Die Firma Pfisterer in Wunsiedel wurde im September von einem schweren Brand heimgesucht. Nun teilt das Unternehmen mit, dass man die Produktion infolge des Vorfalls nach Tschechien verlagern müsse.
Am Morgen des 10. Septembers 2024 kam es bei der Firma Pfisterer in Wunsiedel zu einem "riesigen Brand", wie eine Polizeisprecherin damals berichtete. Vor Ort waren knapp 550 Einsatzkräfte, die über einen Tag brauchten, um das massive Feuer zu löschen. Wegen des Vorfalls wurde sogar der Katastrophenschutz ausgerufen. Nun, rund einen Monat später, hat das Technologieunternehmen mit Sitz in Winterbach bei Stuttgart bekanntgegeben, wie es an seinem oberfränkischen Standort weitergehen soll.
Die Untersuchungen zum vollständigen Schadensausmaß seien immer noch im Gange, heißt es vonseiten des Industrieherstellers. Nach ersten Erkenntnissen könne jedoch bereits festgestellt werden, dass der Schaden geringer ist als ursprünglich erwartet. Trotzdem geht man bei Pfisterer davon aus, dass die bislang angemieteten Räumlichkeiten bis auf Weiteres nicht genutzt werden können. Man habe eine "interne Task Force" gebildet, um Lösungen zu entwickeln, so die Firma - diese gibt es jetzt offensichtlich.
Kunden "oberste Priorität": Pfisterer kündigt Produktionsverlegung von Wunsiedel nach Tschechien an
Momentan habe die Minimierung der Auswirkungen auf die Kunden "oberste Priorität", erklärt die Firma Pfisterer. Dafür müsse die hierfür notwendige Produktion schnellstmöglich wieder aufgenommen werden, damit es zu keinen Lieferengpässen komme. Nach ausgiebiger Prüfung hat sich das Unternehmen laut Eigenaussage dazu entschieden, die Produktion "vorübergehend an den nächstgelegenen Standort der Pfisterer-Gruppe in Kadaň in der Tschechischen Republik zu verlagern", heißt es in der Mitteilung.
"Die zügige Verlagerung der Produktion nach Kadaň ist aus operativer Sicht für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs unserer Einheit in Wunsiedel unerlässlich und auch ohne echte Alternative", wird ein Sprecher des Vorstands zitiert. Dieser verspricht, die Entscheidung regelmäßig zu prüfen, um so, vor allem für die Beschäftigten in Wunsiedel, eine langfristige Lösung zu finden. Für die Mitarbeiter, die nicht direkt in der Produktion beschäftigt sind, seien bereits externe Büroflächen angemietet worden, wo schon wieder "in gewohnter Teamumgebung" gearbeitet werde, heißt es.
Konstantin Kurfiss, Mitglied des Vorstands, sei sich darüber bewusst, dass die aktuellen Maßnahmen eine Herausforderung für die betroffenen Mitarbeiter darstellen. "Deshalb ist es uns wichtig, alle Veränderungen sozial verantwortungsvoll und transparent zu gestalten", versichert er. Der nächste Schritt sei nun das Verfrachten der Maschinen von Wunsiedel zum vorübergehenden Standort in Tschechien, damit die Produktion dort zeitnah wieder aufgenommen werden könne. Weitere Nachrichten aus der Region Wunsiedel findest du in unserem Lokalressort.