- Elektroauto: Kia e-Soul
- Verbrenner: Kia Sorento 2.2 CRDi
- Ersparnis: 38,3 %
- Elektroauto: Citroën e-C4
- Verbrenner: Citroën C4 Aircross e-HDi
- Ersparnis: 33,7 %
- Elektroauto: Porsche Taycan
- Verbrenner: Porsche Panamera
- Ersparnis: 24,9 %
- Elektroauto: Opel Corsa-e
- Verbrenner: Opel Corsa 1.2 DI Turbo
- Ersparnis: 17,5 %
- Elektroauto: VW Golf VII e-Golf
- Verbrenner: VW Golf VII 1.4 TSI
- Ersparnis: 15,5 %
- Elektroauto: Peugeot e-208
- Verbrenner: Peugeot 208
- Ersparnis: 13,6 %
Versicherungsprofil für den Prämienvergleich: Fahrzeugwechsel, Mann (35 Jahre alt), verheiratet, Angestellter, keine Kinder im Haushalt, Erstzulassung Februar 2022, ADAC-Mitglied, Haftpflicht (SF 15) und Vollkasko (SF 15) mit 500 Euro Selbstbeteiligung inkl. Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung, Werkstattauswahl, alle Tarife inkl. Akkuschutz, jährliche Bezahlweise, Erstwagen, Fahrzeughalter, Versicherungsnehmer, keine Punkte in Flensburg, Wohnort: 39279 Hobeck
E-Autos sind weniger an Unfällen beteiligt
Aus der GDV-Studie ergibt sich ein etwas differenziertes Bild. Weil die Fahrzeugversicherer sowohl die Häufigkeit der Schäden als auch die Kosten der nötigen Reparaturen bei Unfällen von Elektroautos und Verbrennern über die vergangenen drei Jahre unter die Lupe genommen haben. Dafür wurden 37 Modellpaare aus je einem E-Auto und einem Verbrenner gebildet, die sich in Konstruktion und Design möglichst ähnlich sind, um möglichst konkrete Vergleichswerte zu haben.
Und das sind die Ergebnisse: Zwar sind einerseits Reparaturen an Unfall-E-Autos deutlich teurer. Dafür sind Elektroautos rund 10 % weniger in Unfälle verwickelt. Am eigenen Wagen – bei Vollkaskoversicherten – gibt es sogar 20 % weniger Schäden als bei vergleichbaren Verbrennermodellen.
Das spricht dafür, dass deutlich weniger selbst verschuldete Unfälle bei E-Autofahrern entstehen. Die GDV-Experten führen das darauf zurück, dass die Fahrzeuge mit Assistenz- und Sicherheitssystemen ausgestattet sind.
Batterietausch treibt die Kosten nach oben
Wenn es allerdings zu Unfällen kommt, sind die Reparaturkosten deutlich höher bei E-Fahrzeugen. Warum das so ist, erklärt Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Zentrums für Technik der Allianz-Versicherung. Richtig teuer sei es, wenn nach einem Unfall das Herzstück des E-Autos, die Batterie beschädigt ist. Sie ist in der Regel der größte Kostenpunkt bei E-Autos. "Ein Tausch kann schnell mal 10.000 bis 40.000 Euro kosten", erklärt Lauterwasser.
Viele Modelle seien nicht ausreichend gegen Aufprall geschützt und sind selbst bei kleinsten Schäden auszutauschen, so die Vorgaben der Hersteller. "Die Lieferzeiten für Ersatzbatterien und -teile können auch sehr lang sein", sagt Lauterwasser. Unfallopfer haben dann Anspruch auf Ersatzwagen, was ebenfalls zusätzliche Kosten verursacht.
Heinz Gressel fordert, bei den Herstellern anzusetzen, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Demnach sollen Batterien in Zukunft besser verbaut und geschützt und die Karosserien reparaturfreundlicher werden. In den Werkstätten selbst müsse eine schnellere und leichtere Diagnose über die Brandgefahren möglich sein – idealerweise schon an der Unfallstelle durch Abschleppdienst und Feuerwehr. Solche Maßnahmen dämmen die kostentreibenden Faktoren ein.
Reperaturfreundliche Veränderungen bei der Batterie gefordert
Eine Gruppe von vier Experten des Allianz Zentrums für Technik (AZT) hat sich damit beschäftigt, wie die Kostensteigerungen für Reparaturen bei den Elektrofahrzeugen in den Griff zu bekommen ist. Sie haben dazu Vorschläge in einem Positionspapier ("Position Paper on the Reparability of High-Voltage Electric Vehicle Batteries" – Positionspapier zur Reparierbarkeit von Hochvoltbatterien für Elektrofahrzeuge) vorgelegt.
Die Schadensdaten der Allianz-Versicherung hätten gezeigt, dass die Hochvoltbatterie oft von unten beschädigt ist. Und zwar dadurch, dass das Fahrzeug über ein Hindernis fährt oder auf dem Boden aufschlägt, z. B. beim Überfahren von Unebenheiten oder höheren Bordsteinkanten. Als simple Lösung schlagen die Experten deshalb vor, eine austauschbare Schutzplatte unter der Batterie anzubringen. Bei einem Unterbodenschaden wäre es in vielen Fällen so möglich, eine einfache und kostengünstige Reparatur durchzuführen, "statt das gesamte Batteriepaket auszutauschen".
Außerdem empfehlen die Experten eine Anpassung des Batteriedesigns: "Die Komponenten des Batteriegehäuses sollten austauschbar sein und bei starken Kratzern oder Dellen als gängige Ersatzteile angeboten werden." Bei größeren Schäden soll es außerdem möglich sein, bestimmte Teile (z. B. Module) der Batterie auszutauschen, anstatt den gesamten Batteriesatz. Zudem fordern sie einen besseren Zugang zu den Batteriedaten. Allein schon von diesen Maßnahmen erwarten die vier Experten der Allianz nachhaltige Kostensenkungen.
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