Die größten Preisabschläge im dritten Quartal 2023 gegenüber dem zweiten Quartal 2023 hatten folgende zehn Modelle:
- Audi e-tron: minus 15 %
- BMW 525: minus 9 %
- Porsche Panamera: minus 8 %
- Mercedes SLK: minus 8 %
- BMW i3: minus 8 %
- VW ID.3: minus 8 %
- VW Sharan: minus 7 %
- Skoda Fabia: minus 7 %
- Mercedes EQ: minus 7 %
- Opel Meriva: minus 7 %
Es gibt allerdings auch die umgekehrte Entwicklung: Einige gebrauchte Fahrzeuge sind teurer geworden. Im Vergleich vom dritten Quartal 2023 gegenüber dem zweiten Quartal 2023 waren es die folgenden zehn Modelle mit den höchsten Preisaufschlägen:
- BMW 120: plus 9 %
- Hyundai i20: plus 5 %
- Nissan X-Trail: plus 5 %
- Fiat Panda: plus 5 %
- Honda Civic: plus 4 %
- Kia Ceed: plus 4 %
- Toyota RAV 4: plus 3 %
- Volvo V60: plus 3 %
- Hyundai Tucson: plus 3 %
- Kia Sportage: plus 3 %
Dacia ist schnell wieder verkauft, Jaguar steht lange auf dem Hof
Und wie ist die Situation bei den Händlern? Bei ihnen gibt es steigende Bestände, die natürlich auf den Preis drücken. Das Kaufinteresse bleibt also verhalten. Die Experten von AutoScout24, Stefan Schneck und Dr. Bastian Grühn, sprechen deshalb von einem Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht auf niedrigem Niveau. Konkret: Die Nachfrage liegt im dritten Quartal ca. um ein Prozent niedriger als im zweiten Quartal 2023. Sie liegt aber über dem niedrigen Niveau von 2022.
Folge dieser Entwicklung: Die Gebrauchtwagenbestände der Händler steigen und liegen im dritten Quartal 2023 um ca. 17 % über dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere die teuren Pkw-Modelle sind Ladenhüter und stehen viele Tage beim Autohändler auf dem Hof:
- Jaguar: 174 Tage
- Bentley: 167 Tage
- Maserati: 164 Tage
- SsangYong: 148 Tage
- Ferrari: 148 Tage
- Alfa Romeo: 142 Tage
- Aston Martin: 135 Tage
- Porsche: 128 Tage
- Land Rover: 126 Tage
- MG: 122 Tage
Die kürzesten Standzeiten haben dagegen preiswerte gebrauchte:
- Dacia: 62 Tage
- Smart: 74 Tage
- Kia: 75 Tage
- Hyundai: 75 Tage
- Honda: 75 Tage
- Toyota: 77 Tage
- Skoda: 77 Tage
- MINI: 78 Tage
- Mitsubishi: 82 Tage
- Seat: 85 Tage
Laut Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) wechselten im September 2023 500.570 Pkw den Besitzer. Das sind immerhin 4,8 % mehr als im September 2022, allerdings auch ein deutlicher Rückgang gegenüber August 2023 (-6,0 %). Seit Jahresbeginn zählte das KBA 4,6 Mio. Einheiten auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Immerhin bedeutet dies einen Zuwachs von 6,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es ist also wieder mehr los bei den Gebrauchten.
Und wie sieht es bei den gebrauchten E-Autos aus?
Mit den gebrauchten E-Autos (BEV: Battery Electric Vehicle) hat sich die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) beschäftigt. Die DAT ist der Spezialist für Fahrzeugdaten in Ostfildern. Weil neue Fahrzeuge immer noch sehr teuer sind, schauen sich Kunden nach gebrauchten Leasingfahrzeugen um. Aus Sicht des Handels, sind sie allerdings zu jung für den Export und zu alt, um wirklich für private Käufer attraktiv zu sein. Das DAT-Barometer zeigt: Endverbraucher würde am liebsten nur E-Jahreswagen oder jüngere Fahrzeuge kaufen.
Auf dem DAT-Automotive Executive Summit haben viele Händler die Bewertung von gebrauchten E-Autos als Lotterie bezeichnet, berichtet das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. Dem widerspricht die DAT allerdings. "Wenn man tatsächliche Transaktionspreise aus dem Markt herannimmt und auch noch den State of Health des Akkus berücksichtigt, dann ist es keine Lotterie mehr, sondern faktenbasiert."
Waren die Preise erst vor Kurzem noch auf einem erhöhten Niveau, zeigt der Trend nun deutlich nach unten. Auch die Schere zwischen dem online angebotenen Preis und dem tatsächlichen Verkaufspreis geht bei gebrauchten BEV weiter auseinander. Zudem sorgen die Technologie-Ankündigungen (bessere Batterie) und die Preispolitik der Hersteller für geringe Kaufimpulse. "Es gibt viele batterieelektrische Pkw, die als Neuwagen mit einer alten Preisstruktur verkauft wurden. "Alt" bedeutet hier: ohne Tesla-Effekt, also ohne Berücksichtigung von Preissenkungen seitens der Hersteller auf dem Neuwagenmarkt", heißt es beim DAT.
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