So bringst du deine Hortensien sicher durch den Winter

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Hortensien gehören zu den beliebtesten Gartengewächsen, doch nicht alle Arten kommen gut mit Kälte zurecht. Maßnahmen zum Frostschutz und Pflegehinweise sind daher extrem wichtig.

  • Wie kommen Hortensien gut durch den Winter?
  • Kannst du die Pflanzen zusätzlich vor Frostschäden bewahren?
  • Hilft eine gute Pflege, damit Hortensien robuster werden?

Hortensien gehören zu den beliebtesten Gartengewächsen. Sie bestechen durch ihre Größe und eine außerordentlich beeindruckende Blütenpracht. Sind die Büsche aufgrund ihres Wuchses und ihrer Beschaffenheit überhaupt winterhart? Hier erfährst du, wie du deine Pflanzen vor Frostschäden bewahrst. Schließlich möchtest du dich auch im kommenden Jahr über viele bunte Farbtupfer in deinem Garten freuen. 

Sind Hortensien winterhart?

Hortensien zählen zu den Blütengehölzen und sind grundsätzlich winterhart. Die meisten Sorten stammen aus China und Japan, einige Arten sind in Mittel- und Südamerika beheimatet. Dort wachsen sie an Orten mit gemäßigten bis hohen Temperaturen. Ihr botanischer Name ist Hydrangea, der übersetzt so viel wie Wasserkrug bedeutet. Sie blühen in der Zeit von Juni bis September, wobei es bei den verschiedenen Sorten zu zeitlichen Abweichungen kommen kann. Durch ihren Ursprung gedeihen sie sehr gut in mitteleuropäischen Klimazonen. Die meisten Hortensien überstehen die kalte Jahreszeit problemlos, einige Arten sind dagegen eher frostempfindlich. Hierbei kommt es auf die Sorte sowie die Bedingungen ihres Standorts an.

Es gibt zwei Hortensien-Arten: Eine Art bildet bereits in der laufenden Saison die Knospen für den nächsten Sommer. Dazu zählen Kletter- und Tellerhortensien sowie die am meisten verbreitete Bauernhortensie. Stehen sie an einem geeigneten Standort, bilden sie regelmäßig unzählige Knospen, ansonsten bleiben sie ein Busch mit grünen Blättern. Diese Hortensien benötigen einen Frostschutz, weil sie aufgrund ihrer frühzeitigen Knospenbildung nicht komplett frostbeständig sind. Die besten Chancen, Eis und Schnee unbeschadet zu überstehen, haben die Pflanzen an einem geschützten Ort. Verteile über den Wurzeln eine Schicht Mulch, die wie eine Wärmedämmung wirkt. 

Die Pflanzen, die zur anderen Art gehören, wie beispielsweise Rispen- und Ballhortensien, bilden erst im Frühjahr neue Triebe und Blüten. Sie überstehen Frost besser und benötigen in der Regel keinen zusätzlichen Schutz. Entdeckst du nach dem Winter trotzdem Schäden, kannst du diese einfach wegschneiden. Wohnst du allerdings in einer Region, in der es zu extremen Minustemperaturen kommen kann, ist es ratsam, die Wurzeln vorsichtshalber mit Reisig, Rindenmulch oder Laub zu schützen. Den Frostschutz solltest du nicht zu früh entfernen, denn häufig kommt es in den ersten Frühjahrsnächten zum gefürchteten Spätfrost. Diese Temperaturschwankungen können deine Hortensien schädigen, wenn sie bereits ausgetrieben haben. Dann blühen sie in der nachfolgenden Saison überhaupt nicht oder sterben ab. 

Kannst du die Pflanzen zusätzlich schützen?

Frisch eingepflanzte Hortensien solltest du auf jeden Fall vor Schnee und Eis schützen, weil sich die Wurzeln noch nicht voll entwickelt haben. Bei extrem niedrigen Temperaturen sind Materialien wie Sackleinen, Vlies oder Luftpolsterfolie besonders wirkungsvoll. Häufig verschönern die imposanten Sträucher Terrassen und Balkone, denn Hortensien sind ideale Kübelpflanzen, die du im Winter problemlos draußen lassen kannst. Damit ihnen die Kälte nichts ausmacht, stelle den Topf dicht an die Hauswand oder rücke ihn an eine geschützte Stelle, die bestenfalls überdacht ist. Der Topf sollte ausreichend groß sein, ideal ist ein Durchmesser zwischen 30 und 40 Zentimetern. Wickle zusätzlich Luftpolsterfolie oder ein anderes Material, das sehr gut dämmt, um den Topf. Stelle die Hortensie auf eine Unterlage aus Styropor oder Holz. Die Erde kannst du zusätzlich mit Tannenzweigen abdecken, das sieht vor allem in der Vorweihnachtszeit festlich aus. 

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Du kannst deine Hortensien auch in geschlossenen Räumen überwintern. Hortensien nutzen den Winter als Ruhephase. Entfällt diese, besteht die Gefahr, dass sich die neuen Knospen nicht richtig ausbilden. Deshalb sollte der Stellplatz zwar frostfrei, aber vor allem kühl und hell sein und 5 Grad Celsius nicht überschreiten, ansonsten können sich Wollläuse und andere Schädlinge ausbreiten. Kontrolliere daher regelmäßig die Blätter und Äste der Pflanzen und eliminiere Parasiten am besten mit natürlichen Mitteln. Gewächshäuser, Garagen oder Gartenhütten sind ebenfalls optimale Unterstellplätze. Schirme Glasfronten und Dachfenster vorsichtshalber gegen Sonneneinstrahlung ab, um die Innentemperatur nicht übermäßig ansteigen zu lassen.

Damit die Pflanzen nicht vertrocknen, vergiss nicht, sie auch im Winter ab und zu gießen. Die Wassermenge sollte allerdings deutlich geringer sein als im Sommer. Auch hier gilt: Vermeide unbedingt Staunässe! Hortensien sollten ausschließlich im Frühjahr und Sommer gedüngt werden, in der kalten Jahreszeit benötigen sie keine zusätzlichen Nährstoffe. Sind Hortensien vertrocknet, sehen sie nicht mehr einladend aus. Hier geben wir Tipps, wie du vorgehen kannst, um die Gewächse zu retten. 

Hilft eine gute Pflege, dass Hortensien den Winter überleben?

Bereits während der Sommersaison kannst du mit einer guten Pflege die Pflanzen auf den kommenden Winter vorbereiten, denn kräftige und gut gepflegte Pflanzen vertragen widrige Witterungsverhältnisse besser. Hortensien zählen eher zu den pflegeleichten Gewächsen. Sie bevorzugen einen halbschattigen Platz. Volle Sonneneinstrahlung solltest du vermeiden, weil die Blüten dann schneller braun werden. Hortensien haben einen hohen Wasserverbrauch und müssen im Sommer ausreichend gegossen werden, wobei keine Staunässe entstehen sollte. Regelmäßiges Düngen fördert das Wachstum der Pflanzen.

Auch das Kürzen ist ein wichtiger Aspekt, um deine Hortensien zu stärken. Doch ein falscher Schnitt kann dazu führen, dass die Blüte ausbleibt. Achte daher unbedingt auf die Schnittgruppe deiner Hortensie. Die beliebten Bauernhortensien zählen zur Schnittgruppe 1. Hierzu gehören die Sorten, an denen sich schon im Sommer an den vorhandenen Ästen neue Knospen entwickeln. Deshalb solltest du diese Triebe nicht abschneiden, ansonsten wartest du im Frühjahr vergeblich auf ein Blütenmeer. Kürze die Äste unter den vertrockneten Blüten und direkt über dem neu gebildeten Blütenansatz. Ältere Triebe, die bereits verholzt sind, solltest du stehen lassen, denn hier haben sich ebenfalls neue Blüten gebildet. Abgestorbene Teile, die nicht mehr austreiben, kannst du dagegen entfernen, indem du sie oberhalb der frischen Triebe vorsichtig abschneidest.

Hortensien der Schnittgruppe 2 bilden erst im Frühjahr an den neuen Trieben ihre Blüten. Dazu gehören Rispen- und Ballhortensien und besondere Arten wie "Endless Summer" oder "The Bright". Kürze die Sträucher, indem du die alten Zweige direkt über dem Boden entfernst. Achte unbedingt darauf, dass noch ein Augenpaar stehen bleibt. Als Augen werden die Stellen bezeichnet, an denen die Pflanze im Folgejahr austreibt. Zwickst du die vertrockneten Dolden direkt nach der Blütezeit ab, bilden die Hortensien eventuell ein zweites Mal Dolden. Lässt du bei beiden Schnittgruppen die vertrockneten Dolden an den Sträuchern, verschönern sie im Winter deinen Garten. Die bräunlichen Blütenstände sind auch ein zusätzlicher und natürlicher Frostschutz.

Frostschäden an den Hortensien können Gartenfreunde verzweifeln lassen. Mit bestimmten Tricks rettest du die Pflanze und kannst sie schützen.

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