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Sicher mit Kindern auf dem Fahrrad: Die besten Transportvarianten


Autor: Annika Timm

Deutschland, Sonntag, 05. Mai 2024

Vor allem in der Stadt wird das Fahrrad als Verkehrsmittel immer wichtiger. Wie ist die Sicherheit deines Kindes gewährleistet, wenn du es mit dem Rad transportierst?
Ein Fahrradanhänger bietet Kindern Bewegungsfreiheit und verändert das Fahrverhalten des Rades nicht.


  • Kinder auf dem Fahrrad transportieren: Anhänger, Kindersitz, Lastenrad, Nachläufer
  • Rechtliche Regelungen für den Kindertransport auf dem Fahrrad
  • Vor- und Nachteile der verschiedenen Transportmöglichkeiten
  • Lastenrad als Autoersatz bei häufiger Nutzung und mehreren Kindern

Wenn ein Elternteil gerne mit dem Rad unterwegs ist, ob für die Alltagswege oder zum Vergnügen in der Freizeit, sind die Kinder oft dabei. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten des Kindertransports auf dem Rad: Fahrradanhänger, Kindersitze, Lastenräder, Nachläufer. Doch wie sieht es mit der Sicherheit und den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Varianten aus?

Rechtliche Regelungen

Laut der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) dürfen Personen im Alter von mindestens 16 Jahren Kinder im Alter von maximal 7 Jahren mit dem Fahrrad transportieren. Das gilt für Fahrräder, die für eine Person ausgelegt sind, nicht für Fahrräder, die für den Personenverkehr gebaut sind, mit geeigneten Sitzgelegenheiten wie manche Lastenfahrräder. Kinder unter 7 Jahren dürfen also mit dem eigenen Fahrrad transportiert werden. Hierfür benötigst du einen zugelassenen Sitz, Anhänger oder ähnliches. Eine Helmpflicht gibt es in Deutschland tatsächlich nicht, für Kinder und auch nicht für Erwachsene. Wer sich selbst schützen will, sollte aber in jedem Fall einen Helm tragen. Außerdem solltest du immer darauf achten, dass das Kind gesichert ist, etwa durch Anschnallgurte. Das Kind einfach auf dem Gepäckträger mitzunehmen, ist nicht nur gefährlich, sondern auch verboten. 

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Eine sehr beliebte und preisgünstige Variante des Kindertransports auf dem Fahrrad ist nach wie vor der Kindersitz. Er wird meistens hinter dem Fahrenden installiert und ist fest mit dem Sattelrohr verbunden. Der Kindersitz ist in der Regel einfach und schnell zu installieren. Es gibt auch Klicksysteme, mit dem der Sitzt je nach Bedarf am Fahrrad befestigt werden kann. Wenn nur ein Kind transportiert werden muss, ist ein solcher Sitz für kurze Wege, vor allem im Alltag, günstig. Es gibt auch Fahrradsitze, die vor der fahrenden Person installiert werden könne, diese werden jedoch als unsicherer eingestuft.

Ein Kindersitz eignet sich vor allem für leichte Kinder, je größer und schwerer sie sind, desto schwieriger wird die Handhabung des Fahrrades. Für lange Radtouren ist ein Kindersitz eher ungeeignet. Hier solltest du auf einen Fahrradanhänger zurückgreifen. Dieser bietet dem Kind mehr Bewegungsfreiheit und schützt es vor Wind, Regen und Sonne. Die meisten Fahrradanhänger bieten Platz für zwei Kinder. Das Zusatzgewicht wird gezogen und beeinflusst den Schwerpunkt und das Fahrverhalten des Fahrrades damit deutlich weniger als ein Kindersitz. Außerdem kann das Fahrrad nicht umkippen und im Fall eines Sturzes ist die Fallhöhe für das Kind im Anhänger deutlich niedriger und die Verletzungsgefahr somit geringer. Einige Fahrradanhänger können auch zum Buggy umgebaut werden, sodass du sie auch ohne Fahrrad nutzen kannst. Vor allem unter den Sportlerinnen sind diese sehr beliebt. Mit diesen Anhängern kannst du dein Kind mit auf Radtour nehmen oder auch auf deine Joggingrunde.

Das Lastenrad als Autoersatz

Sogenannte Nachläufer oder auch Tandemstangen können genutzt werden, um ein Kinderfahrrad mit dem Fahrrad des Erwachsenen zu verbinden. Es entsteht ein fest verbundenes Gespann aus zwei Rädern. Diese Konstruktion ist für urbanes Fahren in der Stadt allerdings denkbar ungünstig, denn es ist eher unhandlich und hat einen großen Wendekreis. Schnelles Bremsen oder Lenkmanöver sind schwer. Für einen Ausflug ins Grüne, bei dem das Kind mitstrampeln kann, man aber schnell vorankommen möchte, kann ein Tandem eine gute Alternative zum Fahrradanhänger sein. Für den alltäglichen Gebrauch in der Stadt ist diese Variante eher nicht geeignet

Wer mehrere Kinder transportieren will und gleichzeitig auch noch den Einkauf mit dem Fahrrad durch die Stadt karren möchte, sollte sich über ein Lastenrad Gedanken machen. Hier hast du die Kinder direkt vor dir, kannst mit ihnen sprechen, sie bekommen viel vom Verkehr mit. Durch den Stauraum eines Lastenrads ist es möglich zusätzlich beispielsweise Rucksäcke, Einkaufstaschen oder was auch immer zu transportieren. Wenn du hingegen mit einem Kindersitz unterwegs bist, bleibt nahezu keine weitere Transportmöglichkeit auf dem Rad. Du kannst nicht mit Rucksack fahren und auch der Gepäckträger ist in der Regel blockiert.

In einem Lastenrad gibt es auch die Möglichkeit Babyschalen zu installieren, sodass du bereits mit deinem Baby und dem Fahrrad unterwegs sein kannst und auch hier unabhängig von einem Auto bist. Wenn du Babys in der Babyschale in einem Lastenrad transportierst, solltest du darauf achten, dass diese gut gefedert ist und das Kind vor allzu starken Stößen durch Bodenunebenheiten geschützt ist. Natürlich ist ein Lastenrad eine große Investition und deutlich teurer als ein Kindersitz oder auch ein Fahrradanhänger. Es lohnt sich demnach erst, wenn du mehrmals die Woche damit unterwegs bist. 

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