Oberfränkischer Traditionsbetrieb trennt sich von rund 100 Mitarbeitern

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Wunsiedel: ABM Greiffenberger streicht rund 100 Jobs - Hersteller zieht Reißleine
Der Industriehersteller aus dem Fichtelgebirge existiert seit fast einem Jahrhundert. Produziert werden unter anderem Motoren, Getriebe und Frequenzumrichter.
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nordroden / Adobe Stock (Symbolbild)

Der Wunsiedler Industriehersteller ABM Greiffenberger muss dringend Kosten senken. In dem fast hundert Jahre alten oberfränkischen Unternehmen kommt es nun zu einem weitreichenden Stellenabbau.

Für die Industrie waren die Zeiten schon einmal rosiger: Schon seit Längerem sehen sich viele Branchenakteure mit diversen Schwierigkeiten konfrontiert. Im Raum Schweinfurt warnte die IG Metall vor einem Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen. Die Sorge galt vor allem den Mitarbeitern der Big Player Schaeffler, ZF, Bosch Rexroth und SKF. Im Landkreis Kulmbach gab der Wärmepumpen-Hersteller Ait bereits einen größeren Stellenabbau bekannt. Entsprechende Pläne hat auch die Firma ABM Greiffenberger im oberfränkischen Wunsiedel.

Rund hundert Beschäftigte müssen das Unternehmen verlassen, wie eine Firmensprecherin inFranken.de bestätigte. Der Industriehersteller aus dem Fichtelgebirge existiert seit fast einem Jahrhundert. Der 1927 gegründete Betrieb bietet individuelle Antriebslösungen für Maschinen, Anlagen und mobile Geräte an. Um die Zukunft des Standorts Marktredwitz zu sichern, sieht sich der Technikproduzent gezwungen, rasch Einsparungen vorzunehmen, 

ABM Greiffenberger baut in Marktredwitz rund 100 Stellen ab - Antriebstechnik-Produzent erklärt Ursachen

Unter den Produkten der ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH finden sich unter anderem Motoren, Getriebe und Frequenzumrichter. Damit der Geschäftsbetrieb weiterhin auf Dauer gewährleistet ist, hat man sich nun vor Ort für Stellenstreichungen entschieden. "Ja, die Gerüchte stimmen. Wir müssen uns von rund hundert Mitarbeitern trennen", werden die beiden Geschäftsführer Torsten Müllner und Norbert Neumann in einem Bericht der Frankenpost zitiert.

Laut Müller herrscht am Standort schon länger eine anhaltende Überbesetzung. Dies führe zu übermäßigen Ausgaben im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche. Um den Standort zu sichern, sei es unvermeidlich, Maßnahmen zu ergreifen. Im Vergleich zu Konkurrenten, die mitunter im Ausland produzieren, sieht sich der fränkische Industriebetrieb ökonomisch im Nachteil. "Der Markt zeigt uns, dass wir zu teuer geworden sind", hält Neumann gegenüber der Zeitung fest.

Der beschlossene Personalabbau wird unter anderem auf Basis von Abfindungen vollzogen. Im Gegenzug hält Greiffenberger gleichwohl Ausschau nach neuen Fachkräften. Gesucht werden laut Angaben der Geschäftsführung erfahrene Ingenieure, Techniker, Facharbeiter, IT-Spezialisten und Controller. Das Problem: Der derzeitige Arbeitskräftemangel im Fichtelgebirge stellt aber augenfällig eine erhebliche Herausforderung dar.

Trotz Problemen: Oberfränkischer Industriehersteller sieht sich für künftige Projekte gut aufgestellt

Greiffenberger sieht sich in diesem Jahr erstmals dazu gezwungen, die Zahl der Lehrlinge auf drei zu begrenzen. Die doppelte Zahl an Auszubildenden kam offenkundig nicht zustande, weil es für die Berufe Mechatroniker, Elektroniker und Industriemechaniker nicht genügend qualifizierte Bewerber gegeben hatte. 

Neumann und Müllner zeigen sich im Bericht der Frankenpost dennoch zuversichtlich, dass Marktredwitz für zukünftige Projekte gut aufgestellt sein wird - sobald die Kostenstruktur optimiert, die Produktionsprozesse weiter automatisiert und zusätzliche qualifizierte Fachkräfte eingestellt sind.

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Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.