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Dronco in Wunsiedel ist insolvent und stellt Produktion ein: Mitarbeiter verlieren Jobs


Autor: Teresa Hirschberg

Wunsiedel, Freitag, 31. März 2023

Bereits im Herbst 2022 meldete der Schleifmittelhersteller Dronco aus Wunsiedel Insolvenz an. Nun herrscht aber Gewissheit: Es wird tatsächlich nicht mehr weiter produziert. Für die Beschäftigten steht aber ein wichtiger Termin an, der Hoffnung gibt.
Der Werkzeughersteller Dronco exportiert laut eigenen Angaben in 120 Länder. Nun ist aber das Aus für das Zentrum in Wunsiedel in Sicht.


Schon im Herbst vergangenen Jahres wuchs in Wunsiedel die Sorge um die Zukunft des Werkzeugherstellers Dronco: Das oberfränkische Unternehmen hatte mit einem vorläufigen Antrag Insolvenz angemeldet. Nun ist klar: Die Krise lässt sich nicht überwinden, die Produktion muss schon in wenigen Monaten eingestellt werden. Der zuständige Insolvenzverwalter äußert sich nun dazu, was aus den Mitarbeitern wird.

Dronco exportiere in 120 Länder und könne auf 60 Jahre Unternehmenserfahrung zurückblicken, wie es auf der Homepage des Schleifmitterherstellers heißt. 2008 wurde das Logistikzentrum in Wunsiedel errichtet. Seit Juni 2015 ist Dronco eine Tochter der Osborn GmbH. Laut dem Unternehmensprofil sind 200 Beschäftigte angestellt. Von der Insolvenz betroffen seien aber 170 Mitarbeiter, die ihre Jobs verlieren, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Darunter sind laut der Frankenpost auch 15 Auszubildende. Schon Ende Juni ist es so weit.

Dronco ist insolvent: Unternehmen aus Wunsiedel muss schließen

Aber warum ist das Unternehmen überhaupt zu diesem drastischen Schritt gezwungen? Grund für die Insolvenz sei, dass die Nachfrage nach dem anfänglichen Heimwerker-Boom während der Corona-Krise stark nachgelassen habe, wie die Insolvenzverwaltung bereits im Oktober 2022 erklärte. Zudem habe das Unternehmen wie viele andere Bereiche auch mit den durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energiepreisen zu kämpfen.

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Dabei gab es zwischenzeitlich noch Hoffnung für Dronco: Laut Rechtsanwalt Sebastian Netzel habe es Gespräche mit möglichen Investoren gegeben, die seien jedoch wieder abgesprungen. Das Unternehmen will sich aber für die berufliche Zukunft seiner Beschäftigten einsetzen: Für den 6. April ist eine Jobbörse geplant, bei der regionale Firmen mit den Mitarbeitern in Kontakt kommen sollen. Jurist Netzel zufolge hätten sie aufgrund des Fachrkräftemangels gute Chancen, einen neuen Job zu finden, sagte er im Interview mit dem BR.

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