- BMW iX: Aufwärmzeit 12,5 Minuten
- VW ID: Aufwärmzeit 24,5 Minuten
- 3Hyundai: Aufwärmzeit 25,5 Minuten
- Fiat 500e: Aufwärmzeit 30 bis 35 Minuten
- Renault Zoe: Aufwärmzeit > 40 Minuten*
- Tesla Model Y: Aufwärmzeit > 40 Minuten*
- VW e-Up: Aufwärmzeit > 40 Minuten*
*Der Renault Zoe (Höchsttemperatur: 14 Grad Celsius), der VW e-Up (10 Grad-Celsius) und das Tesla Model Y (15 Grad Celsius) schaffen es dagegen auch nach 40 Minuten nicht, den Innenraum komplett auf durchschnittlich 20 Grad zu erwärmen.
Zur Bewertung der Heizleistung haben die ADAC-Ingenieure die Messlatte für die Elektroautos bewusst sehr hoch gehängt: Es reicht nicht, wenn es auf dem Fahrerplatz innerhalb kurzer Zeit einigermaßen warm ist. Erst wenn die Temperaturen sowohl auf dem Fahrerplatz als auch auf der Rückbank und im Fußbereich angenehm sind, gilt das Fahrzeug als komplett aufgeheizt. Erwünschte durchschnittliche Zieltemperatur: 20 Grad Celsius.
Die Isolierung ist qualitativ unterschiedlich
Weil die zum Heizen erforderliche Energie die Reichweite von Elektroautos verringert, hat der Test ebenso den Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) ermittelt. Der Hyundai Kona Elektro und der Fiat 500e kommen mit jeweils 1,5 kWh aus, das Tesla Model Y braucht 1,6 kWh, der Renault Zoe 1,8 kWh und VW e-Up und BMW iX 2,0 kWh. Der VW ID.3 benötigt in der Zeit 2,3 kWh Energie. Die Verbrauchswerte sind also nicht sonderlich hoch.
Wie schnell kühlt der Innenraum aus? Um die Wärmedämmung der Fahrzeuge zu prüfen, schalteten die Ingenieure die Heizungen ab und ließen den Innenraum auskühlen – ebenfalls bei minus zehn Grad Außentemperatur. So wie der BMW iX seinen Innenraum am schnellsten warm bekommt, so kühlt er am wenigsten schnell aus: Nach 30 Minuten gab es im scheinbar gut isolierten Innenraum immer noch Temperaturen um zehn Grad Celsius, im kaum isolierten VW e-Up dagegen nur fünf Grad Celsius. Und während im Hyundai Kona nach fünf Minuten noch immerhin 14 Grad Celsius Mitteltemperatur herrschen, sind es im Tesla Model Y und im Renault Zoe nur noch zehn Grad Celsius.
Im Extremfall steht ein E-Auto eine ganze Nacht im Stau: Erfrieren würdest du deshalb aber nicht. Die Heizleistung zum Halten der Innenraumtemperatur im Stand zeigt, dass der Verbrauch für die Heizleistung mit 1,5 bis 2,0 kWh gering ist. Ist die Batterie bei Staubeginn weitgehend entladen, kann es allerdings eng werden.
Tipps für E-Fahrende
Der ADAC hat aus seinen Test-Erfahrungen eine Reihe von praktischen Tipps abgeleitet.
- Neben der Luftheizung auch Sitz- und Lenkradheizung nutzen, um Energie zu sparen.
- Türen und Fenster immer so kurz wie möglich öffnen.
- Das Elektroauto in einer Garage abstellen, um den Wärmeverlust an die kalte Umgebung zu reduzieren.
- Das Auto vorwärmen (15 Minuten reichen), während es noch an der Wallbox angeschlossen ist. Der Energiebedarf verringert sich dadurch nicht, erhöht aber die Reichweite.
- Einstellmöglichkeiten der Heizung nutzen, um gezielt nur den Fahrersitz oder bewusst die Rückbank für mitfahrende Kinder zu beheizen.
- Vermeide kurze Fahrten mit langen Standzeiten dazwischen, da der Innenraum und die Batterie abkühlen und immer wieder neu aufzuheizen sind.
- Kalkuliere ein, dass sich bei kalter Batterie die Ladedauer erhöht.
- Fahre bei sehr glatter und rutschiger Fahrbahn extrem vorsichtig und vermeide allzu starke Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung), indem du eine schwache Rekuperationsstufe wählst und den Fuß vorsichtig vom Fahrpedal anhebst.
Fazit
Im Winter strapaziert die Heizung die Akku-Leistung. Gleiches gilt für die Batterie selbst, die eine Wohlfühltemperatur zwischen 20 und 40 Grad Celsius schätzt. Im Schnitt führt das dann zu einem Mehrverbrauch von 10 bis 30 Prozent. Gerade im Kurzstreckenbetrieb ist der Energieverbrauch um 50 Prozent höher und entsprechend geringer die Reichweite. Im Winter ist also ein umsichtigeres Fahrverhalten von den E-Fahrenden angesagt. Helfen könnten aber ebenso die Hersteller: Sie sollten unbedingt die Wärmeisolierung verbessern.