Natürlich kommt es hin und wieder vor, dass du dein Kind verwöhnst – und das ist auch in Ordnung. Jedoch solltest du mit Blick auf die Zukunft des Kindes versuchen, ihm ein gesundes Maß an Frustration, Eigeninitiative und Selbstständigkeit beizubringen.
Auch so kann Verwöhnen definiert werden und Tipps gegen starke Verwöhnung
Ein weiterer Aspekt, der häufig mit dem "Verwöhnen" zusammenhängt, ist laut Elternwissen, dass dein Kind jeden Wunsch erfüllt bekommt. Egal ob die dritte Puppe oder die zweite Kugel Eis – beginnst du einmal, dein Kind zu verwöhnen, wird es vielleicht immer mehr fordern. Es lernt dadurch, dass es in der Regel bekommt, was es will und wann es will.
Auch hier ist die Konsequenz, dass dein Kind nicht lernt, mit Frust umzugehen. Verwöhnen geht insgesamt also weit darüber hinaus, nur die Bedürfnisse des Kindes zu stillen oder dem Kind Zuneigung zu zeigen. Es meint, ständig über Grenzen hinauszugehen, das Kind von altersgemäßen Pflichten zu befreien und ständig eigentliche Regeln zu brechen.
Begrenzungen und Regelungen können dir dabei helfen, das Kind nicht übermäßig zu verwöhnen. Als Elternteil ist es zunächst wichtig, die Verwöhnung zu erkennen. Anschließend solltest du versuchen, die festgelegten Grenzen einzuhalten und auch "Stopp" zu sagen; ansonsten wird das Kind diese womöglich immer weiter ausreizen. Je nach Alter des Kindes ist es hilfreich, die Regeln mit dem Kind zusammen zu besprechen, sodass es auch versteht, weshalb diese notwendig sind. Es ist sicherlich nicht immer leicht, konsequent zu bleiben, jedoch ist dies ein wichtiger Schritt, den ihr gemeinsam nach und nach lernen könnt. Erkennst du ein Problem darin, dass dein Kind immer wieder nach materiellen Gütern fragt, die du ihm nicht abschlagen kannst, könntet ihr versuchen, mehr Wert auf andere Dinge zu legen: Bücher vorlesen, Kuscheln oder gemeinsames Zeichnen können gewinnbringende Alternativen sein.
Fazit
Es muss unterschieden werden zwischen alters- und situationangepasster Zuwendung und Verwöhnung. Erstere ist dafür da, die emotionale Bindung mit dem Kind zu stärken. "Verwöhnen", also dem Kind alles zu geben, was und wann es will, und es überbehütet aufwachsen zu lassen, ist davon abzugrenzen. Es ist wichtig, dass du deinem eigenen Kind etwas zutraust. So solltest du es Dinge machen lassen, die es selbst schon kann oder erlernen kann.
Die Frage, ab wann du dein Kind zu sehr verwöhnst, kann nicht pauschal beantwortet werden. Ein Hinweis für dich kann jedoch sein, dass dein Kind sich viele Dinge, die es in seinem Alter schon könnte, nicht tut oder nicht tun kann. Zudem kann als Hinweis gelten, dass dein Kind eigentlich bestehende Regeln immer überschreitet und dich ständig nach etwas fragt, das eigentlich nicht notwendig wäre. Ein "Nein" zu den geäußerten Wünschen wird nicht mehr akzeptiert.
Wie viel du deinem Kind zutrauen kannst, hängt natürlich auch von den persönlichen Entwicklungen ab. Am besten ist es, deine Erziehung gelegentlich zu reflektieren und das Handeln an den Entwicklungsstand des Kindes anzupassen. Sicherlich ist gelegentliches Verwöhnen in der Erziehung in Ordnung, jedoch sollte es nicht die Regel sein. Andernfalls kann es passieren, dass das Kind nur wenig Frustrationstoleranz und Selbstvertrauen entwickelt. Letztendlich ist und bleibt es natürlich deine Entscheidung, wie du dein Kind erziehen möchtest.