Ein Thema, das immer wieder Diskussionen bei Paaren auslösen kann, sind die Schlafgewohnheiten des jeweils anderen. Laut einer neuen Umfrage können getrennte Betten Abhilfe schaffen.
Die sogenannte "sleep divorce", also "Schlafscheidung", meint, dass Paare in getrennten Betten schlafen. Damit wollen sie eine bessere Schlafqualität und eine Stärkung ihrer Beziehung erreichen. In einer Umfrage der National Sleep Foundation hat es 2017 eins von vier Paaren bevorzugt getrennt zu schlafen und die Tendenz ist demnach steigend. 49 Prozent der Befragten würden gerne auch getrennte Betten ausprobieren.
Laut der neuesten Umfrage vom Januar 2023 waren Beziehungsprobleme bei 25,8 Prozent der Befragten der Grund für die "Schlafscheidung". Bei 15 Prozent der Befragten kam es wegen unterschiedlicher Schlafenszeiten zu der Trennung und bei 30 Prozent wegen Schlafproblemen, zum Beispiel aufgrund von Allergien oder Schwangerschaft. Etwa ein Viertel der Befragten hatte allerdings nach einer gewissen Zeit genug von den getrennten Betten. Laut der Studie hat sich die räumliche Trennung positiv auf die Schlafqualität ausgewirkt. Paare, die danach wieder nebeneinander geschlafen haben, konnten zehn bis zwölf Minuten länger schlafen. 40 Prozent dieser Paare haben selbst eine Verbesserung des Schlafs festgestellt. Die Trennung scheint auch zu einer Verbesserung der Beziehung beigetragen zu haben: 34,9 Prozent der Befragten hat das gemeinsame Bett gefehlt.
"Sleep divorce" für Schlafqualität und Beziehung: Hilft es wirklich?
Die Testergebnisse aus der Studie stimmen jedoch nicht ganz mit dem Empfinden der Testpersonen überein: Manche von ihnen schliefen im geteilten Bett nicht gut, fühlten sich aber am nächsten Tag ausgeschlafen. Andere dagegen schliefen im gemeinsamen Bett gut, aber waren am nächsten Morgen immer noch müde. Für manche vermittelte das Teilen des Betts auch ein Gefühl von Geborgenheit, was sich wiederum positiv auf den Schlaf und die mentale Gesundheit auswirken kann.
Das Konzept getrennter Betten scheint immer beliebter zu werden: Einige Paare setzen bei der Haus- und Wohnungssuche sogar schon voraus, dass getrennte Betten im gemeinsamen Heim möglich sein müssen. In verschiedenen Forschungsprojekten wurde außerdem noch ermittelt, dass Frauen im geteilten Bett im Schnitt schlechter schlafen als Männer. Der Grund dafür ist noch unklar, aber die Verhaltensforscherin Wendy M. Troxel merkt an, dass letztendlich jedes Paar selbst am besten über die Schlafsituation entscheiden kann.