Sicherheit wird Standard

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EU schreibt ab 2016 ABS für Motorräder vor

Ab 2016 wird das Antiblockiersystem (ABS) in immer mehr Motorradmodellen zur Serienausstattung gehören.
Eine entsprechende gesetzliche Regelung hat die Europäische Union Anfang März 2013 veröffentlicht. Ziel ist es, die Unfallzahlen weiter zu senken.
Allein im Jahr 2011 starben in Europa rund 5 000 Motorradfahrer. "Ein serienmäßiges ABS kann gut ein Viertel aller schweren und tödlich verlaufenden Motorradunfälle verhindern", fasst Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control, die Ergebnisse einer Bosch-Unfallstudie zusammen.
Bosch fertigt den Blockierschutz für Motorräder seit 1994. 2010 hat das Unternehmen erstmals eine speziell für Motorräder konzipierte ABS-Generation auf den Markt gebracht und ergänzt sie zunehmend um immer leistungsfähigere Zusatzfunktionen. "Das Ziel ist der umfassende Schutz des Fahrers in allen Fahrsituationen", so Steiger.
Der EU-Regelung zufolge müssen alle Motorräder mit einem Hubraum größer 125 Kubikzentimeter verpflichtend mit einem Antiblockiersystem ausgerüstet sein. Dies gilt für alle Motorräder, deren Typzulassung nach dem 1. Januar 2016 erfolgt, sowie ab Januar 2017 für alle Neuzulassungen. Kleinere motorisierte Zweiräder mit Hubräumen größer 50 Kubikzentimeter benötigen ebenfalls ein ABS oder ein so genanntes kombiniertes Bremssystem. Letzteres stellt eine mechanische Verbindung zwischen Vorder- und Rückbremse her, so dass beim Bremsen immer beide Räder verzögert werden. Eine Regelung des Bremsdrucks erfolgt hier jedoch nicht - die Räder können weiterhin blockieren.