"Falsche" Bratwürste auf fränkischem Volksfest sorgen für Unmut - "wie Bier ohne Alkohol"

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Marktredwitz: "Falsche" Bratwürste auf Volksfest sorgen für Unmut - "wie Bier ohne Alkohol"
Die Frage um die passenden Bratwürste auf dem Marktredwitzer Volks- und Schützenfest hat bei so manchem Besucher zu Empörung geführt.
Marktredwitz: "Falsche" Bratwürste auf Volksfest sorgen für Unmut - "wie Bier ohne Alkohol"
Stadt Marktredwitz

Bratwürste haben auf dem "Rawetzer" Volks- und Schützenfest für Empörung gesorgt. Nach dem Fest in Marktredwitz hagelt es Kritik in den sozialen Medien - jetzt reagieren Stadt und Schausteller.

  • Kritik nach Volks- und Schützenfest in Marktredwitz
  • Bratwürste sorgen für Empörung: "Geht ja mal gar nicht"
  • "Echt unfair": Verantwortliche äußern sich zu Vorwürfen

Nach dem Volks- und Schützenfest in Marktredwitz erntet die Veranstaltung viel Kritik. Insbesondere die Thematik rund um die Bratwürste auf dem Fest treibt in den sozialen Medien aktuell so manche Besucher und Besucherinnen um. Gegenüber inFranken.de äußern sich die Veranstaltungsmanagerin und die mitverantwortliche Schaustellerin zu den Vorwürfen rund um das "Rawetzer" Volksfest, das von Donnerstag (22. Juni 2023) bis Montag (26. Juni 2023) auf dem Marktredwitzer Festplatz stattfand.

Keine fränkische Bratwurst in Marktredwitz: "Geht ja mal gar nicht"

Sätze wie: "In Oberfranken ein Fest ohne Bratwurst, das ist wie Bier ohne Alkohol", oder: "Fränkisches Volksfest ohne fränkische Küche geht ja mal gar nicht", waren in den letzten Tagen vermehrt in den sozialen Medien zu lesen. "Von überall kommen Leute wegen der Bratwurst nach Marktredwitz", heißt es dort. Viele Menschen sind empört, weil auf dem diesjährigen Marktredwitzer Volksfest keine fränkische Bratwurst angeboten wurde. Die Veranstaltungsmanagerin Susanne Menzel kann die Vorwürfe nur bedingt nachvollziehen. "Wir wissen nicht, wo das herkommt", sagt sie gegenüber inFranken.de.

Der erste große Punkt sei, dass es durchaus Bratwürste gegeben hat: "Eben Thüringer Bratwurst." Natürlich versuche man als Stadt auch immer, die regionalen Produzenten miteinzubinden. "Die stehen an erster Stelle - schon immer." Trotzdem seien die Festwirte und Schausteller dafür zuständig, wer welche Produkte verkaufe. Claudia Heindl aus der verantwortlichen Schaustellerfamilie erklärt: "Es ist so, dass wir Imbissstände unter Vertrag nehmen und die ihre Ware selbst besorgen. Ich kann denen nicht vorschreiben, von wem die Ware stammen muss - das liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich."

Der zuständige Bratwustverkäufer habe eben "leider Gottes die Thüringer verkauft - es ist aber keine Absicht gewesen und nicht der Fall, dass wir die fränkische Bratwurst nicht wollen. Es ist einfach so, dass die das selbst machen", lautet die einfache Erklärung für den Umstand. "Wir wissen selbst nicht, warum das so extrem in diese Richtung gegangen ist", ergänzt Veranstaltungsmanagerin Menzel die Thematik. "Es ist den Schaustellern und Festwirten gegenüber echt unfair", sagt sie zum Bratwurst-Eklat, aber auch über eine Reihe an anderer Kritik, die den Veranstaltern im Nachgang zugetragen wurde.

"Verstehe die Leute nicht mehr": Veranstaltungsmanagerin weist Vorwürfe ab

Auch abseits der Bratwurst-Frage wird der Stadt als Veranstalter des Marktredwitzer Volks- und Schützenfests eine Reihe an Vorwürfen gemacht. Ein vielfach genannter Punkt bezieht sich auf die Größe des Fests: Es sei nicht mehr das, was es mal war. "Viel zu klein", "mickrig", heißt es zum Beispiel in Kommentaren. "Ja, das Fest war kleiner als die Jahre zuvor", sagt Menzel hierzu. "Aber das war von Anfang an klar: Seit Jahren soll der Festplatz, der Angerplatz, saniert werden. Für Schausteller und Festwirte war lange nicht klar, ob das Volksfest überhaupt stattfindet - und wenn, in welchem Format."

Erst im Januar sei entschieden worden, dass das Sanierungsprogramm verschoben werde. Weil die Schausteller jedoch schon im Jahr zuvor gebucht werden müssten, habe man sich bei der Planung auf ein kleineres Programm festlegen müssen. "Wenn nämlich sonst riesige Schar an Schaustellern kommt und die Sanierung beginnt, haben wir ein Problem." Auch über das Nicht-Stattfinden des Feuerwerks waren Menschen in den sozialen Medien enttäuscht. "Das gab es sonst immer, das stimmt. Allerdings haben wir in der Stadt vor Silvester eine Kampagne: Bäume statt Böller." Das habe die Stadt vor einen Widerspruch gestellt: "Wir können nicht an Silvester sagen: 'Bitte schmeißt keine Böller', und dann mitten im Jahr selbst die ganze Stadt mit Feuerwerkskörpern beleuchten."

"Hätten wir trotzdem ein Feuerwerk gemacht, stünden wir dementsprechend genauso in der Kritik", ist sich Menzel sicher. Zusätzlich habe die Waldbrandgefahr die Stadt in der Entscheidung bestärkt. Zuletzt wurde sich auch über die Musik beschwert: Es habe "keine ordentliche Band" gegeben - Menzel sieht das anders. "Die Musik ist sehr gut angekommen. Es waren zwar recht unbekannte Gruppen, aber die Stimmung war super und die Musik jeden Tag auf den Punkt." Im Großen und Ganzen halte sie die Kritik am diesjährigen  "Rawetzer Volks- und Schützenfest" in diesem Ausmaß nicht für gerechtfertigt - "wir haben quasi dasselbe Fest mit demselben Programm in der Nachbarstadt, da ist alles gut. Ich verstehe die Leute nicht mehr."

Das fränkische Metzger-Handwerk wurde gleich mehrfach ausgezeichnet: Drei fränkische Betriebe gehören zu den Top 10 Metzgereien Bayerns. Währenddessen wird in Franken am nächsten Wochenende ein "kurzes Hitze-Intermezzo" erwartet. Die neuesten Nachrichten aus dem Kreis Wunsiedel gibt es hier.