Trost zu erhalten, ist für Babys besonders wichtig. Wenn niemand tröstet und sich Babys in den Schlaf weinen, führt das im Körper des Säuglings zu vielerlei Prozessen, die teils weitgreifende Folgen mit sich bringen.
- Schreien und Weinen bis zur Herzraserei
- Welche Folgen Stress auf den Körper des Babys hat
- Das Wundermittel: Körperkontakt
Säuglinge schreien und weinen, um sich Gehör zu verschaffen und über diesen Weg zu kommunizieren. Sie schreien, wenn sie Hunger haben, die Windel voll ist, sie Aufmerksamkeit wollen oder sie einfach keine Lust mehr auf die Position, in der sie aktuell liegen, haben.
Was passiert mit dem Körper des Kindes, wenn es länger schreit?
Nicht nur bei den Eltern eines Säuglings führt das Schreien zu Stress. Auch die Babys durchleben eine Stressreaktion. Das Herz des Säuglings schlägt schneller und kann bei längeren Schrei-Phasen anfangen zu rasen. Dann steigt die Herzfrequenz des Säuglings sehr stark an. In der Medizin wird dieser Zustand "Tachykardie" genannt.
Genau wie bei ausgewachsenen Menschen schütten Säuglinge Cortisol aus, wenn sie in Stress geraten. Das Stresshormon Cortisol wird ausgeschüttet, um in lebensbedrohlichen Situationen das Überleben zu sichern. Es führt unter anderen dazu, dass alle körperinternen Prozesse, die viel Energie benötigen, auf eine minimale Aktivität heruntergefahren werden, so wird die Verdauung nahezu eingestellt.
Die Gründe für das Schreien eines Kindes in den ersten drei Monaten können unter anderem Hunger, Müdigkeit, eine volle Windel oder der Wunsch nach Zuwendung sein. Übrigens: Bereits nach wenigen Wochen variieren die Schreie des Babys, es differenziert in der Art und Weise wie es schreit und versucht so die bestimmten Bedürfnisse zu benennen.
Welche Folgen Stress auf den Körper des Babys hat
Früher Stress kann langfristige Folgen mit sich bringen. So kann ein chronisch hoher Cortisolspiegel in der frühen Kindheit, der durch dauerhaften Stress ausgelöst wird, zu gesundheitlichen Problemen führen. Studien konnten eine Schwächung des Immunsystems sowie eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses und der Emotionalität beobachten. Es konnten emotionale Dysfunktionen, Depressionen, Angst und Essstörungen als Langzeitfolgen nachgewiesen werden.
Früher Stress wird häufig als Grund für eine mangelnde Stressregulation identifiziert. Damit ist eine Regulationsfähigkeit gemeint, die es dem Menschen ermöglicht, aus einem Stresszustand wieder in Ruhe zu finden. Säuglinge besitzen diese Fähigkeit noch nicht. Sie benötigen externe Hilfe, um aus einer Stresssituation wieder herauszukommen, die sogenannte Co-Regulation.