologischem Dünger etwas höher und kann eine Wirksamkeit von mehreren Wochen haben. Eine gute Alternative sind Rinden-, Holz- oder Kokosfasern – am besten wählst du hier ebenfalls ein ökologisches Produkt. Allerdings schlägt bei Kokosfasern der lange Transportweg negativ zu Buche und schmälert die Öko-Bilanz. Zum anschließenden Umsetzen solltest du auf Bio-Erde zurückgreifen, da sie nährstoffreicher ist. Trotzdem solltest du deine Pflanzen hin und wieder zusätzlich düngen. Am besten mit einem organischen Dünger aus dem Fachhandel oder du stellst deinen Dünger selbst her. 

Grundsätzlich kannst du beim Thema Pflanzerde etwas Gutes für die Umwelt tun und sie selbst herstellen. Meistens ist ein Großteil der Zutaten bereits im eigenen Garten verfügbar. Anstatt die alte Erde zu entsorgen, mische sie mit einem Anteil von ca. 50 % mit gesundem Mutterboden, der keinerlei belastende Stoffe oder Düngemittel enthält. Auf Balkonen, wo kein Mutterboden verfügbar ist, kannst du die Erde aus der vorherigen Saison bedenkenlos als Grundlage verwenden. Zusätzlich solltest du 25 % Kompost sowie die gleiche Menge Rindenhumus untermischen. Der ist im Gegensatz zu Rindenmulch sehr fein zerkleinert und ein idealer Feuchtigkeitsspeicher. Aufgepeppt wird die Mischung mit organischem Dünger. Ideal sind Hornspäne, die im Fachhandel auch unter der Bezeichnung Gesteinsmehl erhältlich sind.

Fazit

Eigentlich ist es deinen Setzlingen egal, in welcher Erde sie wachsen. Jungpflanzen kommen mit herkömmlicher Erde sehr gut zurecht und entwickeln zu kräftigen Stauden. Zwar ist die Bio-Pflanzenerde etwas teurer, dennoch kann der Einsatz eines Bio-Produkts die bessere und vernünftigere Wahl sein, weil es die Umwelt weniger belastet und die naturnahe Gartenarbeit fördert.

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