Die beste Zeit um Bäume anzuschneiden

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Ein blühender Kirschbaum. Foto: Karl-Josef Hildenbrand /dpa
Ein blühender Kirschbaum. Foto: Karl-Josef Hildenbrand /dpa

Gartenexperte Jupp Schröder erklärt, wann in Franken der beste Zeitpunkt ist, um Bäume anzuschneiden.

Bei den Schnittarbeiten im Winter sollte eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden. Hohe Bäume können grundsätzlich schon ab Mitte Februar bei frostfreiem Wetter behandelt werden. Für die relativ robusten Zwetschgen und Sauerkirschen ist Anfang März eine günstige Zeit. Wenn überhaupt notwendig, soll man dagegen an den empfindlichen Süßkirschen nur im Sommer während der Ernte schneiden.

Junge Kernobstbäume sollten bis zum fünften Standjahr nicht vor Ende Februar behandelt werden. Für Spalierobst ist etwa Mitte März der richtige Zeitpunkt. Das Gleiche gilt für den Schnitt bei im Herbst gepflanzten Obstbäumen. Pfirsiche werden am besten während der Blüte geschnitten und die ebenfalls frostempfindlichen Aprikosen Ende März.

Durch einen späteren Schnitt wird die Blüte verzögert und somit die Gefahr durch die Spätfröste ein wenig eingedämmt. Bei allen stark wachsenden Bäumen ist ein Sommerschnitt zu empfehlen. Dieser bremst das Wachstum. Gehölze leiden im Sommer bei einem Schnitt am wenigsten, da sie in der Wachstumszeit ihre Wunden gleich wieder abschotten können. Je länger diese ungeschützt sind, umso schlechter ist es für den Baum.


Irritationen durch Fachbücher

Diese Empfehlungen beziehen sich auf das eher kontinentale Klima in Franken. Die Empfehlungen vieler Gartenbücher stammen aus England. Sie passen zur Insel mit dem milden Klima. Die englischen Gartenbücher werden meistens einfach in die deutsche oder in andere Sprachen übersetzt.

Man sollte sich außerdem nicht von Erwerbsanbauern irritieren lassen, die aus arbeitstechnischen Gründen gezwungen sind, über einen viel längeren Zeitraum zu Schneiden. Optimal ist dies aber nicht. Es gilt auch zu bedenken, dass der Erwerbsanbau hauptsächlich in klimatisch günstigen Lagen betrieben wird. Viele Fachbücher, die von dieser Seite kommen, führen deshalb zu Irritationen.