So bequem es auch ist, immer noch einen Screenshot des Bahn-Tickets zu haben, um für alle Fälle abgesichert zu sein - bei einer Reise mit der Deutschen Bahn wird man damit nicht weit kommen.
Mit der Umstellung vieler Unternehmen auf digitale Tickets hat man es zum einen natürlich leichter, da meistens nur das eigene Smartphone eingepackt werden muss und gleichzeitig kein Drucker mehr gebraucht wird. Zum anderen besteht die Gefahr, dass man wegen eines leeren Akkus oder fehlendem Netz am Ende trotzdem ohne Ticket dasteht.
Um zumindest letzteres zu verhindern, greifen viele auf Screenshots zurück, sodass QR oder Barcodes in jedem Fall abrufbar sind. Doch auch diese Methode ist, hat ihre Nachteile. Nutzt man beispielsweise ein digitales Bahnticket und will auf der Fahrt Funklöchern zuvorkommen, wird gerne auf den Screenshot als Absicherung zurückgegriffen.
Screenshot reicht nicht - Schaffner brauchen Originalticket
Zeigt man diesen dann bei der Fahrscheinkontrolle vor, kann es zu Schwierigkeiten kommen, denn: Ein Screenshot des digitalen Tickets ist bei der Deutschen Bahn nicht gültig. Laut den Richtlinien des Unternehmens muss immer das Original bereitgehalten werden, das entweder per Mail geschickt wird oder in der DB-Navigator-App gespeichert abgespeichert wurde. Die Verbraucherzentrale NRW gab dies in einer Pressemitteilung bekannt.
Wer also nur mit Screenshot reist, vielleicht auch, weil jemand anderes das Ticket gekauft und es dann verschickt hat, dem kann im schlimmsten Fall ein Bußgeld drohen. Streng genommen wäre man damit nämlich ohne gültigen Fahrausweis unterwegs. Zwar lassen einige Kontrolleure den Screenshot als Ticket durchgehen, dabei handelt es sich allerdings um reine Kulanz und sollte nicht erwartet werden, wie Melanie Schliebener von der Schlichtungsstelle Nahverkehr erklärt. Um auf Nummer sicher zu gehen, reist man am besten immer mit dem Originalticket.
Möchte man selbst für jemand anderen ein Ticket buchen, kann man statt eines Screenshots auch einfach die Auftragsnummer weitergeben. Gibt der Fahrgast diese in die Navigator-App ein, hat er dort sein reguläre Ticket hinterlegt. Ansonsten kann auch ganz klassisch die Mail mit dem Ticket weitergeleitet oder noch einfacher, das Ticket ausgedruckt werden.
Ticket für andere buchen: Diese Lösungen gibt es
Es gibt also genug andere Wege, um unabhängig von Handyakku oder Internetverbindung mit dem Zug zu reisen, ohne Gefahr zu laufen, sich ein Bußgeld einzuhandeln. Wichtig ist nur, dass man sich im voraus darüber im Klaren ist, dass immer ein Originalticket vorgezeigt werden muss.
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