Viele fränkische Kliniken rufen am Dienstag (20. Juni 2023) "Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Not" aus. Die finanzielle Lage sei äußerst ernst, wie beispielsweise das Klinikum Würzburg betont.
- Bundesweiter Aktionstag "Alarmstufe Rot" am Dienstag (20. Juni 2023)
- Klinikum Würzburg, Nürnberg, Bayreuth, Fürth und Regiomed-Kliniken unter anderem dabei
- Klinikum Kulmbach fordert "endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung"
- Deutsche Krankenhausgesellschaft will Inflationsausgleich und mehr
Stündlich machen die deutschen Krankenhäuser ein Defizit von 572.322 Euro. So zeigt es die Defizit-Uhr der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) eindrücklich. Am Dienstag (20. Juni 2023) machen die Kliniken in Deutschland mit einem bundesweiten Aktionstag unter dem Titel "Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Not" auf ihre "verheerende wirtschaftliche Situation" aufmerksam, wie das Klinikum Würzburg Mitte (KWM) es in einer Pressemitteilung beschreibt. Der Betrieb der Kliniken wird dabei nicht bestreikt - "für die Patienten ändert sich gar nichts", betont Daniela Kalb von der Unternehmenskommunikation.
Klinikum Würzburg zu "Alarmstufe Rot" - "Krankenhäuser brauchen Sicherheit"
"Wir nutzen unsere verschiedenen Kanäle, um Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen", so Kalb. Demnach werde das Klinikum beispielsweise Plakate in den Gebäuden aushängen sowie Postkarten und Infoflyer auslegen, die auf die DKG verweisen. Auch das KWM sei "durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen sowie fehlende Refinanzierung betroffen". Geschäftsführer Dominik Landeck und Volker Sauer betonen:
"Die aktuellen Hilfspakete der Politik sind weder ausreichend noch nachhaltig. Die Krankenhäuser brauchen Sicherheit. Sicherheit für Krankenhausträger und Beschäftigte, aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten." Dem stimmen auch die Kliniken Hochfranken mit Standorten in Münchberg und Naila in einer Pressemitteilung zu.
Das KWM führt weiter aus: Die sechs Milliarden Euro der Bundesregierung als Reaktion auf die Energiekostensteigerungen flössen nur teilweise wirklich in die Kliniken. "Andere inflationsbedingte Mehrkosten, beispielsweise bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln und vielem mehr treffen die Kliniken trotzdem weiterhin. Da Krankenhäuser ihre Preise nicht selbst festlegen und somit an die Inflation anpassen können, steuern viele Kliniken nun auf ein verheerendes Defizit zu": Bis Ende 2023 rechne die DKG mit einem Minus von rund 10 Milliarden Euro bei den deutschen Krankenhäusern.
Regiomed-Kliniken, Klinikum Fürth, Kulmbach und Co. erheben Stimme - "müssen laut werden"
Die Kliniken fordern laut KWM am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, "verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können". Bis die große Krankenhausreform greife, müssten Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, "um die Versorgungssicherheit überall im Land" zu bewahren. Anstelle von kurzfristigen Hilfsprogrammen und Rettungsschirmen benötige das Krankenhaussystem eine "nachhaltige Finanzierung".
Auch die Regiomed-Kliniken beteiligen sich am Aktionstag mit der Forderung "Die heimatnahe Gesundheitsversorgung vor Ort muss bleiben", wie es auf ihrer Facebook-Seite heißt. Standorte finden sich in Coburg, Hildburghausen, Lichtenfels, Neuhaus, Neustadt, Sonneberg und Masserberg. Der Gesundheitsverbund weist auf die Petition der DKG hin. Die Gesellschaft bittet in einem Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform um Hilfe durch Unterschriften. Die geplanten Reformen zur Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen kämen "viel zu spät" zur Wirkung.
Wie gewählt, so geliefert! Also, nochmal Lauterbach und das grüne Schreckgespenst!
Ich habe kein Mitleid, einerseits Spart der Steuerzahler für die ganze TVöD Mischpoke!