Warnwesten-Prüfung durch ADAC enthüllt alarmierende Mängel. Deine Sicherheit steht auf dem Spiel: Erfahre, wie du eine gute Weste erkennst.
- Warnwesten-Test des ADAC: Schockierende Ergebnisse
- Qualität orientiert sich an ISO-Norm
- Selbstversuch ermöglicht Erkennung schlechter Warnwesten
- Mangelhafte Warnwesten können Bußgeld verursachen
Jeder muss eine im Auto haben, auch Schulkinder und Radfahrer haben besser eine an – gemeint sind Warnwesten. Der ADAC hat 14 Westen auf ihre Reflexionsstärke getestet, das alarmierende Ergebnis: Sieben sind mangelhaft und reflektieren fast gar nicht. Einige Modelle strahlen kaum heller als ein weißes Blatt Papier, schreibt der ADAC in seinem Testbericht. Vor kurzem veröffentliche der ADAC zudem einen großen Sommerreifen-Test - Preis und Leistung stimmten hier nicht immer überein.
Sicherheitswesten gibt es seit 10 Jahren
Seit zehn Jahren gibt es in Deutschland die Warnwestenpflicht: Jedes Fahrzeug muss mindestens eine Pannenweste dabei haben. Deutschland folgte damit dem Vorbild vieler europäischer Nachbarstaaten, in denen das Mitführen von Warnwesten schon seit längerer Zeit vorgeschrieben war. Bei einem Unfall oder einer Panne soll die Person, die aus dem Fahrzeug aussteigt, für den nachfolgenden Verkehr besser sichtbar sein. Kinder und Radfahrer sind durch eine gut reflektierende Weste im Straßenverkehr besser geschützt.
Und so ist der ADAC bei seiner Überprüfung vorgegangen: Im Schnelltest ging es zunächst um die Reflexionsstärke. Das Test-Team platzierte dazu jede Weste neben einer Referenzkarte mit unterschiedlich stark reflektierenden Flächen. Wenn die Weste ähnlich hell reflektierte wie die stärkste Testfläche, konnten die Prüfenden annehmen, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllt (EN ISO 20471). Von den 14 getesteten Modellen erfüllten neun die Norm, sieben erreichten die Anforderungen nicht, einige noch nicht einmal annäherungsweise.
Im zweiten Schritt testete ein zertifiziertes Lichtlabor. Die Ergebnisse des Labortests bestätigte den subjektiven und optischen Schnelltest. "Es gab eine Gruppe von Warnwesten, die die Norm erfüllten, und eine, die die in der Norm festgelegten Sollwerte um den Faktor 100 bis 200 unterschritten", heißt es im Bericht. Insgesamt reflektierten sieben Westen so gut wie nicht und erfüllten damit die Anforderungen für "hochsichtbare Warnkleidung" nicht. Lediglich für die Kinderweste LETTO & TAILOR, die den Schnelltest nicht bestand, kam eine neue auf den Markt. Die zweite Charge dieses Modells bestand den Labortest.
Entscheidend für die Qualität ist die ISO-Norm
Um sicherzustellen, dass die im Auto mitgeführten Warnwesten genügend Leuchtkraft besitzen, rät Andreas Müller vom ADAC Südbaden zu einem einfachen Selbsttest: "Hält man eine Taschenlampe, Smartphone-Taschenlampe oder Stirnlampe direkt neben oder vor den Kopf, sollte eine gute Warnweste im Abstand von drei Metern strahlend weiß reflektieren", erklärt der Verkehrsexperte.
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Mangelhafte Westen strahlen kaum heller als ein weißes Blatt Papier. "Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte beim Neukauf auf die Kennzeichnung mit der Norm EN ISO 20471 achten. Sie steht auf einem eingenähten Label in der Warnweste", rät Andreas Müller. Aufgefallen ist den Testenden des ADAC, dass die Westen aus dem Internet häufig mindere Qualität hatten. Anders bei denen aus dem Einzelhandel: Bei keiner dieser Westen ergaben sich Mängel in der Retroreflexion, heißt es im Bericht.