Wird der Landkreis Wunsiedel bald umbenannt? Wenn es nach Landrat Peter Berek (CSU) geht, gibt es bald einen Landkreis Fichtelgebirge. Wie stehen die Chancen für den Plan - und was steckt dahinter?
Die Idee ist nicht neu: Bereits im Jahr 1972, als der Landkreis Wunsiedel im Rahmen der Gebietsreform in Bayern in seiner jetzigen Form geschaffen wurde, sollte der Landkreis eigentlich nach dem Fichtelgebirge benannt werden. Jedoch scheiterte der Plan - unter anderem am Widerstand des Landkreises Bayreuths, in dem ein nicht unerheblicher Teil des Fichtelgebirges liegt. Seitdem heißt der Landkreis "Wunsiedel im Fichtelgebirge".
Nun gibt es einen neuen Anlauf: Der neue Landrat Peter Berek (CSU) will eine Namensänderung vorantreiben. Doch wie gut stehen die Chancen dafür? Und warum soll der Landkreis überhaupt umbenannt werden?
Stolz auf die Region und das Fichtelgebirge
Man merke schon, dass die Menschen in der Region "vermehrt stolz auf das Fichtelgebirge sind", erklärt Sprecherin Anke Rieß-Fähnrich vom Landkreis Wunsiedel gegenüber inFranken.de. Das habe sich in den letzten Jahren auch nochmal verstärkt. Dieses positive Gefühl soll nun nach außen getragen werden: Das Fichtelgebirge als identitätsstiftendes Element könnte und soll nicht nur Touristen, sondern auch Firmen und Zuwanderer in die oberfränkische Region locken und das Image des oberfränkischen Landkreises verbessern.
Damit es zu einer Namensänderung kommen kann, muss jedoch auch der Landtag in München zustimmen - auch ein erneuter Widerspruch aus dem Nachbarlandkreis Bayreuth wäre hier denkbar. Wie wahrscheinlich dies ist, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen.
Zuvor soll jedoch sowieso die Bevölkerung im Landkreis Wunsiedel befragt werden. Wie und wann genau wurde noch nicht beschlossen. Jedoch sieht Rieß-Fähnrich durchaus Unterstützung aus der Bevölkerung. Bereits in einer vor einigen Jahren durchgeführten Befragung durch die Universität Bamberg hatte eine Mehrzahl der Befragten die Idee eines "Landkreises Fichtelgebirge" unterstützt. Repräsentativ waren die Zahlen jedoch damals nicht.
Eine Gebietsreform ist mit dem Plan jedoch nicht verbunden. Anders als die Initiatoren der Initiative "Große Landstadt Fichtelgebirge", die durch einen Zusammenschluss zahlreicher Gemeinden Bayerns viertgrößte Stadt erschaffen wollten, plant Landrat Peter Berek keine Zusammenlegung von Verwaltungsgebieten.
Heimatliebe: Ein Song für das Fichtelgebirge - vom Jungen aus den Fichtelhills