Unfruchtbarkeit beim Mann: Anzeichen und Ursachen - darauf solltest du achten

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Eine Untersuchung der Spermaqualität empfiehlt sich bei einem unerfüllten Kinderwunsch.
Eine Untersuchung der Spermaqualität empfiehlt sich bei einem unerfüllten Kinderwunsch.
CC0 / Pixabay / Herney

Es gibt bestimmte Anzeichen beim Mann, die auf eine Unfruchtbarkeit schließen lassen können. Wir geben dir einen Überblick über die Symptome und Ursachen.

Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt und es trotz vieler Anläufe einfach nicht gelingt, stellt sich früher oder später die Frage, woran es liegt. Oftmals ist entweder der Mann oder die Frau unfruchtbar. Dabei können sowohl die Spermaqualität als auch der Spermientransport oder eine Ejakulationsstörung ursächlich dafür sein.

Grund 1: Eine schlechte Spermaqualität

Das klarste Anzeichen dafür, dass entweder Mann oder Frau unfruchtbar sind, ist ein unerfüllter Kinderwunsch. Wenn eine Schwangerschaft nach mindestens einem Jahr mit regelmäßigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsmittel ausbleibt, solltest du der Ursache auf den Grund gehen. Wer von beiden Partner*innen nun eventuell unfruchtbar ist, kann schlussendlich nur eine ärztliche Untersuchung aufdecken. Es gibt jedoch bestimmte Symptome und Anzeichen, die bei einem Mann auf eine Unfruchtbarkeit schließen lassen können.

Ist ein Mann nicht fruchtbar, dann resultiert das in der Regel aus der Qualität oder der Anzahl an Spermien. Werden nicht ausreichend funktionsfähige Spermien gebildet, ist eine Befruchtung nicht möglich. Ursächlich für eine schlechte Spermienqualität ist beispielsweise ein bestehender Hodenhochstand, bei dem sich die Hoden nicht vollständig im Hodensack befinden. Doch auch Infektionen, die sich auf das Gewebe ausgeweitet haben, können die Qualität beeinträchtigen. Dazu zählen unter anderem Mumps oder Tuberkulose. Auch Verletzungen des Hodengewebes sowie Medikamente, Alkohol oder Nikotin beeinträchtigen die Qualität.

Genauso ist es bei Hodentumoren oder bei Krampfadern im Hodensack. Welche Ursache infrage kommt, kann nur ärztlich eingeschätzt werden. Eine ausgeprägte Krampfader im Hodensack lässt sich jedoch auch mit bloßem Auge erkennen und auch ein Hodenhochstand kann ertastet werden. Ein Hodentumor macht sich zum Beispiel durch einen angeschwollenen Hoden oder eine Verhärtung bemerkbar.

Grund 2: Ein gestörter Spermientransport

Ebenso kann es vorkommen, dass der Samenweg entweder zu einem Teil oder sogar komplett verschlossen beziehungsweise nicht ausgebildet ist. Die Spermien können dadurch kaum oder gar nicht in das Ejakulat gelangen. Ursächlich dafür ist eine akute oder frühere Erkrankung, die mit klaren Anzeichen einhergeht.

So kann es zum Beispiel zu einer Entzündung der Prostata oder der Hoden kommen, die sich durch ein Anschwellen und Schmerzen im entzündeten Bereich erkennbar geben. Der Samenweg wird dadurch verengt. Ebenso kann eine Infektion mit Chlamydien die Samengänge beeinträchtigen, diese Erkrankung verläuft jedoch in der Regel ohne Symptome. Der Spermiengang kann ebenfalls erblich bedingt verengt sein, auch dann ist ein gestörter Transport für Betroffene nicht zu erkennen.

Manchmal kommt es zudem zu einer Vernarbung der Samenleiter, wie nach einem operativen Eingriff, beispielsweise bei einem Leistenbruch. In einem solchen Fall kannst du gemeinsam mit Ärzt*innen besprechen, welche Möglichkeiten es gibt, den Spermientransport wieder zu verbessern.

Grund 3: Eine Ejakulationsstörung

Ursächlich für eine Unfruchtbarkeit kann zudem die Menge an Sperma sein. Kommt es bei einem Mann zu keinem richtigen Samenerguss, dann können auch keine Spermien zur Eizelle gelangen. In einem solchen Fall tritt beim Orgasmus entweder sehr wenig oder sogar gar kein Ejakulat aus. Grund dafür ist, wenn der Verschluss zwischen Blase und Penis nicht einwandfrei funktioniert.

In der Regel sorgen Schließmuskel und Prostata dafür, dass die Blase bei einem Orgasmus verschlossen bleibt, sodass die Samenflüssigkeit nicht in die Blase gelangt. Wenn es bei einer vergrößerten Prostata beispielsweise zu einer Operation gekommen ist, Diabetes mellitus oder ein Nervenschaden vorliegt, dann kann dieser Vorgang beeinträchtigt sein. In der Folge gelangt das Ejakulat bei einem Orgasmus nur zu einem geringen Teil nach außen, der größere Teil landet in der Blase und wird später mit dem Urin ausgeschieden. Ob ein solcher Fall vorliegt, kannst du selber einschätzen und anschließend ärztlich abklären lassen.

In aller Regel bringt der Besuch bei Ärzt*innen immer Gewissheit und du erfährst, was der Erfüllung des Kinderwunsches im Wege steht. Die richtige Anlaufstelle ist dabei eine Praxis für Andrologie oder Urologie. Zunächst wird sich ein weitreichendes Bild vom allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen gemacht, anschließend folgen verschiedene Untersuchungen. Hoden, Samenleiter und Nebenhoden werden abgetastet und per Ultraschall werden die Geschlechtsorgane kontrolliert. Darüber hinaus kann auch das Ejakulat direkt untersucht werden. 

Fazit

Spermaqualität, Spermientransport oder eine Ejakulationsstörung haben einen direkten Einfluss auf den Kinderwunsch. Viele Anzeichen kannst du bereits selbst überprüfen und somit eine erste Vorahnung aufstellen. Generell gibt es heutzutage viele Lösungen, um die Fruchtbarkeit wiederherzustellen. Achte selber zudem auf ausreichend körperliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung, verzichte auf Nikotin und konsumiere Alkohol nur in Maßen. Das wirkt sich positiv auf die Fruchtbarkeit aus und erhöht die Erfolgsaussichten einer Schwangerschaft.

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